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Inhalt

Letztlich steckt hinter „La Cenerentola“ das berühmte Märchen vom Aschenputtel, jedoch etwas abgewandelt. Der Baron von Montefiascone hat drei Töchter. Clorinde und Tisbe, die leiblichen, behandeln Angelina, die Stieftochter, schlecht. An ihren Palast kommt der verkleidete Philosoph Alidoro, der für den Prinzen Don Ramiro auf Brautschau ist. Er tritt als Bettler auf, um die potenziellen Bräute ungeschönt kennenzulernen. Und tatsächlich wimmeln Clorinde und Tisbe ihn ab, während Angelina dem „Armen“ Brot und Kaffee gibt.

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Don Ramiro lässt sich in das Haus des Barons einladen, wo sich die bösen Schwestern ihrer Sache sicher sind und sich der Hausherr die Rettung vor dem finanziellen Ruin verspricht. Doch der Prinz selbst kommt als Stallmeister verkleidet und schickt seinen Kammerdiener voraus, er möge den Prinzen spielen. Angelina freundet sich schnell mit dem verkleideten Ramiro an. Von ihrem Vater wird sie, als er direkt gefragt wird, verleumdet und als tot bezeichnet. Auch verbietet er ihr, zum Tanz auf das Schloss zu gehen. Doch Alidoro weiß Rat und verhilft ihr zu einer Verkleidung. Am Schloss weist Angelina das Werben des Prinzen, hinter dem immer noch der verkleidete Kammerdiener steckt, mit der Begründung ab, vielmehr den Stallmeister zu lieben. Ramiro ist überglücklich das zu hören und gibt ihr ein Armband. Als sie sich entfernt hat, findet er sie in einem Mädchen in Lumpen, aber mit einem Armband wieder. Die beiden heiraten – und der Baron und die Schwestern platzen vor Neid.

Werkgeschichte

Auf der Suche nach einem passenden Stoff soll – so will es die Anekdote – Librettist Jacopo Ferretti mehr aus Verzweiflung „Aschenputtel“ vorgeschlagen haben und Rossini sofort darauf angesprungen sein. Als Vorlage diente das 1810 in Paris uraufgeführte Werk „Cendrillon“ von Nicolas Isouard, wiewohl der alte Märchenstoff im Laufe der Zeit immer wieder als Opernsujet herangezogen worden ist. Ferretti sagt, er habe das Libretto in 22 Tagen, Rossini die Musik in 24 Tagen fertiggestellt.

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La Cenerentola von Gioachino Rossini
Lauren Urquhart (Angelina, Cenerentola), Misha Kiria (Don Magnifico).

Foto: Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Als Rossini sich des Stoffes annahm, war er noch sehr jung, dennoch war „La Cenerentola“ bereits seine 20. Oper. „Der Barbier von Sevilla“ hatte ihn zwar bekannt gemacht, doch finanziell abgesichert war man damals als Opernkomponist nicht. Man musste immer wieder neue Werke an die Theaterimpresari liefern. Oft musste Rossini aus Zeitgründen improvisieren, in die „Cenerentola“ hat er auch Ausschnitte früherer Arbeiten integriert und drei Stücke und die Rezitative an Luca Agolini delegiert. Später ergänzte er das Werk selbst, wodurch nun die Oper meist ohne Agolinis Teile der Komposition gespielt werden. Wie stets bei Rossini finden sich lyrische Partien mit blühenden Kantilenen ebenso wie perlende Koloraturen und komische Szenen im Parlando.

Aufführungsgeschichte

Die Uraufführung am 25. Jänner 1817 im Teatro della Valle in Rom brachte nicht sofort den erhofften Erfolg. Doch noch zu Lebzeiten Rossinis wurde das Werk nicht nur in ganz Italien gespielt, sondern es gab auch Aufführungen in zahlreichen anderen Sprachen. Nach Rossinis Tod 1868 ebbte das Interesse ab, um ab den 1920er Jahre wieder stark zu steigen und die Oper in das Standardrepertoire der Bühnen zu bringen.

Prominente Namen

Auf DVD gibt es beispielsweise die Produktion mit Elina Garanca in der Hauptrolle von der Metropolitan Opera in New York sowie eine Aufnahme aus Houston mit Cecilia Bartoli als Angelina und Christoph Eschenbach als musikalischem Leiter.

In der Wiener Volksoper inszeniert Achim Freyer die Oper. Erst kürzlich erhielt er den renommierten deutschen Theaterpreis „Der Faust“ für sein Lebenswerk.

Zu den Spielterminen von „La Cenerentola“ in der Volksoper Wien