My city: Kuala Lumpur
Das Architekturbüro Gibert&Tan wurde 2012 vom Franzosen Michael Gibert und der Malaysierin Tan Seok Foong gegründet. Zu ihren Bauten, die von tropischer und japanischer Architektur beeinflusst sind, gehören das Firmen-Headquarter von BBR und mehrere Wohnhäuser und Villen.
Für den Architekten Michael Gibert ist Kuala Lumpur eine kleine, aber quicklebendige tropische Metropole. Der üppig wuchernde Dschungel, der sich an vielen Stellen in der malaysischen Hauptstadt und am Stadtrand findet, war für den gebürtigen Franzosen der erste überwältigende Eindruck, als er vor 20 Jahren hierher zog. »Kuala Lumpur wurde 1860 gegründet und ist heute immer noch ein sehr junges urbanes Zentrum«, sagt Gibert. »Es ist heiß, feucht, sonnig, und es regnet viel, vor allem während des Monsuns.« Temperaturen von 35 bis 38 Grad, schwere Tropenstürme und Überflutungen sind keine Seltenheit. »Solche klimatischen Herausforderungen erfordern ambitionierte architektonische Antworten«, sagt Gibert.
Architektonische Antworten auf das Klima Kuala Lumpurs prägen auch die Auswahl seiner Lieblingsgebäude in der Stadt, und solche formuliert er auch in seinem Büro Gibert&Tan, das er gemeinsam mit seiner Partnerin Tan Seok Foong führt und das 2024 vom Portal »Architizer« in die top drei der besten Architekten Malaysias gewählt wurde. Das Hochhaus »Chambers Residence« mit 500 Wohnungen wurde mit einem feinen Gitter aus Verschattungselementen überzogen, die für kühle Luft sorgen. Ein Haus für eine Anwaltskanzlei wurde ganz in roten Ziegeln errichtet, die die Feuchtigkeit aufnehmen und dabei gut aussehen. Bei der Villa »House39« schichteten sie schwarze Steine übereinander und machten das Haus zum Teil der Natur. Stadt, Klima und Architektur – in Kuala Lumpur sind sie untrennbar verbunden.

TNB Campus. Woods Bagot & Neuformation Architects, 2022. »Dieser Campus überzeugt nicht nur seines Maßstabs wegen, sondern vor allem mit innovativer Nachhaltigkeit und grün-ganzheitlicher Arbeitsatmosphäre. Er hat die höchste Auszeichnung des Landes für ökologisches Bauen erhalten.«
© Woods Bagot and Newformation Architects