Living Design Awards 2025: Die Kraft des Designs
2025 werden die Falstaff LIVING Design Awards erneut mit der VIENNA DESIGN WEEK verliehen. Prämiert werden Innovation, Wandel und Exzellenz. Heuer mit neuen Kategorien, internationalen Impulsen und großen Namen.
In nur drei Jahren hat sich der Falstaff LIVING Design Award als feste Größe in der österreichischen Designlandschaft etabliert. Ein Preis, der nicht nur Talente auszeichnet, sondern die Vielfalt und Wandelbarkeit der Branche sichtbar macht. Symbolhaft dafür steht die Trophäe, die Künstlerin Billi Thanner gemeinsam mit Falstaff LIVING Herausgeberin Angelika Rosam entworfen hat: eine Hartplastikskulptur, überzogen mit dichroitischer Folie, deren Farbe je nach Licht und Perspektive changiert – ein visuelles Sinnbild für das Zusammenspiel von Beständigkeit und Veränderung im Design.
2025 wird der Award erneut gemeinsam mit der Vienna Design Week, Österreichs größtem Designfestival, vergeben. Ausgezeichnet werden herausragende Beiträge in den Kategorien Objekt, Newcomer, Sustainability sowie neu: Brands. Ebenfalls neu sind ein Publikumspreis, bei dem die LIVING-Community online abstimmt, und die Kategorie Innovation Made in Austria. Diese Preisträger:innen werden aber erst bei der Gala im MAK am 24. September bekanntgegeben.
Übern Tellerrand
Zudem wird der Award internationaler: Mit den neuen Kategorien Space, Hospitality und Lighting rücken erstmals herausragende Architektur- und Raumkonzepte in den Fokus. Namen wie Bjarke Ingels, Herzog & de Meuron oder Vaust stehen für den überregionalen Anspruch des Preises.
Die Auswahl der Preisträger liegt dabei in den Händen einer hochkarätigen Jury, die aus Martin Bergmann, Lilli Hollein, Gabriel Roland und Angelika Rosam besteht – ein Gremium mit Weitblick und Expertise.
Ein Höhepunkt der Verleihung ist die Ehrung von Marcel Wanders für sein Lebenswerk. Seine Auszeichnung ist eine Hommage an die kreative Kraft des Designs – jene Kraft, die der Falstaff LIVING Design Award zum nunmehr dritten Mal in ihrer ganzen Vielfalt zum Strahlen bringen will.
JURY - DIE DESIGN EXPERT:INNEN
Zur Jury, der diesjährigen Falstaff LIVING Design Awards, zählten Martin Bergmann, als Vertreter der Vorjahrssiger EOOS, die Generaldirektorin des Museums für angewandte Kunst Lilli Hollein, der Direktor der VIENNA DESIGN WEEK Gabriel Roland und Falstaff-LIVING-Herausgeberin Angelika Rosam.
And the Nominees Are …
BRAND AWARD
Sandra Haischberger gründete 2005 das Label feinedinge und widmet sich seit vielen Jahren dem faszinierenden Material Porzellan. Ihre Produkte entstehen im Spannungsfeld von Funktion und Ästhetik: reduziert, sinnlich, langlebig. Inspiration findet Haischberger im Alltag, auf Reisen oder in Museen – vieles entsteht aber auch im direkten Austausch mit Kund:innen, deren Bedürfnisse dann den Ausgangspunkt neuer Entwürfe bilden.
Leni Piëch, Gründerin von Studio SPHAER, schafft sammelbare Interior-Objekte an der Nahtstelle von Kunst, Handwerk und Raumgefühl. Das Studio steht für kollaboratives Design, das emotionale Tiefe, Materialbewusstsein und kulturellen Austausch vereint. »Gestaltung ist für mich eine Form der Beziehungspflege – zwischen Idee und Material, zwischen Objekt und Raum, zwischen Mensch und Umgebung.« SPHAER verbindet so Vielfalt, Verantwortung und poetische Formen.
Der Familienbetrieb aus dem Almtal steht für bodenständiges Möbelhandwerk mit einem verspielten Augenzwinkern. Seit 1879 ist man mit Massivholzmöbel im Geschäft und liefert heute progressives Design aus ökologisch, hochwertigen Materialien. Hoch im Kurs: das aus der Mode gekommene Buchenholz, denn, so Co-Unternehmenschefin Sophie Wittmann: »Wir lieben es, wenn uns Entwürfe überraschen und Lösungen entstehen, die wir nicht erwartet haben«.
