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(c) Paris 2024

Paris 2024: DIE Eröffnungsfeier als Triumph kreativer Diversität

Sport

Am Freitag, 26. Juli ist es soweit, und die olympischen Sommerspiele 2024 in Paris werden eröffnet. Erstmals seit Geschichte der Spiele wird die Eröffnung außerhalb eines Stadiums stattfinden. Die Seine wird zum zentralen Schauplatz des Spektakels. LIVING kennt die Details.

Es war ein langer Weg der Organisator:innen von Paris 2024 um das umzusetzen, was am Freitag, 26. Juli Millionen Zuseher:innen weltweit vor den TV-Bildschirmen erleben werden: Die erste Eröffnung in der Geschichte olympischer Sommerspiele, die nicht in einem Stadium stattfinden wird. 94 Boote werden als mobile Bühnen auf dem Seinefluss auf einer Strecke von rund sechs Kilometern im Einsatz sein. 10.500 Athlet:innen werden 206 Nationen repräsentieren, rund 120 Staatsoberhäupter werden zugegen sein. Zweifelsohne ein Mammutprojekt - auch für die Sicherheitsbehörden. Seit dem Zuschlag der Austragung der Spiele zugunsten Paris im August 2017 wird an diesem Projekt seitens der Stadt Paris, der französischen Regierung, dem IOC, dem CNOSF sowie der veranstaltenden Organisation Paris 2024 daran gefeilt. Nach 1900 und 1924 sind es übrigens die dritten Spiele nach einer exakt 100-jährigen Pause, die in Paris stattfinden werden.

Paris 2024: Ein Versuch der Öffnung

Die Idee dahinter ist es, die Spiele bereits symbolträchtig bei deren Eröffnung inklusiver und offener zu gestalten, Zugangshürden wolle man abbauen und das Gemeinschaftserlebnis, das eines der stärksten Säulen des olympischen Gedankens ist, wieder für eine breite Öffentlichkeit erlebbar machen, so die Veranstaltungsorganisation. Auch wurden Menschen mit besonderen Bedürfnissen explizit bei der Konzeption des Spektakels bedacht, barrierefreie Zugänge und Sitzmöglichkeiten in den Zuschauerarealen geschaffen. Entsprechend lautet das Motto von Paris 2024 »Ouvrons Grand les Jeux. Games Wide Open« (»Offene Spiele«, Anm. d. Red.) Dopingskandale, ökologische Überlegungen sowie der Umgang mit der LGBTQ+ Community ließen die Begeisterung für Sportgroßereignisse im vergangenen Jahrzehnt kontinuierlich sinken. Dies sollen nun die olympischen Sommerspiele in Paris 2024 ändern und das globale Sportevent wieder relevant und inspirierend machen. Der Austragungsort Paris ist als Stadt der Mode, der Künste, der kreativen Innovation und nicht zuletzt als Ausgangspunkt der französischen Revolution, mit deren Losung und infolge Wahlspruch der Französischen Republik - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - bis in die Gegenwart eine starke Identifikation stattfindet, freilich prädestiniert dafür, das Olympia-Image zumindest ein wenig zu verbessern und zu modernisieren. Paris, diese immer während hellhörige Muse des Zeitgeists, steht nun als Gastgeberstadt der olympischen Sommerspiele in den Startlöchern, diesen Ruf zu verteidigen.

Kreativität als Symbol des Aufbruchs

Um ein möglichst authentisches Erlebnis für die TV -und Online-Zuseher:innen zu garantieren, werden die 94 Boote der Parade allesamt mit Kameras ausgestattet sein. Auf ihnen werden sich rund 10.500 Althlet:innen der jeweiligen nationalen Delegation befinden, die in den folgenden 16 Tagen der Spiele die Wettkämpfe bestreiten werden. Auch die Strecke ist mit rund sechs Kilometer Länge rekordverdächtig. Start ist am 26. Juli um 19.30 Uhr an der Austerlitz-Brücke in der Nähe des Jardin des Plantes, es folgt eine Umrundung der beiden Stadtinseln Île de la Cité und Île Saint Louis. Die Bootsparade passiert verschiedene Austragungsorte der Spiele, wie die Esplanade des Invalides oder das Grand Palais und endet am Trocadéro, mit Blick auf den Eiffelturm. Dort wird das restliche olympische Protokoll vollzogen und die Abschlussshow der Eröffnungszeremonie stattfinden. Insgesamt sind dafür rund drei Stunden Dauer anberaumt. Premium Partner von Paris 2024, das Luxuskonglomerat LVMH (LIVING berichtete), hat bereits im Vorfeld angekündigt, dass sich seine Maisons in kreativer Hinsicht maßgeblich an der Zeremonienfeier beteiligen, denn gerade der innovative Aspekt der Spiele, der inspiriert, eint, voranschreitet und als Herold Aufbruch und Zukunft verspricht, ging zuletzt stetig verloren. Der Trailer zur Feier mit dem Titel »La Grande Seine« ist bereits auf der Website der olympischen Spiele abrufbar >>

 

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Der Trocadéro wird einer der Hauptschauplätze des Eröffnungsspektakels sein. 

Geheimes Spektakel entlang der Seine

Neben der Athlet:innen-Parade sind insgesamt zwölf künstlerische Einlagen geplant. Welche Stars für die Unterhaltung der Zuschauer:innen sorgen werden ist bislang nicht bekannt und wird wohl auch bis zur tatsächlichen Eröffnung geheim bleiben. Veröffentlicht wurden jedoch die Namen der Macher:innen hinter der Eröffnungsfeier:  Thomas Jolly fungiert als künstlerischer Leiter der Zeremonie. Ebenso wirkte Fanny Herrero als Drehbuchautorin und Leïla Slimani als Autorin mit. Patrick Boucheron, Historiker und Professor am Collège de France, und Damien Gabriac, Autor und Dramatiker waren ebenfalls Teil des Teams hinter dem Narrativ der Eröffnung. »Gleich nach meiner Ernennung wusste ich, dass ich ein Autorenteam zusammenstellen musste, um die Geschichte dieser einzigartigen Zeremonie im Herzen von Paris zu erzählen und der ganzen Welt dabei zu helfen, in die französische Kultur einzutauchen. Ich wollte ein Team von Persönlichkeiten mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenstellen, die über ihre eigene Sensibilität und ihr eigenes Schreiben verfügen«, erzählt Thomas Jolly. Wesentlich für die Umsetzung war zudem der Entschluss der strukturellen Umgestaltung der Zeremonie, die ansonsten um eine künstlerische Show, die Athlet:innenparade und den Protokollteil herum organisiert ist. Der inklusive Ansatz bindet nun eine ganze Flussstrecke samt tausender Zuschauer:innen sowie die Denkmäler der französischen Metropole mit ein und soll inhaltlich das diverse Potpourri der Olympiawerte werbewirksam und imagebildend in die Welt tragen.

Der ORF überträgt am 26. Juli ab 19.25 Uhr live auf dem Programm von ORF 1 und im Stream die Eröffnungszeremonie von Paris 2024.

Verena Schweiger
Verena Schweiger
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