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(c) Cartier/ beigestellt

Die schönsten Fancy Diamonds: Diese farbigen Diamanten machen Schmuckträume wahr

Schmuck

Denkt man an Diamanten, stellt man sich ein strahlend helles, reines Weiß vor. Doch eine bezaubernde Laune der Natur lässt Diamanten in faszinierenden Farben strahlen – und macht sie rar und wertvoll. Eine Spielwiese für Schmuckdesigner:innen.

Diamanten gelten generell als besonders wertvoll, wenn sie über ein reines Weiß ohne Gelb- oder Braunstich verfügen. Es gibt jedoch eine faszinierende Ausnahme für diese Regel: die sogenannten Fancy Diamonds. Unter diesem Begriff versteht man all jene Diamanten, die aus der üblichen Farbskala von D (hochfeines Weiß +) bis Z (Gelb) herausfallen. Grundsätzlich können Fancy Diamonds in allen Farben auftreten, die intensiven Gelb- und Brauntöne überwiegen allerdings deutlich. Die seltensten und wertvollsten Farben sind unter anderem gesättigte Rosatöne, Rottöne, Blautöne und Grüntöne. Je intensiver ausgeprägt der Farbton ist, desto höher ist der Wert der Fancy Diamonds. Häufig liegt ihr Preis wegen ihrer großen Seltenheit auch weit über jenem von farblosen Diamanten. Denn nur einer unter 10.000 Diamanten zeichnet sich durch eine natürliche, intensive Farbigkeit aus.

Von Köck

Weißgoldring »The Pink Fortune« mit einem Zwei- Karat-»Fancy Brownish Pink«- Diamanten, eingebettet
zwischen weiße Diamanten.

Von Köck

Weißgoldring »The Pink Fortune« mit einem Zwei- Karat-»Fancy Brownish Pink«- Diamanten, eingebettet
zwischen weiße Diamanten.

Schullin Wien

Seltene pinke und blaue Diamanten zieren diesen Ring von Schullin Wien. Umrandet von weißen
Diamanten kommen die Steine besonders zur Geltung.

Oliver Heemeyer

In der Mitte des »Helios«-Rings befindet sich ein 3,86 Karat schwerer, gelber Diamant im Kissenschliff, er wird von zwei funkelnden Diamanten im Halbmondschliff flankiert.

Siegl Salzburg & Leitner-Dallinger Innsbruck

Brillantbesetzter Weißgoldring mit einem gelben Diamanten von Leo Wittwer.

Graff

Gelbe Diamanten mit besonders hoher Intensität zeichnen die außergewöhnlichen Schmuckstücke von Graff aus.

Cartier

Im Zentrum des spektakulären »Exims«-Rings steht ein einziger braun-gelber Fancy-Diamant im Rautenschliff von 4,15 Karat,
der von dreieckigen weißen Diamanten eingefasst wird.

So kommt Farbe ins Spiel

Fast 60 Prozent aller Fancy-Diamanten sind gelbe Diamanten, was sie zu den häufigsten und beliebtesten unter den natürlichen Farbdiamanten macht. Wie kommt nun die Farbe in die Diamanten? Für die Farbigkeit verantwortlich sind kurz gesagt natürliche Strahlung, intensiver Druck und Hitze sowie das Eindringen anderer natürlicher Elemente in die kristalline Karbonstruktur. Diese Elemente erzeugen unterschiedliche Farben. Gelbe Diamanten entstehen etwa durch den Einbau von Stickstoff, wobei die Farbintensität von dessen Menge abhängt. Die Farbe gelber Diamanten reicht daher von blassem Zitronengelb bis zu lebhaftem Kanariengelb.

Ein äußerst berühmter Fancy Diamond mit einer kanariengelben Farbe ist der 128,51-karätige Tiffany-Diamant. Blaue Diamanten hingegen weisen Einlagerungen von Bor auf. Prominentes Beispiel für diesen Edelstein ist der berühmte Hope-Diamant.

Schwarze Diamanten erhalten ihre Farbe durch eine Vielzahl von dunklen Einschlüssen, in der Regel aus Grafit. Schäden in der Kristallstruktur sind für das Zustandekommen von braunen Diamanten verantwortlich. Rote, pinke oder lila Diamanten dagegen entstehen durch eine Beugung und Drehung des Diamantgitters während des Entstehungsprozesses durch großen Druck. Diese Anomalie ist so selten, dass weniger als ein Prozent der Diamanten auf der Welt rosa sind. Die schöne Farbe macht sie zu den wertvollsten und begehrtesten aller »Fancys«.

 

 

Serafino

Der Ring aus der »Brevetto«-Kollektion ist aus geschwärztem Weißgold gefertigt und mit schwarzen Brillanten gefasst.

Pomellato

Der »Sabbia«-Anhänger aus Roségold ist mit Diamanten in verschiedenen
Brauntönen besetzt.

Capolvoro

Den Ring »Fiore Magico« zieren 27 Diamanten in einem hellen Braunton

Juwelier Kruzik

»Cioccolato« Ring von Adolfo Courrier aus Roségold, besetzt mit braunen Diamanten.

Leibish

Rosafarbene und weiße Pave-Diamant-Ohrringe aus 18 Karat Weiß- und Roségold.

Tiffany

Der Ring der »Flames«-Kollektion von Jean Schlumberger mit einem tropfenförmigen »Fancy Intense Yellow«-
Diamanten von fast drei Karat

 Grüne Diamanten erhalten ihre Farbe durch natürliche Strahlung, die der Diamant über Millionen von Jahren aus den Tiefen der Erde erhält. Alphastrahlung verursacht eine hellere grüne Farbe, während Beta- und Gammastrahlung ein satteres, tieferes Grün erzeugen.

Nachhilfe

Da die Beliebtheit der farbigen Diamanten ständig steigt, kann der Natur auch nachgeholfen werden. Künstlich farbverbesserte Diamanten (»colour enhanced diamonds«) müssen aber in jedem Fall als solche im Zertifikat gekennzeichnet werden. Die Farbbehandlung kann mit Hochdruck-Hochtemperatur-Verfahren, radioaktiver Strahlung oder mittels Temperatureinfluss erfolgen. So können braune zu grünen oder gelbgrünen Steinen »umgefärbt« werden. Im Anschluss an die Bestrahlung können die Diamanten auch noch erhitzt werden, um eine gelbe, braune oder orange Färbung zu erzeugen.

Erschienen in
THE JEWELRY EDITION 01/24

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Herta Scheidinger
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