Die bewusste Kontrolle des Atems hat in letzter Zeit einen beispiellosen Anstieg des öffentlichen Interesses erfahren, denn Atemtechniken haben nachweislich therapeutisches Potenzial zur Verbesserung der psychischen Gesundheit. Happy Life kennt vier Übungen, die Sie regelmäßig in Ihrer Me-Time integrieren sollten.
Es gibt eine Vielzahl von Atemtechniken, die in verschiedenen Situationen eingesetzt werden können. Sie können sie alleine üben oder sich von Atemtrainern, Atemtherapeuten, Apps oder YouTube-Videos inspirieren lassen. Bei Breathwork wird empfohlen, auf die eigenen Emotionen zu achten, um die Techniken zu finden, die am besten zu der eigenen Konstitution passt. Diese individuellen Best-Ofs sollten in Folge regelmäßig durchgeführt werden.
Blasebalg-Atmung
Diese Atemtechnik hilft beim Aufwachen am Morgen und dabei, das eigene Körpersystem in Gang zu bringen. Es wirkt energetisierend und ist daher ideal für eine morgendliche Breathwork-Session bzw. zwischendurch, um Energietiefs rasch zu überbrücken. Müdigkeit und Erschöpfung werden durch ein waches Gefühl ersetzt. Machen Sie zunächst lockere Fäuste und positionieren Sie sie auf Schulterhöhe, sodass sich Ihre Ellbogen an Ihren Rippen befinden. Atmen Sie durch die Nase ein, während Sie Ihre Fäuste rasch nach oben boxen, atmen Sie dabei schnell aus, während Sie Ihre Fäuste zurück zu Ihren Schultern führen, und wiederholen Sie den Vorgang zumindest zehn Mal.
Box- oder Quadrat-Atmung
Dies ist eine solide Übungstechnik für den Alltag und eine wirksame Atmung in Momenten der Ablenkung. Vier Schritte sind dazu nötig, die jeweils vier Sekunden dauern: Sie atmen ein, halten den Atem an, atmen aus, halten dann den Atem erneut an und wiederholen den Vorgang. Dies geschieht durch Ein- und Ausatmen durch die Nase, der Mund ist dabei geschlossen, die Körperhaltung ist aufrecht. Zehn Wiederholungen sind ideal, die Übung kann auch mehrmals täglich durchgeführt werden.
4-7-8 Technik
Die 4-7-8-Atmung hilft, Ängste zu reduzieren, indem sie das parasympathische Nervensystem (PNS) stimuliert. Dieses ist für die Steuerung der Ruhe-Impulse des Körpers verantwortlich. Wird es angregt, führt dies automatisch zu einem zunehmenden Entspannungsgefühl. Bei dieser Technik wird vier Sekunden lang durch die Nase eingeatmet, der Atem sieben Sekunden lang angehalten und dann acht Sekunden lang durch die Nase ausgeatmet. Es empfiehlen sich mehrere Runden. Vor allem auch abends oder in Pausen während des Tags eignet sich diese Übung hervorragend, um das eigene Stresslevel zu reduzieren und loszulassen.
Dreiteiliger Atem
Die dreiteilige Atmung bezieht sowohl den Geist als auch den Körper mit ein und hilft, sich im gegenwärtigen Moment zu erden und präsent im Hier und Jetzt zu sein. Wenn Sie beginnen, lange und tief einzuatmen, stellen Sie sich vor, wie die Luft durch Ihren Hals eindringt, Ihre Brust füllt und dann Ihren Bauch füllt. Folgen Sie beim Ausatmen Ihrem Atem wieder durch den Bauch, die Brust und den Hals. Die Atmung sollte ohne Pausen oder Forcierung passieren. Das parasympathische Nervensystem wird stimuliert und die Atmung wird automatisch fließender und auch langsamer.