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Miguel de Cervantes berühmter Held „Don Quixote“ stand nicht nur Pate, sondern ist Hauptfigur dieses Musicals: Cervantes wird wegen Verrats an der katholischen Kirche in den Kerker geworfen. Dort wartet er auf sein Inquisitions-Verfahren – und sieht sich umgeben von Räubern und Mördern. Rasch nehmen diese ihm all seine Besitztümer ab, darunter das Manuskript seines Romans über den „Ritter von der traurigen Gestalt“. Um zu beweisen, dass er der Autor ist, schlüpft Cervantes in die Hauptperson seines Buches und führt die Geschichte auf, wobei er auch die anderen Gefangenen zu Figuren seines Romans erklärt. Es beginnt ein Theater auf dem Theater.

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Cervantes mimt den verwirrten Landadeligen Alonso, der ein fahrender Ritter werden möchte, um alles Böse auf der Welt zu bekämpfen. Er kämpft gegen Windmühlen, die er für einen Riesen hält, und bezeichnet eine Schenke als „Schloss“. Von dessen Wirten lässt er sich zum Ritter schlagen. Die Magd und Hure Aldonza sieht er als sein Edelfräulein an, das er umwirbt, wofür sie von Maultiertreibern gehänselt und schließlich vergewaltigt wird. Als er, von vielen für Verrückt erklärt und in seinem Streben gebremst, im Sterben liegt, erinnert ihn Aldonza jedoch an seine Träume.

Nun wird Cervantes, der sein Buch zurückbekommen hat, zum realen Verhör abgeholt. Er fühlt sich durch den Mut des Ritters gestärkt.

Werkgeschichte

Bereits 1605 schickte Miguel de Cervantes seinen „Ritter von der traurigen Gestalt“ in den Kampf gegen die Windmühlen. „Don Quixote“ gilt als Klassiker der Literaturgeschichte. Dale Wasserman adaptierte den Stoff 1960 für ein Fernseh-Special und gewann dafür Auszeichnungen. Sein Plan war nun, eine Dramenversion für den Broadway zu schaffen. Wasserman war aber selbst mit dem Ergebnis unzufrieden und fand auch keinen Produzenten. Schlussendlich tat er sich mit Mitch Leigh und Joe Darion zusammen, um ein Musical aus dem Stoff zu machen.

Aufführungsgeschichte

Das Musical hatte seine Uraufführung am 22. November 1965 in Connecticut, später wurde es an den Broadway übernommen. Die deutschsprachige Erstaufführung fand am 4. Jänner 1968 im Theater an der Wien statt. Dabei spielte Josef Meinrad die Titelrolle, Fritz Muliar war sein Sancho Pansa, Blanche Aubry war als Aldonza besetzt. Ab 1994 gab es an der Volksoper eine legendäre Produktion mit Karlheinz Hackl als Cervantes, Robert Meyer als Sancho und Dagmar Koller als Aldonza, später übernahm Meyer selbst die Titelrolle.

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Prominente Namen

1972 wurde der Stoff mit Sophia Loren und Peter O’Toole verfilmt, Regie führte Arthur Hiller. O’Toole wurde für seiner Verkörperung des traurigen Helden für den Golden Globe nominiert.