Dinieren mit Aussicht: neue Outdoor-Spots im Check
Endlich wieder im Freien: Kaum kommt der Frühling, wollen wir die Outdoorbereiche in Restaurants genießen, die im Idealfall grüne Oasen sind. Wir stellen die coolsten Neueröffnungen vor, die maximales Sommerfeeling garantieren.
Outdoor-Dining hat eine lange Geschichte. Bereits die alten Römer liebten Take-away-Lokale: »Thermopolium« nannte man die Vorläufer der heutigen Fast-Food-Restaurants, in denen heiße Snacks für die Gasse verkauft wurden. In den USA waren im 18. Jahrhundert sogenannte »Pleasure Gardens« angesagt: private Gärten, die man mieten konnte, um zu flanieren und ein Picknick zu veranstalten. In England boomten »Tea Gardens«, in Deutschland entstanden bereits im 16. Jahrhundert die ersten Biergärten.
Nachhaltiger Genuss
Mittlerweile können wir nicht genug davon bekommen, beim Essen und Trinken in der frischen Luft zu sitzen. Durch die Pandemie sind Restaurants dazu übergegangen, ihre Gastgärten auch im ohnehin meist eher milden Winter geöffnet zu lassen. Wir möchten wieder näher an der Natur sein. Deshalb ist ein weiterer Trend, der sich in den letzten Jahren weltweit durchgesetzt hat, das Farm-to-Table-Dinieren. Nachhaltiger Genuss setzt auf Produkte, die keinen langen Weg auf sich nehmen mussten, um auf den Tellern zu landen. Viele Restaurants sind an die grünen Stadtränder ausgewichen, wo man inmitten von prächtigen Gärten und Glashäusern nah an der Quelle speist. Der Vorteil: Das Essen ist nicht nur sehr frisch, man sieht auch, woher es kommt. Dadurch lernen wir mehr zu schätzen, was wir zu uns nehmen – und erkennen, dass wir Teil des Ganzen sind und mitentscheiden können, wie gesund und umweltschonend wir konsumieren. Das britische »Kynd« befindet sich in einem alten Heizhaus aus Stein, gekocht wird auf offener Flamme, was eine heimelige Atmosphäre erzeugt. Der kleine Garten für die warmen Sommermonate ist zugleich ein Gewächshaus, das an viktorianische Zeiten erinnert. Aber auch Rooftop-Terrassen boomen, der Trend geht in Richtung grüne Oasen auf dem Dach. Man möchte inmitten einer quirligen Großstadt so etwas wie Bodenhaftung spüren. Je natürlicher die Blumen sind, desto besser ist das auch für die Natur. Lokale wie das Pariser »La Tour d’Argent« zeigen vor, wie das geht: Man fühlt sich wie auf einer blühenden Wiese irgendwo in Südfrankreich, während man einen fantastischen Blick auf Paris genießt.

»Kira«. Eigentlich ist Dubai nicht unbedingt für seine Outdooroasen bekannt, das Wüstenemirat liebt Klimaanlagen. Im »Kira« trifft europäische Eleganz auf japanische Küche mit mediterranen Noten. Die Aussicht auf das ikonografische »Burj al Arab« ist fantastisch, aber auch der Innenraum hat einen eigenen Charme.
jumeirah.com

»Chez Mia«. Man befindet sich in West Hollywood – und fühlt sich doch, als wäre man bei einer italienischen Familie zum Essen eingeladen. Bunt zusammengewürfelte Blumentöpfe sorgen für mediterranes Feeling. Und große Sonnenschirme schützen vor dem heißen Wüstenklima in Kalifornien.
chezmia.com
Kreatives Chaos
Auch das »Chez Mia« in West Hollywood setzt auf Nostalgie. Die Blumentöpfe sind bunt zusammengewürfelt, das gibt dem Lokal etwas Privates und Ungezwungenes, als würde man irgendwo in Italien bei einer Familie zum Essen eingeladen sein. In Sachen Gartenbepflanzung hat sich in Restaurants ohnehin kreatives Chaos durchgesetzt. Es muss nicht alles perfekt sein. Im Gegenteil: In der Natur wächst auch nicht alles in geraden Linien – deshalb fühlen wir uns ja auch so wohl. Um sich zu erholen, braucht unser Auge organische Formen. Ideal findet das im »AIR CCCC« in Singapur zusammen: Das Lokal verbindet modernistische Architektur, in der ein Restaurant, ein Forschungsraum und ein Kochclub untergebracht ist, mit natürlicher Topografie. Es gibt 45 Sitzplätze – allesamt mit Blick auf üppig wucherndes Grün. Der halboffene Essbereich führt auf eine ausgedehnte Terrasse.

»La Tour d’Argent«. Eine grüne Oase in einem historischen Gebäude mitten in Paris: Im siebenten Stock hat man einen perfekten Ausblick auf die Skyline der Stadt. Die Bepflanzung erinnert an eine blühende Wiese, die Stühle lassen an Südfrankreich denken – perfekt für einen -Sonnenuntergang mit Cocktail.
tourdargent.com/en/the-roof

»Kynd«. Ein britisches Restaurant, das sich wie eine Zeitreise anfühlt: Untergebracht in einem historischen Heizhaus aus Stein, wird auf offener Flamme gekocht. Der kleine Garten erinnert an ein Gewächshaus aus viktorianischen Zeiten. Das Restaurant ist Teil eines nachhaltigen Food-Centers in Birmingham.
hamptonmanor.com/kynd
Maximale Transparenz
Eine offene Küche gehört ebenso zum Konzept der maximalen Transparenz des »AIR CCCC« wie eine Ästhetik, die auf Recycling setzt. Alle Einrichtungsgegenstände wurden von dem spanischen Produktdesigner Andreu Carulla exklusiv entworfen, wobei er recyceltes Holz und Plastikflaschen aus einer ehemaligen Kunstinstallation sowie Styropor, das üblicherweise für Einweg-Lebensmittelverpackungen verwendet wird, neues Leben bescherte. Und im angrenzenden Garten können die Gäste etwas über die regionalen Grundzutaten erfahren. So lernt man spielerisch in der Natur.

»AIR CCCC«. Grünflächen sind in Singapur eine Seltenheit, deshalb ist dieses Restaurants ein echter Luxus. Auf der Liegewiese finden Veranstaltungen statt, im schicken, modernistischen Restaurant gibt es Kochkurse. Alle Einrichtungsgegenstände wurden von dem spanischen Produktdesigner Andreu Carulla entworfen.
aircccc.com

»One&Only Kéa Island«. Zwei Neueröffnungen entführen vom pulsierenden Athen ans Meer: Das »Aesthesis« liegt an der
griechischen Riviera, wo einst der Millionär Ari Onassis rauschende Partys gefeiert hat. Von dort aus geht es mit dem Speedboot in 45 Minuten auf die Insel Kéa. Perfekt, um Frischluft zu tanken.
oneandonlyresorts.com