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© Gina & Ryan Photography

Organic Farms: Luxus mit Bodenhaftung

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»Back to the Roots«-Erfahrungen boomen. Auf Organic Farms findet man nicht nur seine innere Ruhe wieder, sondern kann auch selbst anpacken und viel über die Natur lernen. LIVING hat ein Best-of dieser Design-Oasen getestet, die nachhaltigen Luxus garantieren.

Grüne Welle
Das »Acre« in Mexiko ist ein Paradies für Menschen und ausgesetzte Tiere, die aufgenommen wurden.
acreresort.com

© Gina & Ryan Photography

Bereits vor der Pandemie hat sich abgezeichnet, dass wir im Urlaub mehr suchen als oberflächliche Eindrücke. Wir wollen Erfahrungen machen, die uns nachhaltig prägen. Gefragt ist Luxus mit Bodenhaftung: »Back to the Roots« nennt sich dieser Reisetrend, der Camping ebenso einschließt, wie gemeinsam mit Cowboys eine Rinderherde zusammenzuhalten oder bei der Ernte mitzuhelfen. Inmitten einer ­abgeschiedenen Landschaft geht es nicht nur darum, die innere Ruhe zu finden, sondern auch darum, selbst anzupacken.
Farm-to-Table nennt es sich, wenn das Essen direkt vom Gemüsefeld vor dem Haus auf die Teller kommt. Nach einem Tag im Garten hat man das schöne Gefühl, etwas Sinnvolles gemacht zu haben. Man bekommt ein Gespür dafür, woher die Produkte stammen, lebt auch daheim nachhaltiger und bewusster.

Foto beigestellt

Üppige Oase
»Babylonstoren« in Südafrika verbindet Einfachheit mit Stil.
babylonstoren.com

© DOOKPHOTO

ZERKLÜFTETE BERGE

Ein perfekter Ort, um den Alltagsstress hinter sich zu lassen, ist die »Deplar Farm«. Sie liegt am Rande des Polarkreises an der Nordküste Islands und ist umgeben von zerklüfteten Bergen und wilden Flüssen. Im Winter ziehen Nordlichter über den Himmel, im Sommer ist es 24 Stunden lang hell. In dieser extremen Landschaft wurde eine Schafsfarm aus dem 15. Jahrhundert (inklusive Torfdach) liebevoll restauriert. Mit Einheimischen geht es im Fjord zum Fischen oder zu einer mitter­nächtlichen Wanderung. Auf die Teller kommt das Beste aus dieser kargen Natur, die dennoch enorm reich ist. In Island merkt man, was für ein großes Geschenk jede Flechte ist, die in dieser wilden Natur überlebt.

Wer es lieber üppiger haben möchte, der ist in Südafrika gut aufgehoben, zahlreiche Organic Farms haben eigene Weingärten. Sie sind bodenständig und luxuriös. Ein gutes Beispiel dafür ist »Babylonstoren« mit seinen fünf Hektar großen Obst- und Gemüsefeldern und eigenen Bienen. Bequeme Schuhe gehören ins Gepäck, um das riesige Gebiet zu ­erkunden. In Kochkursen wird man dann mit den lokalen Produkten vertraut gemacht. Ebenfalls eine biodiverse Farm in Südafrika ist »Sterrekopje«, deren Akzent auf Healing liegt: Im Morgengrauen bei der Ernte helfen, Fermentieren lernen – und dabei möglichst jeden Moment intensiv erleben. Es geht darum, wieder bewusster zu konsumieren – und am Abend gemeinsam an einer großen Tafel zu speisen. Auf der »Dawn Ranch« findet man Cowboy-Romantik – mit einem eigenen Zugang zum Fluss, wo Picknicks arrangiert werden. Abends wird der Kamin angeworfen. Schweine, Schafe und Hunde gehören zu den Mitbewohner:innen. Weil es um Erfahrung geht, kann man eigene Lotionen und Düfte kreieren, um die Sinne zu schärfen.

Island-Expedition
Die »Deplar Farm« liegt am Rande des Polarkreises, umgeben von zerklüfteten Bergen und wilden Flüssen.
elevenexperience.com

NATÜRLICHE MATERIALIEN

Holz, Lehm und Stein sorgen für ein gemüt­liches Ambiente: Auf »La Donaira« atmet jede Suite des 111 Jahre alten Bauernhofs, die man in Andalusien »Cortijos« nennt, Tradi­tion. Sanfte Hügel prägen die Gegend, frei herumlaufende Lusitano-Pferde sind auf den 700 Hektar zu finden. Das Schutzgebiet ist auch ein Zufluchtsort für Wildtiere, die Gäste in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten können. Man begegnet Wildschweinen, Rehen, Ronda-Steinböcken und einer in dieser Region heimischen Bergziege. Außedem wurden über 400 Nistkästen für Vögel angebracht. Die Landschaft lebt: Geführte Naturwanderungen geben Einblicke in die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt.

Naturverbundenheit
»La Donaira« in Andalusien ist ein charmant renovierter Bauernhof:
ladonaira.com

© Anna-Maria Indra

Cowboy-Feeling
Die »Dawn Ranch« in Kalifornien setzt auf viel Holz und eine gemütliche Stimmung, inklusive Picknick am Fluss.
dawnranch.com

Foto beigestellt

PRIVATES BAUMHAUS

Resorts wie das »Acre« in Mexiko wollen den Menschen als Teil der Natur erfahrbar machen. Deshalb gehören Tiere zum Alltag: Kaninchen, Hühner, Schweine und Enten laufen herum, oder man begegnet einem Pfau auf seinem Spaziergang. Der Esel ­»Burrito« ist zum Maskottchen dieses Resorts geworden, das berühmt dafür ist, ausgesetzte Tiere aufzunehmen und ihnen ein neues Zuhause zu geben. Das Anwesen ist üppig bewachsen, man fühlt sich wie im Dschungel. Am schönsten kann man das im privaten Baumhaus genießen. Man fühlt sie wie ein Vogel im Nest. Und aus der Ferne hört man die ­extrem süßen Zwergziegen rufen. Dennoch muss man im üppigen Palmenhain nicht auf qualitativen Luxus verzichten. Tagsüber chillt man am stilvoll angelegten Pool, das dazugehörige Michelin Green Star Restaurant verwöhnt anspruchsvolle Gourmets mit hochwertigen, lokalen Produkten und außergewöhnlichen Cocktails.

Gemeinschaftsraum
»Sterrekopje« ist eine biodiverse Farm in Südafrika, deren Fokus auf Healing liegt.
sterrekopje.com

© Inge Prints

Erschienen in
LIVING 04/2025

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Karin Cerny
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