Inhalt

Der aus dem Zuchthaus auf Bewährung entlassene Jean Valjean wird rasch rückfällig und taucht unter. Inkognito steigt er zum Fabriksbesitzer und Bürgermeister von Montreuil-sur-Mer auf. Eine seiner Arbeiterinnen, Fantine, hat ein uneheliches Kind, Cosette. Dieses hat sie zur Pflege bei den geldgierigen Thénardiers gelassen, um zu arbeiten. Ihren Job in der Fabrik verliert sie allerdings, weshalb sie erst ihre Kette und ihr Haar, später sich selbst verkauft. Als sie mit einem Freier in Streit gerät, verhindert der Bürgermeister, also Valjean, ihre Verhaftung. Als er von Polizeiinspektor Javert hört, dass ein lang gesuchter Sträfling, der sich nicht an die Bewährung hielt, gefasst wurde, gibt er sich zu erkennen. Er verspricht Fantine, auf Cosette aufzupassen - und flieht wieder, nicht ohne den Thénardiers Cosette abzukaufen.

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Er zieht mit dem Mädchen nach Paris, wo sie neun Jahre später von den Thénardiers, die nun eine Straßenbande anführen, überfallen werden. Deren Tochter Eponine hat sich in den Studenten Marius verliebt, dieser aber schwärmt für Cosette. Inzwischen demonstrieren die Studenten. Der Arbeiteraufstand, in dem für die Rechte der Elenden und Entrechteten eingestanden wird, tobt. Inmitten der Barrikadenkämpfe schickt Marius Eponine mit einem Brief zu Cosette. Javert ist als Spitzel unter den Aufständischen dabei. Er wird erkannt, Valjean lässt ihn jedoch entkommen. Eponine wird angeschossen und stirbt. Der Aufstand wird blutig niedergeschlagen. Valjean schleppt den verletzten Marius in die Kanalisation. Als er wieder hervorkommt, wartet Javert bereits auf ihn. Doch Valjean will Marius zuerst ins Krankenhaus bringen. Marius wird von Cosette gepflegt und die beiden heiraten. Sie finden Valjean todkrank. Nun erfährt Cosette ihre Lebensgeschichte. Alle für eine bessere Welt Gestorbenen ziehen noch einmal an ihnen vorbei.

Werkgeschichte

Das Musical geht auf Victor Hugos monumentalen Historienroman "Die Elenden" zurück. Darin beschreibt er die Arbeiteraufstände nach der Julirevolte von 1830. Da dieses Werk in Frankreich als Allgemeinwissen gilt, brachten Komponist Claude-Michel Schönberg und Librettist Alain Boublil vorerst ein Album und eine Bühnenshow in Paris heraus, die die Handlung nicht genauer erklärte. Produzent Cameron Mackintosh regte die heute gängige Fassung an, die am 8. Oktober 1985 in London ihre Premiere erlebte. Wie so viele Musicals dieser Zeit ist "Les Misérables" durchkomponiert.

Aufführungsgeschichte

Auf die Londoner Premiere 1985 folgte am 12. März 1987 die Broadway-Erstaufführung. In Wien setzte man "Les Misérables" ab 1988 am Raimund Theater an, dort stand es bis 1990 auf dem Spielplan. Es inszenierte hier Gail Edwards, der sich die Londoner Inszenierung von Trevor Nunn und John Caird zum Vorbild nahm. Im Wiener Ensemble waren Sona MacDonald, Martina Dorak, Susanne Altschul und Aris Sas.

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Prominente Namen

2012 kam die Filmfassung von Tom Hooper heraus. Anne Hathaway spielte darin Fantine, wofür sie einen Oscar und einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin gewann. Hugh Jackman war als Valjean zu sehen, wofür er Oscar-nominiert war, Russell Crowe als Inspektor Javert. Helena Bonham Carter und Sacha Baron Cohen spielten die Thénardiers, Amanda Seyfried Cosette. Den Golden Globe gab es auch für den "Besten Film" und für Jackman.