Ein Baum, viele Gesichter: Die Christbaumtrends 2024
Der Weihnachtsbaum erzählt in diesem Jahr Geschichten von Nostalgie und Zeitgeist. Burgundy-Rot bringt edle Eleganz, Cremetöne setzen auf minimalistischen Luxus, und nordische Designs bringen skandinavische Ruhe. Doch es geht auch ausgefallen.
Es war einmal – so könnte die Geschichte des Christbaums beginnen, auch wenn seine Ursprünge viele Wurzeln haben und nicht mit völliger Sicherheit geklärt sind. Die wohl bedeutendste Neuerung brachte Martin Luther mit der Idee, den Tannenbaum vielfältig zu schmücken, die Symbolisierung des nächtlichen Sternenhimmels war dabei von besonderer Bedeutung.
Später fand der Weihnachtsbaum Eingang in die Literatur: In Johann Wolfgang von Goethes Die Leiden des jungen Werthers von 1774 beschreibt Werther voller Bewunderung die Erscheinung eines aufgeputzten Baums mit »Wachslichtern, Zukkerwerk und Aepfeln« – damals noch eine echte Neuheit. Der Christbaum war also nicht nur Symbol für die Weihnachtszeit, sondern auch Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen und kultureller Strömungen.
Seitdem hat der Christbaum unzählige Trends durchmachen müssen. LIVING zeigt die angesagtesten Varianten für 2024.
Burgundy
Im Kerzenschein leuchtete der Weihnachtsbaum schon vor Jahrhunderten in Rot, der Farbe von Liebe, Festlichkeit und Geborgenheit. Heute erlebt Rot eine Renaissance – jedoch in einer besonders edlen Variante: Burgundy, ein tiefes Weinrot, das in der Mode heuer auch nicht wegzudenken ist. Die dunkle Eleganz dieser Farbe wirkt besonders stilvoll in Kombination mit Goldakzenten oder Glasornamenten.
Cremetöne
Für Minimalist:innen, die dennoch Wert auf eine luxuriöse Note legen, sind Bäume in Cremetönen der perfekte Trend. Hier verschmelzen Kugeln in Beige, Elfenbein und Champagner mit dem Grün der Tannenzweige zu einem harmonischen Gesamtbild. Organische Formen, matte Oberflächen und natürliche Materialien sorgen für eine moderne, zurückhaltende Eleganz, die Ruhe in die oft hektische Weihnachtszeit bringt.
Bauernchristbaum
Der Bauernchristbaum, der in seiner urigen, handgemachten Optik ein Gegenpol zur Designerästhetik bildet, hat seinen ganz eigenen Charme. Strohsterne, Äpfel und schlichter Christbaumschmuck erzählen Geschichten von Kindheit und auch von Heimat. Es geht hier weniger um Perfektion als um Authentizität – der Baum darf asymmetrisch gewachsen sein, die Äste müssen nicht buschig sein und die Dekoration soll nostalgisch wirken. Gerade jetzt setzt diese Rückbesinnung auf Traditionen ein stilles Statement.
Scandi
Nordische Klarheit
Schneeweiße Kugeln, schlichte Anhänger aus hellem Holz und viel freie Fläche zwischen den Ästen: Skandinavische Weihnachtsbäume stehen für Purismus und Natürlichkeit. Sie kommen fast ohne Farben aus und setzen stattdessen auf Licht und Textur, ähnlich wie beim Hygge Trend. Silberne funkelnde Details verleihen ihnen eine zarte Note.
Extravaganz ohne Grenzen
Weihnachten ohne Regeln? Das geht auch. In den USA setzt man traditionell auf Bäume, die vor Farben und Ornamenten förmlich explodieren – jede Kugel, jeder Anhänger ist ein eigenes Highlight. Hier gilt: Mehr ist mehr.
Aber auch hierzulande sieht man außergewöhnliche und gewöhnungsbedürftige Interpretationen: Schwarze Weihnachtsbäume, die mit silbernem Schmuck fast in den Avantgarde-Look übergehen, oder Pink sind längst keine Randerscheinungen mehr.