Somatic: Was steckt hinter somatischem Yoga?
Somatisches Yoga ist in aller Munde, digitale Werbung und Gesundheitsratgeber empfehlen diese bewusste Bewegungsart. Doch was ist Somatic Yoga und was hat der Trend tatsächlich auf sich. Happy Life kennt die Facts.
Was ist somatisches Yoga?
Somatisches Yoga legt den Fokus auf die Innenschau. Die neuere Yoga-Form kombiniert Somatik, eine Bewegungspraxis, bei der es darum geht, wie sich die Dinge von innen heraus anfühlen, mit Yoga. Somatics wurde in den 1970er Jahren von Thomas Louis Hanna (1928 - 1990) entwickelt. Der amerikanische Philosophieprofessor und Bewegungstheoretiker zielte mit seiner Körpertherapie auf das bewusste Training des Gehirns ab, um unbewussten Dauerkontraktionen der Muskeln - ausgelöst durch Stress, Trauma und ungesunden Lebensstil - aufzulösen und das sensomotorische Bewusstsein wiederzuerlangen. Das Training von einzelnen Muskelpartien ist dabei weniger wichtig, als die Verbindung zwischen Körper und Geist herzustellen. Die Wahrnehmung von Gedanken in Verbindung mit bewussten Bewegungen ist dabei zentral. Im Unterscheid zu anderen Yoga-Formen, steht beim somatischen Yoga das Nachspüren im Vordergrund. Man konzentriert sich darauf, wie sich Bewegungen von innen heraus anfühlen und nicht darauf, wie sie auf das Umfeld wirken. Es geht dabei einzig um das eigene Empfinden. Eine sanfte, achtsame Grundstimmung ist das Ziel und jeden Moment den eigenen Körper tief zu spüren – ohne zu drängen, etwas zu erreichen oder zu versuchen, irgendwohin zu gelangen. Die Beobachtungsrolle sowie das Zulassen von Körperwahrnehmung und Empfindungen sind essentiell. Im Sinne einer holistischen Betrachtung, soll veranschaulicht werden, dass das menschliche Wesen mehr ist, als nur ein Körper. Bewegung und Stille werden währenddessen achtsam und dennoch spielerisch erkundet.
Das sind die Benefits von Somatic Yoga
Die sanfte Beobachtung des eigenen Körpers und der Gedanken, kann helfen, eine mitfühlendere Beziehung zu sich selbst und dem eigenen Körper aufzubauen. Aus diesen Gründen ist somatisches Yoga ein großartiger Yogastil gegen Angstzustände und Depressionen. Auch Stress kann auf diese Weise abgebaut werden, denn somatisches Yoga ist nicht auf Leistung, Tempo und Druck aufgebaut, sondern folgt dem Fluss des inneren, natürlichen Wohlbefindens. Alles darf sein, nichts muss. Die eigene Körperwahrnehmung sowie die Achtsamkeit werden dabei trainiert und sind die Basis für die Bewegungsabläufe dieser neueren Yoga-Form. Somatisches Yoga ermutigt den Yogi, mit der eigenen Autorität in Kontakt zu treten und die Selbstfürsorge wieder zu erlernen. Somatic Yoga kann zudem überall und jederzeit durchgeführt werden. Man braucht weder Zubehör noch eine teuere Ausrüstung dafür. Ruhige Plätze in der Natur sind ideal für das Praktizieren von somatischem Yoga.
Wie praktiziert man Somatic Yoga?
Viele Yogaarten werden durch die klar definierten Asanas, die Yoga-Stellungen, definiert. Beim somatischen Yoga sind die eigenen Gefühle die Grundlage für die Bewegungen. Man vertraut den eigenen Sinnen und zwingt sie nicht in eine bestimmte Form. Erlernen kann man somatisches Yoga im Rahmen eines Einzel- oder Gruppenunterrichts, zudem werden auch online viele Kurse angeboten. Die Bewegungen sind oft klein, im Allgemeinen langsamer als bei anderen Yoga-Arten und werden meist mit geschlossenen Augen durchgeführt, um die Innenschau zu verdeutlichen. Für viele Menschen ist es anfangs schwierig, die kleinen, sanften und langsamen Bewegungen des somatischen Yogas zu akzeptieren. Zu sehr ist der eigene Körper auf Leistung und Druck gedrillt. Die Akzeptanz dieser Langsamkeit bringt jedoch Körper, Geist und Nervensystem zur Ruhe und fördert eine heilsame und therapeutische Wirkung. Die meisten Körperbewegungen werden auf dem Boden, im Sitzen oder im Liegen ausgeführt. Der Boden symbolisiert dabei die Erdung und in diesem Sinne die Verbindung des eigenen Körpers mit der Umgebung.
Online findet man viele Videos, die anfangs als Inspiration für die eigenen somatischen Yogasessions dienen.