Ich bin eine „Bühnentigerin“. Das heißt, solange der eiserne Vorhang noch herunten ist und die Kolleginnen und Kollegen noch in den Garderoben sind, gehe ich gerne intensiv die Bühne ab. Da versuche ich, die jeweilige Atmosphäre einzuatmen, und das stellt mich gut auf den bevorstehenden Abend ein.

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Manchmal habe ich auch den Tick, dass jede Rolle ihren eigenen Duft hat. Das bedeutet, ich suche nach dem passenden Parfum für die Figur und ziehe mir gleichsam mit dem Duft die Rolle an. 

Von all den Spielarten des Theateraberglaubens nehme ich eigentlich nur eine einzige ernst: nie auf der Bühne pfeifen! Das stammt übrigens aus einer Zeit, als es noch Gasleuchten im Theater gab. Ein pfeifender Ton konnte einfach verraten, dass Gas aus einer defekten Leitung ausströmte. Da konnte das „Pfeifen“ tatsächlich großes ­Unglück bedeuten. 

Nach der Vorstellung brauche ich einige Zeit, um wieder abzuschalten und „runterzukommen“, denn selbst wenn ich müde ins Theater komme, bin ich nach der Vorstellung meist hellwach.

Zur Person: Sandra Cervik

Cervik ist seit 2000 Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt und dreht häufig für Film und Fernsehen. Im Dezember ist sie in „Das Konzert“ und Thomas Bernhards „Der deutsche Mittagstisch“ zu sehen.

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