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(c) Getty Images

Wechseljahre bei Männern

Gesundheit

Andropause oder Midlife-Crisis? Die Wechseljahre von Männern verlaufen sehr unterschiedlich im Vergleich zu jenen von Frauen – doch was zeichnet sie aus? Und was kann man dagegen unternehmen?

Aging Male Syndrom, PADAM (partielles Androgendefizit des alternden Mannes), ­Late-onset Hypogonadismus, Klimakterium des Mannes, Testosteron-Mangel-Syndrom oder Andropause (andro = Mann, pausis = Ende): Jene Begriffe, die die Veränderungen im Leben von Männern zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr umschreiben, sind ebenso ­mannigfaltig wie deren Interpretation.

MYTHOS HORMONMANGEL

Gemeinhin wird damit die abnehmende Produktion vom Testosteron und die damit verbundenen Beschwerden assoziiert – doch dem ist meist gar nicht so. Zwar sinkt ab 30 der Testosteronspiegel kontinuierlich um ein bis zwei Prozent pro Jahr, zu einem Mangel kommt es aber nur bei zwei bis fünf Prozent der Männer in dieser Lebensphase. Etwaige Beschwerden basieren vielmehr auf einer Kombination anderer physischer wie auch physischer Veränderungen.

DER ALTERUNGSPROZESS BEIM MANN

Der natürliche Alterungsprozess macht auch vor Männern nicht halt, selbst wenn ihr Hautbild länger jugendlicher erscheint als jenes von Frauen. Mit den Jahren ist der Körper generell weniger belastbar und auch der Biorhythmus verändert sich. Muskelmasse reduziert sich und ist schwerer aufzubauen bzw. zu halten. Durch den veränderten Metabolismus wird die Fett­einlagerung, insbesondere viszerales Fett (Kugelbauch) im Körper begünstigt. Durch die geringere Belastungsfähigkeit werden Männer dieser Altersgruppe tendenziell auch bequemer und unsport­licher, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes erhöht. Die zunehmenden Defizite sind wahrlich kein Ego-Booster für die Psyche. Dazu gesellt sich die Einsicht, dass die Leistungsfähigkeit nicht mehr am Höhepunkt ist und Veränderungen im persönlichen Umfeld mehren sich – auch das drückt manchmal aufs Gemüt.

DIE LÖSUNG FÜR DIE WECHSELJAHRE

Die »Wechseljahre« bei Männern sind also ebenso wie bei Frauen primär den wechselnden ­Lebensumständen geschuldet – physisch wie psychisch. Sie ähneln sich in ihren ­Beschwerde-Bildern wie Schlafproblemen, innerer Unruhe, Erschöpfung, Lustlosigkeit oder Schweißausbrüchen. Und wie auch die Frauen, haben Männer die Wahl, sich ­in eine ­Midlife Crises zu stürzen, in Selbst­mitleid zu vergehen oder sich den Tatsachen zu stellen und die Sinnkrise dafür zu nützen, um sich neu zu ­definieren.

Erschienen in
Happy Life 02/2024

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