Inhalt
Das Stück hat keine explizite Handlung. Die Darstellerinnen und Darsteller erzählen zunächst von ihrer Situation, ihrer Familie und ihrer Flucht. Danach werden verschiedene Missstände aufgezeigt. Es wird über Wertvorstellungen diskutiert, über ungerechte Behandlung von jenen, die keinen prominenten Namen aufweisen können, über Politiker und ihre Macht im Gegensatz zu den machtlosen Fliehenden.
Am Ende kristallisiert sich die Hoffnungslosigkeit der Flüchtlinge heraus, die sich ungewollt und nicht akzeptiert fühlen.
Werkgeschichte
Jelinek stellt einige intertextuelle Bezüge her, so beispielsweise zu antiken Schriften wie der Tragödie Die Schutzfliehenden von Aischylos oder Ovids Metamorphosen. Aber auch zu Friedrich Hölderlins Text Hyperions Schicksalslied oder biblischen und philosophischen Texten werden Verbindungen deutlich.
Das 2013 erschienene Stück setzt sich kritisch mit der herrschenden Flüchtlingskrise und der damit verbundenen Politik auseinander.
Aufführungsgeschichte
Die Urlesung fand am 21. September 2013 in Hamburg statt, die Uraufführung folgte dann am 23. März 2014 in Mannheim. Die österreichische Erstaufführung richtete das Burgtheater 2015 aus, Michael Thalheimer führte Regie.
Weitere Inszenierungen waren beispielsweise in den Theaterhäusern Bremen, Freiburg, Oberhausen, Göttingen, Nürnberg, Bochum, Zürich oder Neumarkt zu sehen.
Es gibt auch ein gleichnamiges Hörspiel, eine Produktion des BR.

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