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© Urban Vintage auf Unsplash

Bauhaus: Wie sich die Formsprache der Moderne heute neu entfaltet

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Reduktion, Funktionalität, formale Klarheit: Die Ästhetik des Bauhauses inspiriert bis heute. Wir zeigen drei zeitgenössische Beispiele, die die Prinzipien der legendären Schule neu interpretieren.

Vor über hundert Jahren begann das Bauhaus als Vision, Kunst und Alltag zu verschmelzen. Funktion, Klarheit, Minimalismus – all das war revolutionär, gilt bis heute als stilprägend. Und siehe da: Die Formsprache der Moderne ist so lebendig wie nie. In aktuellen Kollektionen erkennen wir die reduzierte Ästhetik wieder – interpretiert von neuen Stimmen.

 TECTA – Originalgetreue Reduktion mit Stahlrohren

Als deutsche Traditionsmanufaktur ist TECTA eine der wenigen Adressen, die autorisierte Re-Editionen von Bauhaus-Möbeln herstellen – darunter Klassiker von Walter Gropius, Marcel Breuer oder Ludwig Mies van der Rohe. Doch das Unternehmen aus Lauenförde begnügt sich nicht mit der reinen Reproduktion. Mit Weiterentwicklungen wie dem Kragstuhl B25 oder experimentellen Studien zur Faltung des Raums zeigt TECTA, das Bauhaus keine Stilformel ist, sondern eine Haltung: offen, funktional, evolutionär. Wer mit einem Originalmöbel von TECTA wohnt, bringt nicht nur Geschichte, sondern auch eine lebendige Designkultur ins Haus.

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Albers & Dedar – Textile Bauhaus-Interpretation

Die Kooperation der Josef & Anni Albers Foundation mit dem Mailänder Textilhaus Dedar ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich textile Gestaltung in den Dienst einer übergreifenden Designidee stellt. Die Kollektion interpretiert die grafischen und farbtheoretischen Experimente von Anni Albers neu – mit gewebten Stoffen, die rhythmisch, präzise und visuell eindrucksvoll sind. Die Textilien wirken wie minimalistische Gemälde, die Räume strukturieren und gleichzeitig weich zeichnen.

Zwischen philologischer Treue zu den Originalwerken und den Möglichkeiten der heutigen Produktionstechniken schlägt die Kollektion eine Brücke zwischen Kunst und Funktionalität, zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

© Dedar für Anni Albers

Under Way 1963, verschlungener Faden auf einem Verbundgewebe. Entworfen von Anni Albers, gewebt von Dedar

© Dedar für Anni Albers

Sabine Marcelis – Licht und Raum im Bauhaus-Gewand

Die niederländische Designerin Sabine Marcelis zählt zu den spannendsten Stimmen des zeitgenössischen Designs. Ihre transluzenten Möbel, Spiegel, Leuchten und Objekte arbeiten mit Geometrie, Farbe und Lichtbrechung – und erinnern in ihrer Klarheit und Materiallogik an die Ideale des Bauhauses. Besonders spannend: Marcelis sieht Gestaltung als Mittel zur Sichtbarmachung von Prozessen, Interaktion und Identität. Mit ihrem Förderprogramm für Frauen im Design – der Bauhaus Female Founders Fellowship – schlägt sie nicht nur gestalterisch, sondern auch gesellschaftlich eine Brücke von der Avantgarde der 1920er Jahre in die Zukunft.

Redaktion
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