Tolle Knolle: die vielen Vorteile von Ingwer
Nichts ist im Winter so wirkungsvoll wie eine heiße Tasse Tee mit Ingwer. Generell gilt die Superknolle mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin C, Magnesium und anderen Mineralstoffen als natürliche Heilpflanze. Sie pusht das Immunsystem, fördert die Verdauung und kann dabei noch viel mehr. Happy Life weiß, warum.
Der Geruch ist aromatisch, der Duft scharf und es kribbelt, wenn er in die Nase steigt, leicht. Kaum jemand, der zu Ingwer kein (olfaktorisches) Bild im Kopf hat. Dabei erfreut sich die Knolle in heimischen Breitengraden erst seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Dies allerdings nicht zwingend in der Küche, sondern mehr ob ihrer Naturheilkräfte: Sei es als Zutat in Arzneitees, um das Immunsystem im Winter zu pushen, als Drops bei hohem Seegang gegen Übelkeit und Erbrechen oder als verdauungsfördernder Digestif – die Anwendungsgebiete von Ingwer sind vielfältig. Selbst Krebspatient:innen können ihre durch Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit mit Ingwer lindern. Auch seine schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften sind heute hinreichend belegt, obwohl man noch nicht genau weiß, wie diese wirken. Dafür konnten dänische Forscher:innen 2015 feststellen, dass sich durch Ingwerpräparate Arthroseschmerzen lindern lassen. Ein Allheilmittel? Vielleicht: In Indien, dem größten Anbaugebiet von Ingwer und Ursprung der ayurvedischen Philosophie, gibt es ein Sprichwort: »Alles Gute findet sich im Ingwer.« Seit über 5000 Jahren wird das bemerkenswert vielseitige Kraut in der ayurvedischen, aber auch in der chinesischen Medizin verwendet. Während wir hierzulande vor allem den Immun-Push im Winter schätzen, kann die Knolle noch so viel mehr.
Gingers have more fun
Wenn man landläufig von Ingwer spricht, bezieht man sich auf dessen Rhizom, einem weitverzweigten Wurzelachsensystem unter der Erde. Hier befindet sich die Kraft des Ingwers: Ein wesentlicher Bestandteil des Rhizoms ist ein ätherisches Öl mit den Substanzen Zingiberen und Curcumin sowie dem Scharfmacher Gingerol. Neuere Studien ergaben, dass diese Ingredienzien mehr als 400 bioaktive Verbindungen aufweisen, mindestens 50 davon sind Antioxidantien – ein Überbegriff für unterschiedliche Moleküle, die eine gemeinsame Wirkung haben: den Körper vor freien Radikalen zu schützen, die unsere Zellen schädigen! Gerade in unserem Gehirn, das sehr anfällig für oxidative Schäden ist, kann das wahre Wunder wirken: So berichten viele Migränepatient:innen, dass der Genuss von Ingwer sehr hilft. Das liegt u. a. daran, dass Ingwer bzw. dessen Inhaltsstoff Gingerol die Durchblutung des Gehirns verbessern kann. Bisher lässt sich dies nur durch subjektive Erfahrungen feststellen, die Studienlage dazu ist noch zu wenig aussagekräftig, aber man darf in diesem Zusammenhang durchaus einen Selbsttest durchführen: Wer schon mal ein Päckchen kandierten Ingwer am Christkindlmarkt genossen hat, der wird schnell merken, wie sich gute Laune und ein luftig-leichtes Gefühl im Kopf breitmachen. Denn auch das kann Ingwer: Durch die Schärfe im Mund werden im Kopf Endorphine freigesetzt. Aber Achtung: Es besteht Suchtgefahr.
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Ingwer..
..ist zwar ein Naturheilmittel, aber ob seiner geballten Kraft dennoch mit Vorsicht zu genießen: Menschen mit empfindlichem Magen oder mit Gallensteinen sollten auf Ingwer verzichten. Der Scharfmacher sorgt nicht nur für ein wohlig warmes Gefühl in der Magengrube, sondern auch für ein Mehr an Magensäure – was wiederum zu Sodbrennen führen kann. Auch Patient:innen, die Blutverdünner nehmen müssen, sollten auf Ingwer verzichten.