Homestory: Zu Gast bei Karolien Grosemans auf Kreta
Die belgische Architektin Karolien Grosemans hat sich auf der Insel Kreta ein modernes Ferienhaus geschaffen. Inmitten von sanften Hügeln und jahrhundertealten Olivenbäumen befindet sich das Domizil aus naturnahen Materialien mit raumhohen Fenstern und einem spektakulären Meerpanorama.
Malerisch: Den Sonnenuntergang genießt man auf der Sonnenterrasse mit Blick auf Pool und Open-Air-Lounge-Ecke.
Versucht man, dem Chaos der Großstädte, dem Lärm und der Hektik des Alltagslebens zu entfliehen, könnte man auf diesem kleinen Hügel inmitten der sonnigen Insel Kreta Zuflucht finden. So ging es etwa der belgischen Architektin Karolien Grosemans, die sich in ebendieses Fleckchen Erde verliebt hat: eine Abfolge von Hügeln und Bergen, Schafherden, jahrhundertealte Olivenbäume und ein Blick auf das blaue Meer. Es handelt sich um ein malerisches Bild, das absolute Ruhe ausstrahlt. Ausgehend von dieser Landschaft wurde ein architektonisches Projekt geboren: die »Metochi Lodge«, die die Konzepte der Reinheit, des Widerstands und der ökologischen Nachhaltigkeit zusammenfasst. »Die Lodge befindet sich an einem Berghang. Es ist ein abgelegener, friedlicher Ort, zehn Minuten mit dem Auto vom nahe gelegenen Dorf Platanos entfernt. Alles, was man von hier aus hört, sind die Geräusche der rauen, wilden Natur, die das Haus umgibt: Glocken von Schaf- und Ziegenherden, Vogelgezwitscher und das Zirpen der Zikaden. Von der Hauptstraße in den Bergen führt ein Schotterweg durch Felder mit Olivenbäumen zum Haus«, erklärt die Architektin, die dieses Projekt zusammen mit Leen Gysen, einer Unternehmerin im Bereich der Kunsterhaltung, und den jeweiligen Ehemännern entwickelt hat.
Camouflage-Effekt
In Bezug auf die »Metochi Lodge«, war es jedenfalls Liebe auf den ersten Blick. Von Anfang an hatten die beiden Frauen eine klare Vision: Die Villa sollte die Form des natürlichen Hangs annehmen und sich mit einem Camouflage-Effekt in die Landschaft einfügen. »Wir haben hauptsächlich lokale Baumaterialien verwendet, wie die Natursteine für die Fassade, die aus einem nahe gelegenen Steinbruch stammen. So kann sich das Gebäude in die Farbpalette der natürlichen Umgebung einfügen.«
Eins mit der Natur
Die Hanglage sorgt dafür, dass die Schlafzimmer nur drei Stufen vom Wohnzimmer entfernt sind und der Infinity-Pool eine Stufe tiefer liegt. Alles dreht sich um das Meer, das man von jedem Raum des Hauses aus sehen und bewundern kann. »Die Verkleinerung der Grundfläche der Lodge war ein weiteres Element, an das wir uns gehalten haben«, so Grosemans. »Die Ausrichtung des Gebäudes schützt im Sommer vor der Hitze und ermöglichte es uns, große Erkerfenster zu verwenden, die sich komplett öffnen lassen, um das Innere mit dem Äußeren zu verschmelzen«. Die modernen, minimalistischen Formen in bester belgischer Tradition werden durch die Auswahl der natürlichen Materialien, sei es Zement, Beton, Holz oder Naturstein, noch verstärkt. Die Lodge – die auch gemietet werden kann – erstreckt sich über eine Fläche von 200 Quadratmetern zuzüglich verschiedener Aufenthaltsräume und Terrassen. Die insgesamt vier Schlafzimmer liegen ein paar Stufen höher als der Wohnbereich und die Küche. Eine große Terrasse, die zum Teil mit Bambus bedeckt und mit einem Grill ausgestattet ist, umgibt den Infinity-Pool und bietet einen noch schöneren Ausblick. Das Innendesign zelebriert den Minimalismus und die Raffinesse der belgischen Schule und mischt sich sanft mit böhmischen Anklängen sowie mediterranen und lokalen Inspirationen.
Gelebte Kreativität
Die Farbpalette besteht aus Erdtönen wie Grau, Offwhite und Sand. In der »Metochi Lodge« kommt keine Langeweile auf: Wände und Böden kombinieren verschiedene Texturen wie glatten Zement, Naturstein und rauen Putz. »Fast alle Möbel wurden eigens angefertigt, ergänzt durch hauptsächlich skandinavische und italienische Stücke Vintage-Design und -Karoliens Keramiksammlung mit Schalen, Tellern, Lampen und Wandkunst. Natürlich gibt es in der Lodge auch einen Hauch belgischer Kreativität in Form von luxuriöser Leinenbettwäsche von Libeco oder zeitgenössischen Designstücken der belgischen Designerin Bea Mombaers. Kunst in Verbindung mit Natur ist im Haus allgegenwärtig. »Unser persönliches Lieblingskunstwerk ist das Gemälde ›Il faut cultiver notre jardin‹ des belgischen Künstlers Dirk Eelen. Die Farbpalette und die Tatsache, dass die Natur das Hauptthema ist, sorgen dafür, dass dieses Werk das Erste ist, was man sieht, wenn man sich dem Eingang nähert.« Direkt vor der Eingangstür steht ein großer Baumstamm aus Belgien. Ein weiteres großes Stück Treibholz befindet sich auf dem Parkplatz. »Wir hatten es bei einem Spaziergang an einem nahe gelegenen Strand aufgelesen und mussten es kilometerweit tragen«, lacht Grosemans. Aber der Aufwand hat sich gelohnt. Stück für Stück entwickelt sich die »Metochi Lodge« immer weiter zu einem wahrhaft magischen Ort.