»Maison & Objet 2025«: Die wichtigsten Design-Trends aus Paris
Surrealismus, Post-Postmoderne und Dopamine-Decor dominierten die Pariser Messe »Maison et Objet«, Faye Toogood reüssierte als »Designer of the Year 2025«. LIVING liefert die wichtigsten Wohntrends und Branchennews.
Vom 16. bis 20. Jänner bot die Pariser Großmesse »Maison et Objet« Design-Aficionados einmal mehr die Möglichkeit, in Wohnwelten von morgen einzutauchen: Unter dem Motto »Sur/Reality« näherte sich die Kreativszene neuen Konzepten des Surrealismus im Design an. Die gestalterischen Ansätze reichten von Anleihen in der Kunstgeschichte bis hin zu völlig neuen, eskapistischen Zugängen. »Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums dieser umfassenden ästhetischen Bewegung, zeigt Maison et Objet ihren Einfluss auf zeitgenössisches Design und Dekoration. Es ist eine Einladung inspirierenden Fantasie- und Traumwelten zu erkunden, dem Alltag zu entfliehen, zu träumen und neue alternative Realitäten zu erkunden, dank Technologien wie der Künstlichen Intelligenz«, so Messe-Direktorin Mélanie Leroy über das diesjährige Thema. LIVING präsentiert die wichtigsten News und Trends, die uns im Design-Jahr 2025 beschäftigen werden.
Faye Toogood ist »Designer of the Year 2025«
Bereits im Herbst wurde bekannt, dass die Britin Faye Toogood bei der »Maison et Objet« als »Designer of the Year 2025« ausgezeichnet wird. Die studierte Kunsthistorikerin gilt als Avantgardistin der britischen Szene und lässt unterschiedliche Disziplinen in ihr Schaffen einfließen.
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»So wie ein Künstler verschiedene Medien wählt, drücke ich mich durch Mode, Design und Bildhauerei aus. Es ist ein Werkzeugkasten, aus dem ich schöpfe, um meine Geschichte zu erzählen. Es ist mein Alphabet, mein A bis Z«, so die Designerin. Toogood gestaltete bei der »Maison et Objet« unter dem Titel »Womanifesto« eine surreale Installation, in welcher sie die Messebesucher zu einem feministischen Exkurs ins zeitgenössische Design und ihre eigenen Arbeitsprozesse lud.
Nachwuchspreise für »Rising Talents«
Bei der diesjährigen Ausgabe der »Maison et Objet« lud man Vertreter der jungen Designszene aus Südkorea nach Paris. Alle Preisträger in dieser Kategorie sind unter 35 Jahren und haben ihr Studio vor weniger als fünf Jahren gegründet. Die Exponate der diesjährigen Preisträger oszillierten zwischen industriellem Minimalismus und spielerischer Handarbeit.
Trend 1: Surrealistische Wohnwelten
Minimal Interior, »Greige« und funktionelles Design treten in der Trendlandschaft in den Hintergrund: Die Regler der Innenarchitekten sind auf Maximalismus gestellt, sowohl was die Formensprache als auch das Farbspiel angeht. Das »mehr ist mehr« äußert sich auch auf Textur-Ebene, mit detailverliebter Ausgestaltung und edlen Materialien. Bei der Motivik gemahnt man an die Größen des Surrealismus: Von René Magritte über Giorgio de Chirico bis hin zu Salvador Dalí. In »What's New? In Decor« auf der »Maison et Objet« präsentierte Elizabeth Leriche aktuelle Trends.
Trend 2: Postmoderne Gourmettempel
Die Postmoderne der 80er-Jahre erfährt in der Gastronomie ein Comeback: Quietschbunt und todschick kommt das Mobiliar für die neuen Gourmettempel und Bars von morgen daher. Wehe, man achtet hier auf eine einheitliche Farb- und Formensprache. Julien Sebban kuratierte bei der »Maison et Objet« den Trendausblick für die Gastronomie und setzte surreale Akzente bei den wahnwitzigen Dimensionen der Exponate und der Wahl der Motive.
Trend 3: Illusionen und optische Täuschungen
Trendsetter François Delclaux gestaltete den Retail-Space der »Maison et Objet«. Dort tauchte man in einer Welt der Illusionen und (Einkaufs-)Träume. Psychedelische Farben und Formen erinnern an die Swinging Sixties, kaleidoskopische Muster sorgen für einen starken Fokus auf Wandflächen. Hier darf man sich austoben und Colour-Clashes durchaus provozieren. Die Prints werden mit Spiegelflächen aufgebrochen, die dem Raum eine zusätzliche Dimension verleihen.
Trend 4: Sammelsurien
Die eigenen vier Wände werden zur Wunderkammer: Besondere Exponate und Kunstobjekte sind nicht nur Dekoration, sondern gehören zum elementaren Teil des Interieurs. Hochwertige Schaukästen, Vitrinen und Konsolen bilden einen edlen Rahmen für die Objekte, gerne auch flächendeckend. Hierbei muss man sich nicht an einen Stil halten, sondern im Sinne eines gepflegten Mix'n'Match Eklektizismus walten lassen. Von Souvenirs, Vintage-Pieces, Kissen oder antiken Objekten ist alles erlaubt.
Trend 5: Statement Decor
Monumentale Objekte bekommen eine große Bühne im Wohnraum: Bei der »Maison et Objet« bot man großen Deko-Objekten einen Sonderplatz. Von organischen Formen und biophilem Design bis hin zu futuristischen Objekten – gerne auch im Doppelpack – setzten die Trendsetter auf Exponate, die den Blick des Betrachters einfangen. Monochrome Farbgebung, klare Silhouetten und Schnörkellosigkeit liegen im Trend.