Architektur als Inspiration für ikonischen Schmuck
Geometrische Formen, kraftvolle Linien, Reflexionen und dreidimensionale Effekte: Gebäudekonstruktionen, Interieur und die Gestaltung urbaner Flächen bieten mannigfaltige Elemente, die Schmuckdesigner:innen oftmals in ihre Kreationen einfließen lassen.
Der britischen Modefotografin und Filmemacherin Charlotte Wales ist es hervorragend gelungen, neben der Schönheit Bella Hadids und dem Glanz der »Ice Cube«-Kollektion von Chopard auch die Inspirationsquelle einzufangen. Urbane Architektur und deren nächtliche Lichteffekte lassen eine faszinierende Atmosphäre entstehen und betonen die Geometrie der Preziosen. Die Quintessenz dieses Chopard-Designs ist die Extravaganz seiner klaren Linienführung.
Die aus unzähligen kleinen Würfeln bestehenden Schmuckstücke erinnern an eine urbane Szenerie: die nächtliche Skyline, die sich in zahllosen Spiegelbildern wiederholt und in deren beleuchteten Fenstern sich die Bewegung einer pulsierenden Metropole widerspiegelt. Die Würfel variieren in ihrer Höhe, wodurch ein Reliefprofil entsteht, das an die unterschiedlich hohen Gebäude einer Skyline erinnert. Schmuckdesign ist ein Schaffensprozess, die Suche nach Perfektion, ein emotionales Abenteuer. Die Ausstrahlung und Besonderheit unterschiedlicher Materialien und ikonischer Formen, die oft der Markenhistorie entspringen, sowie der Wunsch, etwas Einzigartiges und Bleibendes zu erschaffen, müssen zu einem gemeinsamen Ganzen verschmelzen. Alles ist Symbiose – Licht und Schatten, starre geometrische Form und dynamische Bewegung, weiches Gold und unbezwingbar harter Diamant.
Harmonie
Betrachtet man das Resultat monatelanger Entwicklungsarbeit, scheint alles stimmig und harmonisch, als wäre es logischen Schritten folgend mit unbeschwerter Leichtigkeit kreiert worden. Niemand fragt sich, warum dieses Element quadratisch und jenes rund ist, warum hier Edelsteine gesetzt wurden und dort keine oder woher eigentlich die Inspiration zu alledem kam.

Der Mythos der »Goldenen Dreifaltigkeit«, also die grundsätzliche Idee, die drei beliebtesten Goldlegierungen – Gelbgold, Weißgold und Roségold – in einem Schmuckstück zu verbinden, begann mit einer zukunftsweisenden, das gesamte Unternehmen Cartier betreffenden Vision.
(c) Maud Rémy Lonvis, beigestellt
Sculptured by Light: Diesem Motto verschrieben sich die britische Modefotografin Charlotte Wales und Chopard, um Bella Hadid und die »Ice Cube«-Kollektion in Szene zu setzen. Ebenfalls aus dem Hause Chopard ist die Armbanduhr »Alpine Eagle« aus Lucent Steel und ethischem Roségold.
(c) Chopard, beigestelltSpirit von New York
Die US-amerikanische Metropole diente schon vielen Designer:innen als Inspirationsquelle. Auch das berühmte »T by Tiffany« verkörpert den Geist von New York, das Charles Lewis Tiffany Mitte des 19. Jahrhunderts als Ort der Verheißung und der unendlichen Möglichkeiten erlebte. Seine Schmuckdesigns griffen die klaren, sich überschnei- denden Linien der Stadt auf und spiegelten trotz ihrer Zartheit deren imposante Wirkung wider. Die Kollektion findet bis heute immer wieder neue Wege der Interpretation.
Zurück nach Europa
Rom repräsentiert eine völlig andere Welt, ist jedoch nicht minder inspirierend. Hier prägen antike Bauten und mediterranes Flair das Stadtbild. Das Ambiente der »ewigen Stadt« ist einzigartig: Ein Besuch in Rom ist zugleich eine Zeitreise von der Antike über das Mittelalter und die Renaissance bis zur Gegenwart. Hinter jeder Ecke warten Malereien, Kunstschätze, prachtvolle Plätze und Palazzi, denen die Schmuckmarke Al Coro eine ganze Linie gewidmet hat: »Piazza«. In den jüngsten Kreationen der Linie »La Piazza Roma« verschmilzt die typische Pflastersteinoptik mit Relikten aus dem Römischen Reich.
Geometrische Ausgewogenheit und diffizile Details in der Linienführung faszinieren das menschliche Auge – ob wir nun einen Wolkenkratzer bestaunen oder ein zartes Schmuckstück. Die deutsche Schmuckmanufaktur Niessing arbeitet mit derartigen Effekten bereits seit 150 Jahren. Der berühmte Spannring, der einen Stein scheinbar schwebend präsentiert, ist nur eine der genialen Designideen, deren Zeitlosigkeit beeindruckt.
Organisch oder geometrisch
Auch Costán Eghiazarian, Mastermind der heimischen Marke Aenea, lässt sich gerne von klaren Linien zu außergewöhnlichen Kreationen inspirieren. An der Werkbank seines Vaters in Salzburg wuchs er inmitten von schönem Schmuck auf und lernte schon früh den Umgang mit Lupe, Pinzette, Feile und Säge. Seine Reisen rund um den Globus und die Art, wie er Impressionen seiner Umgebung aufnimmt, prägen seine Schaffenskraft: »Kreation von Schmuck wie auch Architektur folgen meist ähnlichen Prinzipien. Organisch oder geometrisch, funktional oder verspielt …« so Costán Eghiazarian. »Sehr oft folgt man einer klaren Linie, die nicht unbedingt ein gerader Strich sein muss. Manchmal aber ist sie das doch … und dann entstehen Formen wie die unserer ›Facette‹-Kollektion.«