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Hydra (c) Glamora

Innovative Badezimmergestaltung 2025: Mustermixe, Lavastein und markante Oberflächen im Fokus

Bad

Glatte Oberflächen mögen zwar praktisch sein, aber sie strahlen etwas Steriles aus. Wer möchte schon das Gefühl haben, in einem Krankenhaus zu wohnen? Kein Wunder, dass der Trend 2025 in Richtung markante, organische Oberflächen geht.

Es muss nicht alles glatt laufen: Im Badezimmer dominieren 2025 ungewöhnliche Oberflächen und Mustermixe, seien es Materialien wie Lavastein oder farbenfrohe Mosaike und Wandverkleidungen, die den Raum größer erscheinen lassen. Holz und organische Formen setzen Akzente.

Ein gutes Beispiel dafür ist die freistehende »Cenote«-Wanne für Agape der spanischen Stardesignerin Patricia Urquiola, die 2022 auf den Markt kam. Nun hat das skulpturale Meisterwerk ein Update erfahren: »Cenote Lava« ist eine Version in Lavastein, der in Steinbrüchen an den Hängen des Ätna abgebaut wird. Nach der Verarbeitung werden die Oberflächen bei einer Temperatur von 1.100 Grad Celsius geglüht, bis sie wieder zu Magma werden. Ein passendes Waschbecken gibt es auch dazu.

Kreative Kontraste

Je minimalistischer ein Bad ist, desto besser kommen starke Kontraste zur Geltung. Mosaike und Wandmodule mit grafischen Mustern eignen sich, um das Bad größer, heller und freundlicher wirken zu lassen. Das italienische Unternehmen Glamora ist Experte für maßgeschneiderte Wandverkleidungen und Tapeten, die sich von Kunst und Natur inspirieren lassen. So möchte die »Hydra«-Kollektion das Weiß der griechischen Häuser und das Blau des Meeres einfangen. Das Modell »Syrtos« bleibt dabei dennoch abstrakt und zeitlos modern. Es sind keine zusätzlichen wasserdichten Anwendungen erforderlich, man kann die Paneele auch direkt in der Dusche montieren. Oberflächen mit Rillen sind in Küchen sehr beliebt. Mittlerweile ist der Riffel-Trend auch im Badezimmer angekommen. Er lässt sich mit unterschiedlichen Materialien kombinieren, etwa Kannelierungen auf Fliesen oder Holzoberflächen, die einen schönen, warmen Kontrast schaffen. Dazu passen Aufsatzwaschbecken, die wie getöpfert aussehen.

Villeroy & Boch legt mit »Almond« einen erdigen Ton vor, zugleich setzt die Serie »Artis« auf kräftige Farben wie »Powder«, »Frozen« oder »Indian Summer«. Diese bunten Oberflächen bringen etwas Spielerisches ins Bad. Schließlich ist das Bad der erste Raum, den man am Morgen betritt. Um wach zu werden, schaden Farbakzente nicht, die gute Laune machen.

Flüssiger Stein?

Ungewöhnliche Materialen boomen. Der britische Hersteller Kast arbeitet mit Beton, inspiriert wurde Tim Bayes, der in der Schweiz aufgewachsen ist, von der innovativen Betonbauweise, die einen enormen Formenreichtum beweist. Er nennt das Material »flüssigen Stein«, die Oberflächen seiner Waschbecken haben einen individuellen Charakter, weil die Farbe durch die Variationen in Ton und Textur nicht perfekt einheitlich wirkt. Dadurch entsteht eine Patina, die den Charakter von Beton ausmacht.

Auch kleine Luftlöcher oder Risse tragen zur charakteristischen Ästhetik bei. Ähnlich wie beim Trendmaterial Travertin, ein poröser Kalkstein, geht es genau um diese kleinen Unterschiede, die jedes Stück besonders machen. Kast setzt den Beton in Kontrast zu weichen Formen und markanten Farben – von zartem Flieder bis zu sattem Gelb. Bei Interesse bestellt man am besten eine Samples-Box mit den 28 zur Auswahl stehenden Farben. Der italienische Anbieter Bisazza steht für Wohnaccessoires und hochwertige Glasmosaike, die sowohl im Innen- als auch im Außenraum zur Dekoration genutzt werden können. 1956 in Norditalien gegründet, hat man in den letzten Jahren verstärkt durch Zusammenarbeit mit internationalen Designer:innen eine enorm breite und zeitgemäße Formensprache entwickelt. 2020 brachte Bisazza etwa die »Collezione Fornasetti« auf den Markt, eine Mosaikkollektion, die aus der Zusammenarbeit mit der extravaganten Designmarke »Fornasetti« hervorgegangen ist.

Kettenreaktion

Blühende Rosen, griechische Statuen, Seepferdchen oder Korallen – das Angebot von Bisazza ist beachtlich. Das Muster »Chains Grey« stammt vom Designer Marco Braga, der sich für Architektur und industrielle Formen interessiert; er betreibt ein Studio in Mailand. Die seriellen Ketten überraschen im Bad, wirken wie zeitgenössische Kunstwerke. Sie lassen sich perfekt mit Marmor und anderen Natursteinen kombinieren. Das Bad ist längt kein farbloser Funktionsraum mehr: Es soll Freude machen, diesen Raum zu betreten, so als wäre er eine Kunstgalerie. Oder zumindest ein inspirierender Rückzugsort, der in eine andere Welt entführt.

Karin Cerny
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