NEWCOMER AWARD
Der 30-jährige Designer realisierte bereits während des Studiums Projekte für Wagner Living und sammelte Erfahrungen in Berlin. Dahlinger, der in Wien lebt und arbeitet, verbindet stille Materialpoesie mit technischer Präzision, liebt organische Formen in Kombination mit innovativen Leichtbaumaterialien. »Gutes Design hinterfragt Strukturen und zeigt Wege zu nachhaltiger Zirkularität«, so Dahlinger, der funktionale Objekte mit klugen Details schätzt.
Flora Lechner bewegt sich an der Schnittstelle von Kunst, Handwerk und Design. Ihre Werke kombinieren skulpturale und funktionale Elemente, machen Brüche, Schrauben oder Nähte sichtbar und spielen mit Fragmentierung und Neukomposition. Lechner, die in den Niederlanden lebt, arbeitet bevorzugt mit Metall, Textilien und Leder – Materialien, deren Widerstände sie als kreative Chance begreift. So entstehen Objekte, die neue Perspektiven eröffnen.
Der in Wien lebender Designer Leo Mühlfeld sieht Design als Akt der Fürsorge, bei dem jede Entscheidung das Nutzererlebnis prägt. »Gutes Design ist fürsorglich und macht Spaß!« Mühlfeld setzt dabei auf »seamful design«, also auf raue, greifbare Kanten statt glattpolierter Perfektion. Inspiriert von traditioneller Architektur und nachhaltigen Konzepten, interpretiert er Materialien neu. Im Moment arbeitet er am liebsten mit Metall.
OBJECT AWARD
Sebastian Menschhorn gestaltet mit Freude und Tiefgang und verbindet dabei Kunstgeschichte und Natur zu zeitlosen, hintergründigen Entwürfen. Er arbeitet bevorzugt mit Glas, Porzellan und Keramik – »pure Materienmanipulation« nennt er die Verwandlung vom flüssigen Rohstoff zum festen Objekt. Seine Designs sind moderne Klassiker, die nicht nur Kunden wie Augarten, Hermès oder die Österreichische Post überzeugen.
Der 50-Jährige hat sich ein Atelier auf einem Bauernhof vor Wien eingerichtet und verfeinert dort konsequent seine Hands-on-Methodik. Dabei vereint er technische Logik mit nachhaltiger Inspiration. Die Einordnung seines Designstils überlässt Muhrhofer bewusst dem Publikum: Nur soviel: Gutes Design entsteht für ihn durch »Symbiose zwischen Form und Funktion«. Besonders gern arbeitet er mit Flusssteinen: Der Weg vom Finden bis zum fertigen Objekt reizt ihn besonders.
Stefanie Högl und Matthias Borowski gründeten ihr Studio 2015 in Wien. Als Inspirationsquelle für ihre Möbel, Produkte und Objekte dienen immer wieder Süßigkeiten wie Lakritze, Nougat oder Baisers. Damit hinterfragt das Duo humorvoll die Rolle sensorischer Parameter im Design und erkundet Materialwelten. Immer wieder zeigen die beiden auch, wie Mode, Kunst und Design gegenwertig ineinandergreifen.
SUSTAINABILITY AWARD
Das Design-Duo ante up denkt alle Lebensphasen eines Produkts mit und geht dabei sehr methodisch vor. »Design entsteht durch genaue Beobachtung und offenen Dialog.« Benedikt Stonawski (l.) und Hauke Unterburg pflegen einen reduzierten, modularen und funktionalen Stil und verfolgen einen ganzheitlichen Gestaltungsprozess. Edelstahl und regionales Holz sind ihre bevorzugten Materialien, weil: robust, recycelbar und nachhaltig.
Julia Schwarz taucht mit minimalistischem, zeitlosem Stil tief in die Materialwelt von Naturstein und Flechten ein. Mit dem von ihr mitgegründeten Label Simiæn (r.) erkundet sie, wie Design, Natur und Genuss zusammenfinden können. Ein Ansatz, der ihr dabei gefällt: »Design muss sich der Natur unterordnen und sich gut einfügen.« Gründliche Recherche, Lust am Experiment und planetenfreundliche Prinzipien treiben Schwarz an.
2024 gründet Jasmin Bermadinger ihr Studio blass & orange und hat sich auf das Neu- und Überdenken von Verwertungszyklen spezialisiert. Ob Baumaterial oder ausrangiertes Alltagsobjekt – die 27-Jährige erforscht deren Herkunft. »Mich interessiert, was bleibt, wenn man genau hinsieht – und was entsteht, wenn man es anders zusammensetzt.« Ihr Stil: pragmatisch, poetisch, an der Grenze von Ready-Made und Entwurf.
