Frieze New York 2025: kompakter, doch internationaler denn je
Wir haben uns die aktuelle Ausgabe der Frieze New York 2025, einer der wichtigsten internationalen Kunstmessen, genauer angeschaut: Welche Trends dominierten? Was waren die Highlights?
Im ikonischen The Shed in Hudson Yards versammelt die Messe 67 Galerien aus über 25 Ländern. Von etablierten Namen bis hin zu jungen Talenten. Obwohl die Messe im Vergleich zu früheren Ausgaben kleiner ausfällt (2019 waren es fast 200 Galerien), setzt sie heute umso mehr auf Qualität statt Quantität, mit einem starken Fokus auf internationale, politische und materialbewusste Positionen.
1. Kunst mit Haltung: Politisch, mutig, relevant
Ein starker Trend, der uns schon länger begleitet, zeigt sich in gesellschaftskritischer Kunst, die gleichzeitig ästhetisch überzeugt. Der britische Künstler Grayson Perry etwa zeigt bei Victoria Miro große Keramikvasen mit provozierenden Statements wie »Free Speech is Hate Speech«. Seine Keramiken sind faszinierend. Erst aus der Nähe beginnen wir, Erzählungen wahrzunehmen, die auf dunkle Themen anspielen könnten.
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Denilson Baniwa, vertreten durch die brasilianische Galerie A Gentil Carioca, beeindruckt mit Malereien auf pflanzlichem Material (Tururi), die indigene Kosmologien sichtbar machen. Kunst als Medium für Identität und Widerstand, ein Thema, das sich durch viele Werke zieht.
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2. Fokus auf junge Stimmen & neue Formate
Die Sektion Focus wurde in diesem Jahr von Lumi Tan kuratiert und ist so international und facettenreich wie nie. Besonders herausragend:
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Yehwan Song (G Gallery), deren multimediale Installation »The Bewitched Surfers and the Holy Barnacles« mit Pappe, Projektionen und Internetkritik spielt. Eine poetische Auseinandersetzung mit digitalen Identitäten.
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Danielle Brathwaithe-Shirley (Public Gallery), die mit ihrem Werk »CLICK TO ENTER« Videospiel-Elemente nutzt, um Black trans Identitäten sichtbar zu machen. Sehr eindringlich und technisch innovativ.
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Citra Sasmita (Yeo Workshop), die als erste Künstlerin aus Südostasien in dieser Sektion vertreten ist. Ihr Werk »Vortex in the Land of Liberation« verwendet Balinesische Maltechniken und textile Materialien, um weibliche Narrative zurück in die Geschichte zu holen.
3. Handwerk & Materialität: Kunst zum Spüren
Trotz aller Technik bleibt Malerei das Rückgrat der Messe. Künstler:innen wie Judy Ledgerwood, Leon Polk Smith oder Wanda Koop arbeiten mit starken Farben, grober Textur und geometrischen Formen – perfekt für alle, die Kunst nicht nur sehen, sondern im Raum erleben wollen.
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Auch die südafrikanische Künstlerin Esther Mahlangu begeistert mit abstrakten, geometrischen Werken, die sie traditionell mit Hühnerfedern malt – ein einzigartiger Mix aus Kulturgeschichte und zeitgenössischem Design.
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Kunst trifft auf soziales Engagement
Zwei gemeinnützige Projekte auf der Messe verdienen besondere Erwähnung:
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Das Artist Plate Project, bei dem man für 250 Dollar limitierte Künstler-Teller von Größen wie Basquiat oder Cindy Sherman erwerben kann – zugunsten von Obdachlosenprojekten.
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Die Initiative Incomplete* Listing zeigt 84 frei zugängliche Leseorte in New York – von Bibliotheken bis hin zu kreativen Ateliers – für alle, die Kunst und Denken verbinden wollen.
Fazit
Frieze New York 2025 zeigt eindrucksvoll, wie vielschichtig, politisch und sinnlich zeitgenössische Kunst sein kann. Für Interior-Liebhaber:innen ist die Messe ein wahres Inspirationslabor: Kunst, die Räume verändert UND Denkweisen.
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