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© Getty Images / Catherine Ledner

Opernball-Schmuck: Von der Swarovski-Tiara bis hin zum Collier

Schmuck
Opernball

Was wäre der Opernball ohne schimmernde Juwelen – doch wie viel Glamourfaktor verträgt das Ball-Styling? Für den perfekten Auftritt am Ball der Bälle genügt es jedenfalls nicht, von Kopf bis Fuß zu funkeln.

Einmal im Jahr wird die Wiener Staatsoper zu einer einzigen großen Bühne – eine unvergleichliche Szenerie, die weltweit übertragen, bewundert und kommentiert wird. Was wäre eine derartig publikumswirksame Inszenierung ohne ­traditionelle Eleganz, Opulenz und Extravaganz? Der Grat zwischen geschmackvoll und geschmacklos ist durchaus schmal.

Der erste Akt spielt sich beim Entree und auf der Feststiege ab. Von elegantem Funkeln bis zu überbordendem Bling-Bling ist am roten Teppich alles zu sehen. Und schon stellt sich wie jedes Jahr die Stilfrage: Was geht am Opernball, was nicht? Welche Details entscheiden über top oder Flop? Geht es auch ganz ohne Schmuck, und was geht absolut gar nicht? Wir haben nachgefragt – bei keinem Geringeren als Couturier Thang de Hoo als eloquentem Ratgeber in Styling-Fragen: »Perfektion ist für mich ein in Harmonie mit Person, Kleid und Persönlichkeit gestalteter Auftritt. Im Grunde sollte die Farbgebung abgestimmt sein, um am besten zu wirken, zum Beispiel Saphire zu blauen Roben, Smaragde zu Grün und Rubine zu Rot. Einem Erbstück von Großmutter oder Tante sollte gehuldigt werden, also kann und darf es beispielsweise den Halsausschnitt oder die Farbgebung des Kleides bestimmen.«

Trägt die Dame ein Statement Piece, sollte der Blickpunkt nicht das Kleid sein, meint Thang de Hoo. In diesem Fall wäre eine schlichte Silhouette zu wählen. Zur Gretchenfrage »Wer bestimmt denn nun, wo die Reise hingeht – der Schmuck oder das Kleid?« meint der Designer: »Beides ist möglich. Letztendlich gibt sowieso die Persönlichkeit der Trägerin den letzten Schliff.«

Die Swarovski-Tiara 2025: Hals und Federn des Schwans dienten als Inspiration, umgesetzt mit 233 Steinen, davon mit einem zentralen beweglichen »Dancing Stone«.

© Starpix

Apropos Perfektion

Im Rahmen des »Opernball Couture Salons«, bei dem junge Nachwuchsdesigner ihre Entwürfe in Kooperation mit den Tänzerinnen des Wiener Staatsballetts präsentieren, runden 2025 glitzernde Kreationen von Juwelier Wagner die Stylings ab. Mit viel Liebe zum Detail wurden zu jeder Robe die passenden Preziosen auserwählt, erzählt Antonia Gmeiner-Wagner: »Unser Fokus lag auf der Harmonie zwischen den prachtvollen, außergewöhnlichen Ballroben und unseren Juwelenkreationen. Die Herausforderung bestand darin, für jede Robe das perfekte Schmuckstück zu finden – ein Prozess, bei dem wir Wert auf Details und die Einzigartigkeit jedes Outfits gelegt haben. Unser Ziel war es, die Individualität jeder Trägerin zu betonen und den Auftritt beim Opernball zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.«

Rund um den »Ball der Bälle« sind zahlreiche Wiener Innenstadtjuweliere gefordert. Goldschmiedemeister und Schmuck­designer Anton Heldwein berät seine Kundinnen seit Jahrzehnten. Sein Credo? »Besser das Kleid zum Schmuck als umgekehrt. Ein wunderschönes Schmuckstück von bleibendem Wert bereitet der Trägerin ein Leben lang Freude. Es kann immer wieder als Inspirationsquelle für ein neues Kleid dienen.« Ein schöner Gedanke!

