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(c) Lilian Marie Furrer

Junge Designer:innen erkunden das Thema Schlaf

Trend

Die Partnerschaft zwischen der VIENNA DESIGN WEEK und IKEA geht in die nächste Runde. Dieses Jahr sollten sich junge Kreative Gedanken zum Thema Schlaf machen und das Traumland erkunden. Na dann: ab in die Heia!

Schlaf ist unverzichtbar für die Regeneration und spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Menschen. Ob es sich um ein kurzes Nickerchen, die REM-Phase oder das Träumen handelt – ausreichende Ruhe und Erholung sind essenziell für unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität. Dies hat auch der schwedische Möbelkonzern IKEA erkannt. Gemeinsam mit der VIENNA DESIGN WEEK hat der weltweit größte Möbelhändler einen Open Call unter dem Motto »DARE TO DREAM« gestartet. Es ist mittlerweile die dritte gemeinsame Kooperation und sie zeigt einmal mehr, wie der globale Konzern bemüht ist, jungen Kreativen auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen eine Plattform zu bieten. Diesmal waren junge Designer:innen aufgefordert, mit Produkten aus dem IKEA-Sortiment ihre Visionen, Ideen und Träume zum Thema Schlaf zu präsentieren. Drei Projekte fielen besonders ins Auge. Die kreativen Köpfe dahinter haben dabei dem Thema Schlaf mit fast schlafwandlerischer Sicherheit Neues und Innovatives abgerungen.

Wenn aus Massenware Kunst wird

Lilian Marie Furrer und Agnes Valerie Schlager zum Beispiel. Die beiden Jungdesignerinnen, die demnächst ihr Studium an der Universität für angewandte Kunst abschließen, bauten mit »CLIMB YOUR DREAMS« eine flauschige Kuschellandschaft, die auch als begehbare Installation erlebt werden kann und einem das Gefühl gibt, auf mit Leitern verbundenen Wolken zu schweben. Schwungvoll verbogene Leitern übrigens, die als Metapher vieles zwischen Traum und Wirklichkeit in der Schwebe halten. Oder Oliver Selim-Boualam. Der Künstler und Designer aus Karlsruhe nähert sich dem Thema mit Humor. Er hat aus dem IKEA-Bettenbestseller »Hemnes« einfach eine Wiege für Erwachsene gemacht. Und dann ist da noch die atmende Wand des slowenischen Designers Žan Girandon. Ihr sanftes Pulsieren hat eine meditative Wirkung und erzeugt eine ruhige Atmosphäre. Mehr noch: Indem sie den Rhythmus des Körpers aufnimmt, hat die kinetische Installation beinahe schon einen hypnotischen Effekt. Die drei Projekte beweisen, dass Design mehr als nur Funktionalität und ansprechende Ästhetik bieten kann. Sie verdeutlichen die Bedeutung der Erforschung grundlegender menschlicher Bedürfnisse und zeigen dabei Wege auf, wie man Menschen unterstützen kann, in einer immer hektischeren Welt Ruhe zu finden.

INFO: Die Siegerprojekte des Open Calls »DARE TO DREAM«, ergänzt mit Talks und Workshops, gibt es in der Festivalzentrale: Landstraßer Gürtel 51, 1030 Wien; 20.–29. 9., 11–20 Uhr.

Oliver Selim-Boualam: Der Spruch »Wir werden das Kind schon schaukeln« stand Pate für die Installation »BEEEEEEEEEETT«. Der deutsche Designer, der Alltägliches gerne mit Humor hinterfragt, hat sich dafür den IKEA-Klassiker »Hemnes« zur Brust genommen und ihn verlängert und gebogen. Ergebnis: ein Schaukelbett, in dem sich auch Erwachsene zurück in ihre Kindheit wiegen können.

(c) Oliver Selim Boualam

»BEEEEEEEEEETT soll dabei helfen, den Stress des Alltags zu vergessen und den Ballast des Lebens hinter sich zu lassen.« Oliver Selim-Boualam Designer

(c) A. Niederbuchner

Žan Girandon: Der slowenische Designer hat mit »Varelse« eine interaktive, meditative Installation geschaffen, die mehrere IKEA-Produkte kombiniert und es schafft, eine Wand gleichmäßig »atmen« zu lassen. Das soll Ruhe und Entspannung bringen, reflektiert aber auch die Rolle von künstlicher Intelligenz in unserer Gesellschaft – deutet die atmende Wand doch eine schlafende Kreatur an.

(c) Z. Girandon

»Meine Installation hinterfragt die Definition dessen, was ein Lebewesen ausmacht«, sagt Žan Girandon Designer.

(c) Z. Girandon

»Die gebogene Leiter ist ein Symbol für den Weg durch den Traum«, sagen Lilian marie Furrer & Agnes Valerie Schlager Designstudentinnen.

(c) P. V. Schütz

Lilian Marie Furrer & Agnes Valerie Schlager: Die wolkenartige Polsterlandschaft »CLIMB YOUR DREAMS« des Jungdesignerinnen-Duos lädt zum Träumen und Entspannen ein. Die gebogenen Leitern sind dabei sinnstiftende Metapher in ihrer Installation. Denn kaum ein Traum verläuft geradlinig und realitätsgetreu. »Es sind aber diese Verzerrungen, die neue Perspektiven eröffnen und frische Ideen liefern«, so Furrer und Schlager.

(c) Lilian Marie Furrer

Erschienen in
LIVING VIENNA DESIGN WEEK SPECIAL 2024

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Magdalena Gstöttner
Magdalena Gstöttner
Koch
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