LIGHTING AWARD
Der international renommierter Lichtdesigner Christian Ploderer, führt seit 2006 sein Studio mit Fokus auf Hospitality und Kultur. Für »Plachuttas Neuer Markt« entwarf er ein Lichtkonzept, das traditionelles Wiener Wirtshausgefühl mit moderner Ästhetik verbindet. Opale Glasleuchten und eigens designte Lichtscheiben zitieren klassische Wiener Restaurantleuchten, während lineare Möbelbeleuchtung eine warme, einladende Atmosphäre schafft.
Das W Prague vereint historische Substanz mit modernem Lifestyle-Design. Das Interior stammt von Chapman Taylor, die beim Lichtkonzept eng mit Preciosa -Lighting kooperierten. Der tschechische Hersteller verbindet traditionelle Handwerkskunst mit moderner Technologie und lieferte unter der Ägide der Kreativdirektoren Michael Vasku (l.) und Andreas Klug maßgefertigte Leuchten, Luster und Lampen, für dieses jetzt schon legendäre Hotel.
Das niederländische Studio, gegründet von Esther Jongsma und Sam van Gurp, verbindet von Eindhoven aus handwerkliche Präzision mit innovativer Lichtforschung. Mit einzigartigen Technologien und klarer Formensprache schaffen sie zeitlose Leuchten, die Räume emotional prägen. VANTOT setzt Maßstäbe im Lichtdesign durch die perfekte Symbiose aus Technik und Kunst. So entstehen Leuchten, die Atmosphäre neu definieren und gestalten.
SPACE AWARD
Das Pariser Büro Atelier du Pont, 1997 von Anne-Cécile Comar und Philippe Croisier gegründet, steht für innovative, ökologische Konzepte und eine Gestaltung, die Alltag und Poesie verbindet. Mit dem Pavillon Jardins im Parc de la Villette entstand eine modulare Leichtbau-Architektur, die Transparenz, Holz und textile Elemente vereint und so einen offenen, atmosphärischen Ort der Begegnung im Grünen schafft. Trés bien!
Bjarke Ingels entwirft Räume, die mehr sind als Architektur – es sind Erlebniswelten. Mit dem BIG HQ in Kopenhagen wurde nun ein Arbeitsplatz geschaffen, der Landschaft, Ingenieurskunst und Design verschmelzen lässt und als Visitenkarte für das Unternehmen durchgeht. Ob die skulpturalen Türme von One High Line in New York oder das Musée Atelier Audemars Piguet-Ingels prägt weltweit die Architektur unserer Zeit.
Das Berliner Studio VAUST gestaltet Räume als Erlebniswelten – emotional, kontrastreich, erzählerisch. !Inspiration ist für uns ein persönliches Archiv aus Erfahrungen und Eindrücken«, so VAUST. Ihr Highsnobiety Flagshipstore in Berlin bewahrt rohe Elemente wie Beton und Ziegel und kombiniert sie mit präzise gearbeiteten Stahlflächen. So entsteht ein Ort, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kunstvoll vereint.
HOSPITALITY AWARD
Peter Haimerl gestaltet mit dem Domcenter Linz einen offenen Willkommensraum, der sakrale Geschichte und moderne Architektur verbindet. Betonschalen schweben nahe dem Mariendom und schaffen Dialog zwischen Kirche und Stadt. Sein Ansatz verbindet poetische Skulpturalität mit innovativem Denken und konsequenter Umsetzung. »Gute Architektur ist poetisch und skulptural, sie ist verstörend und eröffnet neue Räume. Gute Architektur erzählt von Raum.«
Am Kornmarktplatz in Bregenz entstand ein Stadthaus, das die historische Fassade bewahrt und gleichzeitig neue Architektur setzt. Hinter der Front eröffnet sich ein fünfgeschossiger Bau mit Hotel, Wohnung und Veranstaltungssaal. Entworfen wurde er vom Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron, international geschätzt für Projekte wie die Elbphilharmonie Hamburg, die Tate Modern London oder das National Stadium Peking.
Mit dem Top-Restaurant »Alchemist« in Kopenhagen inszeniert das britische Studio Duncalf ein multisensorisches Fine-Dining-Erlebnis in einer ehemaligen Theaterwerkstatt. Das Design schafft eine dramatische Bühne unter einer 18 Meter hohen Kuppel für Rasmus Munks multisensorische Menüs. »Wir wollten ein außergewöhnliches Umfeld schaffen, das Rasums Munks’ beeindruckendem Konzept gerecht wird«, so Studiogründer Mike Duncalf.
Außerdem werden im Rahmen der Award Verleihung auch folgende Kategorien ausgezeichnet:
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INNOVATION MADE IN AUSTRIA
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Publikumsvoting – hier können Sie noch mitvoten: Zum Voting
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LIFETIME ACHIEVEMENT