Hat man sich in ein Unikat oder ein Ensemble aus mehreren Schmuckstücken so richtig verliebt, sollte man unbedingt zuschlagen. Natürlich kommt es auch vor, dass Stammkundinnen namhafter Juweliere für besondere Anlässe Preziosen ausborgen dürfen. Dabei ist jedoch etwas Wichtiges zu beachten: Sobald der Schmuck das Geschäft verlässt, ist dieser vonseiten des Juweliers nicht mehr versichert. Bei Verlust ist der Wert zu ersetzen. Man sollte also für den Zeitraum der Leihe unbedingt eine Versicherung für das widmungsgemäße Tragen der Kostbarkeiten abschließen.

Piaget entwirft nicht nur traumhafte Schmuckdesigns, ...

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... sondern zeigt auch, wie sie optimal kombiniert werden können.

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Couture trifft auf Haute Joaillerie: Es scheint, als gäbe es kein Kleid, zu dem Bvlgari nicht die passenden Juwelen hätte.

© John Shearer

Aufsteckfrisur – hier umgesetzt von Steinmetz-Bundy Privatsalon – mit kreativem Twist und dezent glitzerndem Schmuckelement.

© Steinmetz-Bundy Privatsalon / Wolfgang Hirt

Funkelnde Partner

Juwelier Heldwein feiert 2025 übrigens seine zehnjährige Partnerschaft mit dem Opernball und stattet das Jungherrenkomitee erneut mit Manschettenknöpfen aus – ein Geschenk, das die Träger ein Leben lang an ihren Auftritt beim Opernball erinnern soll. Sebastian Schroeter, Geschäftsführer bei Heldwein, betont die besondere Bedeutung dieser Partnerschaft: »Es verbindet uns eine gemeinsame Leidenschaft für Wiener Tradition und Eleganz. Mit unseren Manschettenknöpfen möchten wir den Glanz dieses Abends einfangen und ein zeitloses Symbol für diese einzigartige Ballnacht schaffen.«

Die Tanzpartnerinnen werden wie immer mit Swarovski-Tiaras geschmückt – eine Aufgabe, die das österreichische Familienunternehmen bereits seit 1956 erfüllt. Dazu kommt ein runder Geburtstag: »Swarovski trägt seit 130 Jahren ein Strahlen und Begeisterung in die Welt. Angesichts dieses Jubiläums sind wir besonders stolz auf unsere andauernde Partnerschaft mit dem Wiener Opernball«, betont Swarovski-CEO Alexis Nasard.

Atemberaubend. Die Tänzerinnen des Wiener Staatsballetts...

© Juwelier Wagner

... tragen auf die Roben des Couture Salons abgestimmte Juwelenkreationen von Juwelier Wagner.

© Juwelier Wagner

Statement Pieces. Zu einem Kleid mit schlichter Silhouette kämen diese Schmuckkreation...

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... aus dem Hause Tiffany und die Schmuckuhr von Chopard perfekt zur Geltung.

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Partner-Glamour-Look. Besitzt der Herr keinen Orden, darf er stattdessen eine edle Brosche anstecken, ...

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am besten passend zum Schmuck der Dame. Beides von Ole Lynggaard, gesehen bei Juwelier Heldwein.

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Bruch mit Konventionen

Abgesehen von den tunlichst nicht extravaganten Manschettenknöpfen bleibt den Herren leider nicht viel Spielraum. Die Armbanduhr ist verpönt, die stattdessen gestattete Taschenuhr vielleicht nicht jedermanns Sache. Wer das Glück hat, mit Ehrungen dekoriert zu sein, darf seine Orden anstecken, doch nicht irgendwie. Für die Positionierung von Miniaturordensschnalle, Steckkreuz, Hals- und Hüftdekoration gibt es ebenfalls exakte Vorgaben.

Ein kleiner schmucker Bruch mit traditionellen Konventionen sei jedoch erlaubt, verriet uns Sebastian Schroeter von Juwelier Heldwein: »Für modebewusste Herren stellen neu interpretierte Broschen eine tolle Alternative zum Orden dar. Am allerschönsten wirkt es, wenn der Herr seine Manschettenknöpfe und seine Brosche auf den Schmuck seiner Begleiterin abstimmt.« Es scheint kein Zufall zu sein, dass auch Swarovski zum ersten Mal eine passende kristalline Anstecknadel für die Debütanten kreiert hat, die die Zusammengehörgkeit der Debütierenden visuell unterstreicht.

Ines B. Kasparek
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