Der »Paris Chair« von Arne Jacobsen
Versucht man, die Entwürfe von Arne Jacobsen mit wenigen Worten zu beschreiben, gehören Funktionalität und Fortschritt jedenfalls dazu. Dies sieht man seinem ersten Entwurf – dem »Paris Chair« – deutlich an.
Titelbild: Schwungvolle Premiere: Der »Paris Chair« offenbart Jacobsens Wurzeln im Art déco. sika-design.de
Jacobsen schickte das Sitzmöbel 1929 als Beitrag in einen Wettbewerb ins Rennen, es war sein erster Entwurf und legte sogleich den Grundstein für seine Karriere. Mit seinen runden Formen und organischen Linien entsprach der »Paris Chair« zwar ziemlich genau der zeitgenössischen Ästhetik des Art déco, doch die Wahl des Materials war visionär. Das kostengünstigere und leichtere Geflecht stellte eine überraschende Alternative zu den bis dato üblichen schweren und kostspieligen Tischlereimöbeln dar. Neben der Indoor-Ausführung aus Rattan ist das Modell heute auch aus Aluminium und Kunststoff für den Außeneinsatz erhältlich. Mittlerweile ist der Stuhl längst ein Design-Klassiker geworden.

Innovativ und traditionell: Der Stuhl vereint beide komponenten, die Formensprache ist klassisch, das Material damals revolutionär.
(c) beigestellt
Arne Jacobsen: Der dänische Ausnahmedesigner gehörte zu den wichtigsten Protagonisten der Bauhaus-Gruppe. Er ist berühmt für einen modernistischen Stil, ikonisch wurden etwa Entwürfe wie der »Egg Chair« oder der »Swan Chair«. Sein vielseitiges Werk umfasst aber auch Besteck, Geschirr und Textilien.
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