Seit etwas weniger als zwei Monaten ist das neue Ensemble des Volkstheaters nun im Amt. Ein guter Zeitpunkt, um sich die Damen und Herren mal etwas genauer anzusehen. Da wäre zum Beispiel Anna Rieser, die im Sommer als Schuldknechts Weib im „Jedermann“ ­brillierte, Nick Romeo Reimann, der bereits eine lange Karriere als Filmschauspieler hinter sich hat („Die Wilden Kerle“, „Vorstadtkrokodile“), Publikumslieblinge aus Dortmund wie Andreas Beck, Uwe Schmieder und Co. Dazu ganz neue ­Gesichter wie Lavinia Nowak, die direkt von der Schauspielschule in München kommt. 

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Neuanfänge

Es wurden in den vergangenen Monaten viele Umzugskartons aus- und eingepackt. Wie ist es, als junger Schauspieler in eine Theaterstadt wie Wien zu kommen? Nick Romeo Reimann: „Ein neuer Anfang ist immer geil. Wien hat mich bis jetzt umarmt. Es hat mir, wie einem Säugling, den man aus dem Mutterleib zieht, einen Klaps auf den Hintern gegeben, damit ich anfangen kann zu atmen.“

Wegbegleiter

Viele im Ensemble spielen schon seit Jahren mit Voges zusammen. Einer von ihnen ist Andreas Beck: „Kay Voges ist für mich der Grund, warum ich noch immer am Theater bin. Wenn man diesen Beruf lange ausübt, dann wiederholt sich vieles. Zuerst spielt man den Sohn, dann den Vater und dann den Großvater. Aber es kommt nicht viel dazu, außer dass man wechselnde Partner und Kulissen hat. Das Tolle an Kay ist, dass er immer auf der Suche nach etwas Neuem ist, um das Theater anders zu erfinden. Der Weg ist bei ihm das Ziel. Es hat Laborcharakter.“

Fotos: Marcel Urlaub

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Es geht um Schönheit

Und wie ist es, wenn man erst seit kurzem mit Voges arbeitet, Anna Rieser? „Schon am Mozarteum haben wir ganz genau verfolgt, was Voges in Dortmund macht: Die waren laut, die haben sich was getraut, die haben provoziert. Ich habe mir immer gedacht: Das ist cool, da wäre ich gerne dabei. Ich habe dann in der Zeitung gelesen, dass Voges das Volkstheater übernimmt, und da war mir klar: Da muss ich hin. Ich habe ihn dann bei der ­Nestroy-Gala kennengelernt. Er fand meine Dankesrede damals sehr charmant und hat mich zu einem Vorsprechen eingeladen. Und das hat gepasst …“

Wie sich der Direktor die Zukunft mit seinem Ensemble vorstellt? Kay Voges: „Der Plan ist: Wir wollen durch unseren Mut und durch unsere Waghalsigkeit Schönheit produzieren – und Schönheit ist das, wofür man ins Theater geht.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Fotos: Marcel Urlaub