BÜHNE: Was ist das Besondere an „La Cenerentola“?

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Richard Panzenböck: Es ist eine flotte, spritzige Oper, die uns in eine Märchenwelt entführt. Wenn Sie in der Oper nach der bösen Stiefmutter oder dem gläsernen Schuh suchen, wie man diese Dinge aus Zeichentrickfilmen kennt, tun Sie dies allerdings vergeblich. Der Gelehrte Alidoro übernimmt die Rolle der guten Fee, die böse Stiefmutter tritt als Stiefvater auf und der gläserne Schuh ist ein Armreif. Auch wenn es starke Figuren in der Oper gibt, ist es keine reine Charakterkomödie, denn sie ist ebenso mit tragischen Momenten wie auch mit ironischen Kommentaren auf das gesellschaftliche Leben gespickt.

Was zeichnet den Maulpertsch-Saal aus?

Der Maulpertsch-Saal bietet die Möglichkeit, unkonventionelle Bühnenaufstellungen auszuprobieren, die in einem klassischen Theaterraum nicht möglich wären. Dies ist für das ganze Team immer sehr fordernd und bedeutet zusätzliche Arbeit für alle Beteiligten, aber ich denke, dass das Ergebnis für sich spricht. Wir lieben es, das Publikum immer wieder mit neuen Ideen zu überraschen. 

La Cenerentola: Aschenputtel einmal anders

Foto: Patrick Piller

Welche Aspekte der Oper sind in der Inszenierung in Kirchstetten besonders wichtig oder werden hervorgehoben?

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Das Publikum ist an den Sänger*innen näher dran als in jedem anderem Theaterraum. Man erlebt alle Gesten und auch die kleinsten Veränderungen im Ausdruck hautnah. Unsere diesjährige Bühnenaufstellung erlaubt es dem Publikum, rund um die Bühne zu sitzen. Für die Inszenierung war das zwar durchaus fordernd, aber dem Publikum bringt das ein völlig neues Opernerlebnis.

Was sind die größten Herausforderungen bei der Regiearbeit im „Kleinsten Opernhaus Österreichs“?

Die hohen Temperaturen während den Proben fordern von allen Beteiligten ein Höchstmaß an Konzentration.

La Cenerentola: Aschenputtel einmal anders

Foto: Isabell Schatz

Zur Person: Richard Panzenböck

Der gebürtige Wiener absolvierte seine Ausbildung zum Puppenspieler in London und studierte u.a. Theater-, Film-, Medienwissenschaft an der Universität Wien. Er war sieben Jahre Hauptpuppenspieler des ORF, wo er auch das Puppendepartment leitete. Seine Arbeiten führten ihn quer durch Europa an die unterschiedlichsten Theaterhäuser und Fernsehsender. Am Burgtheater inszenierte er „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“ von Sibylle Berg. Im vergangenen Sommer führte er in Kirchstetten bei „Il Signor Bruschino“ Regie.