„Es ist nicht das Gleiche ohne Publikum. Man spürt ja den Atem, die Reaktionen, die Nicht-Reaktionen. Vor einem leeren Raum zu spielen, war schon auch traurig", sagt Alma Hasun. Die BÜHNE traf die Schauspielerin kurz vor der ersten Vorstellung von Janusz Kicas Dramatisierung des Schnitzler-Romans „Der Weg ins Freie" im Theater in der Josefstadt. Die Bühnenfassung des Romans stammt von Susanne Felicitas Wolf.

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Über Liebe und Distanz

Die offizielle Premiere findet erst im September statt, aber das Stück ist in drei Voraufführungen bereits im Theater in der Josefstadt zu sehen. Zu viel darf daher an dieser Stelle noch nicht verraten werden, außer, dass es ein Abend ist, der einen nicht kalt lassen wird. Als emotional treibende Kraft steht Alma Hasun als Klavierlehrerin Anna Rosner auf der Bühne. Die Handlung spielt auf zwei Ebenen: Es geht einerseits um den aufkeimenden Antisemitismus um die Jahrhundertwende, andererseits spielt die Liebesgeschichte zwischen der jungen Klavierlehrerin und dem Baron und Komponisten Georg von Wergenthin (Alexander Absenger) eine wichtige Rolle.

Alma Hasun charakterisiert ihre Figur als „sehr klar und wahrhaftig". Sie habe etwas Zerbrechliches, aber darin liege eine große Stärke. „Sie kommt aus einfachen Verhältnissen. In der Wiener Salongesellschaft bewegt sie sich wie eine Außerirdische", so Hasun. Auf der Beziehungsebene werden zwischen den von Absenger und Hasun verkörperten Figuren die Vorstellungen von Freiraum in einer Beziehung verhandelt. „Das Verständnis von Freiheit kann für den einen Menschen ganz anders sein als für den anderen. Die Frage, wie kommt man trotzdem in einer Beziehung zusammen – oder nicht – ist absolut zeitgemäß."

Zuletzt spielte Hasun mit Bühnen-Legende Otto Schenk in „Der Kirschgarten". Der BÜHNE erzählte sie, wie die langjährige, durchaus freundschaftliche Zusammenarbeit mit dem Publikumsliebling war, der sich nun endgültig von der Bühne zurückgezogen hat. (Sarah Wetzlmayr/Julia Schilly)

Theater in der Josefstadt: „Der Weg ins Freie"

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