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(C) Erli Grünzweil für Vienna Design Week

Das sind die Highlights der Vienna Design Week 2024

Design
Wien
Eventtipp

Die VIENNA DESIGN WEEK macht Wien ab 20. 9. mit über 120 Veranstaltungen neun Tage zur »City full of Design«. Heuer im Fokus: der dritte Wiener Gemeindebezirk, Landstraße. Österreichs größtes Designfestival im Schnelldurchlauf.

Titelbild: Die Crew der VIENNA DESIGN WEEK: Laura Winkler, Alma Fiala, Hanna Facchineli, Alexandra Rauschgold, Alexandra Brückner und Gabriel Roland (v. l.).

Fragt man Gabriel Roland, seit drei Jahren Direktor der VIENNA DESIGN WEEK, Österreichs größten, kuratierten Designfestivals, wie sein Team und er ihr Festival anlegen und was man erreichen will, kommt die Antwort schnell: »Wir wollen zeigen, wie wirkmächtig Design als Werkzeug sein kann, und dabei eine niederschwellige Vermittlerrolle einnehmen. Wir wollen eine Plattform für die hiesige Szene sein.« Dabei geht es aber nicht nur um Vernetzung. Schließlich sollen die neun Festivaltage, die mit 124 Veranstaltungen sehr dicht verplant sind, auch die Lust am Gestalten feiern und Wien zu einer »City full of Design« machen. Das heißt: Das Festival respektive die Stadt werden zum lebendigen Raum für Fragen und Antworten und bieten dabei ausreichend Platz für Experimente. »Wir wollen unser Publikum auf eine Entdeckungsreise durch die Stadt schicken. An Orte der Zwischennutzung, in Museen, zu urigen Werkstätten oder auch in Stadtentwicklungsgebiete, wo neue Formen des Wohnens und Zusammenlebens erprobt werden«, so Roland.

Fokusbezirk 2024 Landstraße

Vieles spielt sich in diesem Jahr im dritten Wiener Gemeindebezirk, Landstraße, ab, der von den Festivalmacher:innen zum Fokusbezirk auserkoren wurde. Ein sehr abwechslungsreicher und vielfältiger Bezirk übrigens, der von Gewerbe-, Industrie- und Wohngebieten geprägt ist, aber auch mit Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss Belvedere, Botschaften, Palais und gut etablierten Kulturorten wie dem Akademietheater oder dem Konzerthaus aufwartet. Wie üblich befindet sich im Fokusbezirk auch die Festivalzentrale. Diesmal untergebracht in einem Neubau in den »Docks«, einem Prestigeprojekt der Austrian Real Estate am Landstraßer Gürtel. Die Festivalzentrale, kulinarisch bespielt von der hippen Veggie-Kette »Karma Food« ist zudem Veranstaltungsort für zahlreiche Highlight-Events. Hier wird der Falstaff LIVING Design Award verliehen, aber auch Ausstellungen sind in der Festivalzentrale zu sehen. Etwa jene des Erfolgsformats »Fokus« zum Thema Trash oder die nachhaltigen Materialinnovationen, die im Zuge der Formatreihe »Urban Food & Design« entstanden sind. Ebenfalls ausgestellt: die Sieger-Installationen, die in Zusammenarbeit mit IKEA entstanden und sich mit dem Thema Schlaf beschäftigen. Als Material dafür durften übrigens nur Stücke aus dem IKEA-Sortiment werden. Aber auch außerhalb der Festivalzentrale spielt sich einiges ab. So tingeln für das Social-Design-Format »Stadtarbeit« Projekte quer durch den dritten Bezirk und Loten via Storytelling die Grenzen zwischen Realität und Fiktion aus oder retten mit einer mobilen Küche Essen. Zudem öffnen für die »Passionswege« die Wiener Glasdynastie Lobmeyr und die letzte Kupferstecherei Wiens, geführt von Kirsten Lubach, ihre Werkstatttüren. Man sieht, die VIENNA DESIGN WEEK macht Wien zu einem lebendigen Raum und zu einer aufregenden Bühne für Design.

Programmschienen im Detail

FOKUS TRASH: Nina Sieverding von der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und der Künstler und Designer Anton Rahlwes zoomen sich für das Format »Fokus« ins Thema Trash. Sie kuratierten eine Ausstellung mit Collectible Design, die sich im Spannungsfeld zwischen Auf- und Abwertung bewegt. Festivalzentrale, Landstraßer Gürtel 51, 1030 Wien; 20.–29. 9., tgl. 11–20 Uhr.

PASSIONSWEGE: Das Herzstück der VIENNA DESIGN WEEK sind die »Passionswege«. Das Traditionsunternehmen Lobmeyr kreierte mit Flora Lechner ein Mobile aus Glas, die letzte Kupferstecherin Wiens, Kirsten Lubach, druckt Grafiken vom Franzosen Alexandre Delasalle. Präsentiert wird in ihren Werkstätten. viennadesignweek.at/passionswege

DARE TO DREAM: Möbelriese IKEA forderte Jung-designer:innen in einem Open Call auf, sich Gedanken zum Thema Schlaf zu machen. Die besten drei Projekte, ergänzt um Talks und Workshops zum Thema, sieht man in der Festival-zentrale, Landstraßer Gürtel 51, 1030 Wien; 20.–29. 9., tgl. 11–20 Uhr.

URBAN FOOD & DESIGN: Das innovative Festivalformat zeigt, wie man aus Essensresten Baustoffe produziert, und unterzieht sie gleich einem Praxistest, denn das Pop-up-Café (kulinarisch bespielt von »Karma Food«) wurde daraus gebaut. Festivalzentrale: Landstraßer Gürtel 51, 1030 Wien; 20.–29. 9., tgl. 11–20 Uhr.

ARCH ON WALK: Architekturexpertin Marion Kurzmany zeigt in zwei Spaziergängen die Architektur-Highlights im dritten Bezirk. »Arch on Walk 1« führt vom Haus Wittgenstein in den Rabenhof. Treffpunkt: Haus Wittgenstein, Parkgasse 18, 1030 Wien; 26. 9., 14–16.30 Uhr. »Arch on Walk 2« startet im Arsenal und führt in die Festivalzentrale. Treffpunkt: ART for ART, Arsenal, Objekt 19, 1030 Wien; 27. 9., 14–17.30 Uhr.

Architekturexpertin Marion Kurzmany präsentiert bei den Architektursparziergängen die Architektur-Highlights im dritten Bezirk.

(c) Vienna Design Week

Erschienen in
LIVING 06-07/2024

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Manfred Gram
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