Evita von Andrew Lloyd Webber
Der argentinischen Nationalheldin wurde in diesem Musical ein Denkmal gesetzt, das jedoch nicht nur der Glorifizierung diente. Alan Parker hat es mit Madonna in der Titelrolle verfilmt, was mehrere Oscars brachte. Eine Zusammenfassung.
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Inhalt
Das Musical erzählt die wahre Lebensgeschichte der argentinischen Präsidentengattin Eva Perón, von ihren Anhängern Evita genannt. Es beginnt mit ihrem Tod, der Staatstrauer nach sich zieht, springt dann aber ins Jahr 1935 in die Provinz, wo Eva eine Affäre mit dem Sänger Augustín Magaldi beginnt. Sie geht mit ihm nach Buenos Aires, wo sie bemerkt, dass er verheiratet ist und Familie hat. Doch für sie ist die Ankunft in der Hauptstadt erst der Beginn einer großen Karriere. Sie geht einige Liebschaften ein, von denen sie sich Hilfe erhofft, in der Unterhaltungsbranche höher hinaufzukommen. Als sie eine berühmte Schauspielerin ist, trifft sie Oberst Juan Perón. Die beiden sind sich einig, dass sie von großem Nutzen für das Vorankommen des anderen sein können. Eva wird von den Anhängern, den "Descamisados" (Hemdlosen), wie eine Heilige verehrt, die Aristokraten und die Mitglieder des Militärs verachten sie jedoch als Emporkömmling. Die gesamte Geschichte wird von dem revolutionären Studenten Che kommentiert, der immer wieder versucht, hinter die perfekt erscheinende Fassade zu blicken.
Perón wird zum Präsidenten gewählt, Evita unterstützt ihn und baut eine karitative Stiftung auf, die Armen helfen soll. Sie kreiert auch ein luxuriöses Image, mit dem sie ihren Anhängern vermitteln möchte, dass man alles schaffen kann. Als sie nach Europa reist, wird klar, dass ihr Image bröckelt - und dass sie immer schwächer wird. Ihre schwere Krankheit führt zu einem Zusammenbruch während eines Festakts, sie stirbt am 26. Juli 1952.
Werkgeschichte
Es war Textdichter Tim Rice, der in einem Radiobeitrag über die argentinische Präsidentengattin hörte und von ihrer schillernden Vita fasziniert war. Er reiste nach Argentinien, um mehr über sie herauszufinden. In seinem Buch konzentrierte er sich auf die historischen Ereignisse in Argentinien zwischen 1934 und 1952 und auf Evitas Geschick für Öffentlichkeitswirksamkeit und Glamour, ohne dass sie auf die Bedürfnisse der Armen vergessen hätte. Rice zeichnet sie als Idol für das Volk, aber auch als nicht unumstrittene Nationalheldin. Er begann schließlich 1974 gemeinsam mit Andrew Lloyd Webber, mit dem er schon bei "Jesus Christ Superstar" kooperiert hatte, an dem Stück zu arbeiten.
Aufführungsgeschichte
Die Uraufführung des Musicals 1978 in London erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Der berühmteste Song des Stücks, "Don´t cry for me, Argentina" wurde auch als Singelauskopplung ein großer Erfolg in den Hitparaden. Die deutschsprachige Erstaufführung in der Übersetzung von Michael Kunz fand 1981 im Theater an der Wien statt. Damals spielte Isabel Weicken die charismatische Präsidentengattin, Alexander Goebel war Che. In der Folge waren im deutschsprachigen Raum unter anderen Pia Douwes, Maya Hakvoort, Bettina Mönch und Marjan Shaki als Evita zu sehen.
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Prominente Namen
Madonna verkörperte Evita, als Alan Parker das Musical 1996 verfilmte. Ihr Che war Antonio Banderas, Jonathan Pryce spielte Perón. Der Film brachte Andrew Lloyd Webber und Tim Rice einen Oscar für den Song "You must love me" ein, den sie extra für die Filmversion komponiert und geschrieben hatten. Zudem gewann Madonna den Golden Globe als "beste Schauspielerin in einem Musical oder einer Komödie" und auch der Song "You must love me" und der Film wurden mit dem Golden Globe ausgezeichnet.
