Wellness neu definiert mit Biohacking und High-Tech-Hygiene
Schwitzen allein reicht längst nicht mehr aus – moderne Wellness-Konzepte setzen auf die perfekte Balance aus Aufheizen, Entspannen und Abkühlen. Von regenerierenden Eisanwendungen bis hin zu App-gesteuerten Saunalösungen: LIVING wirft einen Blick auf innovative Entwicklungen und beleuchtet, was uns 2025 in Sachen Wellness und Design erwartet.
Lifestyle und Designansprüche haben sich verändert. Die Schwitzkammer im Keller hat ausgedient, die zeitgemäße Wellnessanlage möchte man nicht mehr verstecken. Sie lässt sich perfekt in den Wohnraum integrieren, hat zugleich aber Annehmlichkeiten, die man aus Hotels kennt. Der heißeste Saunagang nützt nämlich gesundheitlich wenig, wenn man sich danach nicht abkühlt. Eine normale Dusche erfüllt dabei nur bedingt diesen Zweck. »Das Wechselspiel zwischen Hitze und Kälte wird immer bedeutender, deshalb haben wir eine Eiswand und einen Eisbrunnen entwickelt«, sagt Jürgen Klingenschmid, Geschäftsführer von Klafs. Nicht nur Biohacking-Fans schätzen diesen regenerierenden Kälte-Boost. Oder man kühlt sich kreislaufschonend im Eisnebel ab. Der Trend geht in Richtung ganzheitliches Wellnesskonzept. »Neben einem individuellen Hitzetraining spielen auch Faktoren wie Hautpflege, mentale Entspannung, Abkühlung und Ruhezonen eine immer wichtigere Rolle«, erklärt Klingenschmid. Diese Ausweitung der Komfortzone bestätigt auch Patrick Speck, der das Design von Grohe verantwortet.
Ein Erlebnis
»Das Bad wird zu einem regenerativen Raum – einem Ort, der nicht nur funktional genutzt wird, sondern auch ein Erlebnis bietet. Das gilt besonders für den Duschbereich. Da Entspannung für jede:n etwas anderes bedeutet, spielt Personalisierung eine entscheidende Rolle.« Grohe bietet neben Licht- und Sound- auch Dampfmodule an, die zu einer maßgeschneiderten Atmosphäre beitragen. Gesteuert wird alles komfortabel über eine App, die man schon am Heimweg anwerfen kann. »Um den individuellen Ansprüchen gerecht zu werden, spielt neben der Funktionalität das Design eine zentrale Rolle«, betont Markus Geyeregger, Gründer und CEO von BETA Wellness. Dazu braucht es Erfahrung: »Nicht über Baumärkte, auch nicht übers Internet, sondern rein über eine Beratung in einem Fachbetrieb erhält man hochwertige Produkte, die den persönlichen Wunschvorstellungen entsprechen. Man sollte auch darauf achten, dass der Fachbetrieb den Service selbst anbietet. Also alles aus einer Hand«, so Geyeregger. Das ist auch ideal, wenn der Raum begrenzt ist. »Wenn bei einer Wohnung kein Garten zur Verfügung steht, so gibt es bereits Modelle, die auf Terrassen perfekt Platz finden«, sagt Klafs-Geschäftsführer Klingenschmid. Die ausfahrbare »Sauna S1« von Klafs ist mit ihrem cleveren Mechanismus auch für Mietwohnungen eine brauchbare, flexible Option.
Dornbracht hat mit dem Modell »Aquahalo« eine skulpturale Erlebnisdusche entwickelt, die nach dem Vorbild eines klassizistischen Kristalllusters gestaltet ist. Designer Michael Neumayr ließ sich von dem Kronleuchter, der im Esszimmer seiner Eltern hing, inspirieren. Das Funkeln der Bleikristalle und die Art, wie sie das Licht reflektieren, hat ihn an sprudelndes Wasser erinnert. In seinem formschönen Duschmodell gibt es drei Strahlarten. Ein in der Decke integrierter Lichtspot sorgt für die passende Stimmung.
Clean und nachhaltig
Clean und minimalistisch, aber gern auch mit viel nachhaltigem Holz soll der zeitgemäße Wellnessbereich sein. Hygiene spielt nach der Pandemie dabei eine zentrale Rolle. »Immer mehr Menschen schätzen die Reinigung mit Wasser direkt am WC – sie verleiht ein unvergleichliches Frischegefühl«, sagt Geberit-Geschäftsführer Guido Salentinig. »Unser neues Modell ›AquaClean Alba‹ kombiniert die sanfte ›WhirlSpray‹-Duschtechnologie mit einer spülrandlosen Keramik und der leisen ›TurboFlush‹-Spülung. Entworfen wurde es vom international renommierten Produktdesigner Christoph Behling.« Frei stehende Wannen liegen nach wie vor im Trend – besonders organische Formen wie das eiförmige Modell »Oyo Duo« von Stefan Diez für Kaldewei, das von japanischem Porzellan inspiriert ist. Auch für zu zweit ist die Wanne bestens geeignet. Und bei der Farbe gibt es eine große Auswahl. Damit das Bad eine Wohlfühloase wird, in der man gern Zeit verbringt, muss man sich nicht in Unkosten stürzen, XXL-Fliesen in Marmoroptik werden immer hochwertiger und sind von grüner bis zartblauer Farbe zu haben. Wellness kann aber auch bedeuten, in Ruhe ein gutes Buch zu lesen. Oder ungestört seinen Lieblingspodcast zu hören. Deshalb sollte man bequeme Sitzgelegenheiten im Bad einplanen, dadurch wird die eigene Sauna ein maßgeschneiderter Ort, um nach der Arbeit ganz bei sich anzukommen. So gemütlich, dass man fast vergisst, ins Schlafzimmer zu wechseln.