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Der Minnesänger Tannhäuser hat genug vom wollüstigen Leben bei Venus, er will zurück auf die Erde. Als er nahe der Wartburg auf eine Jagdgesellschaft trifft, lockt ihn Wolfram von Eschenbach mit der Erwähnung Elisabeths. Diese deutet Tannhäuser und ihrem Onkel, dem Landgrafen Hermann, an, Tannhäuser zu lieben. Wolfram, der sie selbst verehrt, resigniert.

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Auf einem glanzvollen Fest zu Ehren seiner Rückkehr sollen Tannhäuser und andere Ritter die Aufgabe der Liebe besingen, Elisabeth soll den Sieger küren. Alle, die am Wettstreit teilnehmen, preisen die ideale Liebe, nur Tannhäuser betont den sinnlichen Genuss. Alle sind entsetzt, Tannhäuser wird auf Pilgerfahrt geschickt, damit er seine Seele retten kann.

Als Elisabeth auf die Rückkehr der Pilger wartet und Tannhäuser nicht erscheint, bietet sie ihr eigenes Leben als Sühne an. Der von ihr zurückgewiesene Wolfram sendet ihr einen Gesang an den Abendstern als letzten Gruß. Als Tannhäuser erscheint, ist er ein gebrochener Mann. Er erzählt von harter Buße und davon, dass der Papst in Rom sagte, er könne nicht erlöst werden, und ihm die Absolution verweigerte. Da wird Elisabeths Leiche vorbeigetragen, Tannhäuser sinkt sterbend an der Bahre nieder.

Werkgeschichte

Für „Tannhäuser“ zog Richard Wagner gleich zahlreiche verwandte Sagen heran, die er miteinander verwob. Inspiration waren unter anderen das mittelalterliche Gedicht „singerkriec uf Wartburg“ aus dem 13. Jahrhundert, das „Danhauser“-Volkslied aus dem 16. Jahrhundert, E. T. A. Hoffmanns „Der Kampf der Sänger“ aus „Die Serapionsbrüder“, „Über den Krieg von Wartburg“ von C. T. L. Lucas sowie Johann Ludwig Tiecks „Der getreue Eckart und der Tannenhäuser“, die Werke der Gebrüder Grimm und „Des Knaben Wunderhorn“ von Achim von Arnim und Clemens Brentano. Möglicherweise hatte Wagner als erstes von Heinrich Heines „Der Tannhäuser“ Inspiration bezogen, 1843 beendete er die Dichtung, die der Oper zugrunde liegt. 1845 stellte er die Komposition fertig, die er zuerst „Der Venusberg. Romantische Oper“ betitelte.

Aufführungsgeschichte

Die Uraufführung fand am 19. Oktober 1845 in Dresden an der Hofoper statt, Wilhelmine Schröder-Devrient war als Venus mit dabei. In der Folge gestaltete Wagner das Werk einige Male um, auch der Schluss wurde mehrfach adaptiert. Für die Pariser Erstaufführung 1861 wurde auch ein Ballett hinzugefügt.

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Prominente Interpreten

Wer sich „Tannhäuser“ auf DVD ansehen möchte, hat zum Beispiel die Wahl zwischen der Inszenierung der Bayreuther Festspiele mit Stephen Gould, Lise Davidsen und Elena Zhidkova unter der musikalischen Leitung von Valery Gergiev und in der Regie von Tobias Kratzer von 2019 sowie einer Berliner Aufnahme mit René Pape, Peter Seiffert, Ann Petersen und Marina Prudenskaya unter Daniel Barenboim.

An der Wiener Staatsoper sangen in der Produktion von 2010 unter anderen Johan Botha und Stephen Gould den Tannhäuser sowie Anja Kampe und Camilla Nylund Elisabeth, Regie führte Claus Guth.