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»Rupture« von Louis Vuitton (c) beigestellt

Die schönsten Colliers: So übertrumpfen sich die Haute Couturiers der Schmuckszene

Design
Schmuck

Das Collier gilt seit jeher als die Königsdisziplin der Juwelierskunst. Ob historische Meisterwerke wie das legendäre »Collier de la Reine«, das Marie-Antoinette in einen Skandal verwickelte, oder moderne Kreationen wie Bvlgaris »Serpenti Aeterna« – sie alle eint ihre außergewöhnliche Strahlkraft.

In der Haute Couture der Schmuckszene übertrifft man sich gerne gegenseitig mit Superlativen. Eines haben jedoch alle Kreationen gemeinsam: Ihre Trägerinnen glänzen wie Prinzessinnen.

Zu besonderen Anlässen wie Krönungen und Jubiläen kamen die besten Goldschmiedemeister stets in die Gunst besonders hochkarätiger Aufträge. Die Geschichte ist daher voll von legendären Schmuckstücken – 
vererbt, gestohlen, versetzt, verloren geglaubt, wiedergefunden oder erkämpft. Die spektakulärsten unter ihnen wurden um den Hals getragen und haben Königinnen geschmückt.

Historische Vorbilder

Das »Collier de la Reine« war eines dieser Schmuckstücke. Die sogenannte Halsbandaffäre um das 1,8 Millionen Livres teure Diamantschmuckstück trug sich in den Jahren 1785–1786 am französischen Hof zu. Dabei handelte es sich um einen Betrugsskandal, in den sogar Königin Marie-Antoinette verwickelt war und der vor Gericht endete, wo der Fall dunkle Schatten auf das korrupte, von Konkurrenzgedanken getriebene Umfeld des französischen Monarchen warf.

150 Jahre später ließ Jacques Cartier das »Jeanne Toussaint«-Collier für den Maharadscha von Nawanagar herstellen. Das Kernstück bildete »The Queen of Holland«, ein leicht bläulich schimmernder Fancy- Colour-Diamant von 136,25 Carat. 2018 schaffte es eine Nachbildung dieses legendären Colliers auf die Kinoleinwand – als Objekt der Begierde im Hollywood Blockbuster »Ocean’s 8«.

Seit jeher übertreffen sich Goldschmiedemeister gegenseitig mit noch prunkvolleren, aufwendigeren oder kreativeren Stücken. Früher waren es einzelne Preziosen, mittlerweile wurden ganze Kollektionen daraus. 
Berühmte Juweliershäuser wie Bvlgari, Piaget oder Tiffany, ebenso wie Haute Couture 
Labels, darunter Louis Vuitton und Dior, demonstrieren mit ihren Haute Joaillerie-Serien ihr Savoir-faire. Die atemberaubenden Stücke werden am Red Carpet von Stars und Sternchen getragen und von den besten Fotografen der Welt perfekt in Szene gesetzt.

Ein Carat für jedes Jahr

Zum 140-jährigen Jubiläum von Bvlgari durfte man einiges an Brillanz erwarten. Nichts Geringeres als die wertvollste Halskette, die Bvlgari je gefertigt hat, 
präsentierte Jewelry Creative Director Lucia Silvestri diesen Frühling: Sieben lupenreine Diamanttropfen mit einem Gesamtgewicht von 140 Carat und weitere 698 Diamanten mit Baguette-Schliff wurden in 2400 Arbeitsstunden gefasst und zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk zusammengefügt. »Die Serpenti Aeterna-Halskette symbolisiert das Ewige von Rom, jener Stadt, in der alles begann, sowie die Fähigkeit der Marke Bvlgari, sich immer wieder neu zu erfinden«, so Lucia Silvestri. Eine weitere Maison mit großer Historie 
feiert 2024 Geburtstag: Anlässlich des 
150-jährigen Bestehens der Maison Piaget 
erschien eine bezaubernde Haute Joaillerie-Kollektion unter dem Titel »Essence of Extraleganza«.

Bei jeder einzelnen der hundert Kreationen wird das kompromisslose Streben nach Perfektion offenbar. Nichts 
wird hier dem Zufall überlassen.
Mögen uns die großen Juweliere immer wieder aufs Neue erstaunen, denn es gibt nichts Schöneres als überrascht zu wer
den. Wenn Schmuckträume wahr werden, dann sind wahre Künstler am Werk. 
Vom Designer über den Goldschmied 
bis zum Steinfasser – sie alle sind »Dream Maker« der Schmuckindustrie. Träumen 
ist erlaubt, denn wer stellt sich nicht gern 
vor, mit einem dieser Colliers und der dazu passenden Robe alle Blicke auf sich zu 
ziehen?

Erschienen in
THE JEWELRY EDITION 01/24

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Ines B. Kasparek
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