Vom Hermès bis Celine: High-End-Produkte für Vierbeiner
Von Halsbändern bis zu tierischen Wellness-Retreats, der Markt für High-End-Haustierprodukte wächst stetig.
Ein Blick in eine Welt, in der Vierbeiner sich in Hermès betten und mit Celine speisen
Dackel Wilson trägt heute Barbour«, erklärt Frauchen Eva im Interview auf einem Instagram-Kanal. Designer-Outfits für Haustiere sind längst Mainstream. Petfluencer wie Tika the Iggy, Boobie Billie, Jiffpom oder Choupette Lagerfeld posieren in Chanel, Gucci oder Prada, entspannen in Designerbetten, pflegen sich mit Edelkosmetik. Sie launchen Produkte und erreichen Millionen Fans. Die Folge? Haustiere werden zunehmend vermenschlicht, Luxuslabels reagieren mit exklusiven Pet-Kollektionen – für eine wachsende Zielgruppe: In Österreich leben rund zwei Millionen Katzen und 837.000 Hunde.
Funktion, Form, Farbe
Ein Halsband ist mehr als ein Halsband, zumindest für Sophia-Margaritha Schiebel, Gründerin von Pintu: »Unsere Stücke sind langlebige Designprodukte.« Ihre handgefertigten Modelle, wie das »Porthos-Halsband« oder die »Lumas-Leine«, bestehen aus pflanzlich gegerbtem Leder, Bienenwachsfäden und sandgegossenem Messing. Die Idee? Kam durch Hund Luigi sowie die vergebliche Suche nach hautfreundlichen Materialien. »Das meiste Zubehör enthielt Chemikalien und Plastik, das mein Hund nicht verträgt, also entwarf ich selbst eine Alternative.« Inzwischen umfasst das Sortiment ebenso Schmuckketten, Taschen und Zubehör. Und wer den Look mit seinem Vierbeiner gleich abstimmen möchte, wird bei top dog cool cat fündig. Hier gibt es »style for pets and owners« im Rundum-Ensemble.

Jetset-Leben
Die »Louis Vuitton x Takashi Murakami Hundetasche« kombiniert das farbenfrohe Monogram-Canvas mit praktischen Details, darunter ein herausnehmbarer Plüschteppich. Das Modell ist auf ein Exemplar pro Kunde limitiert.
louisvuitton.com

Duftig
Dank Dolce&Gabbana riecht kein Raum mehr nach nassem Hund. Das alkoholfreie Hundeparfum »Fefé« ist »Safe Pet Cosmetics«- zertifiziert und tierärztlich zugelassen. Inspiriertwurde es von Domenico Dolces Hund Fefé.
dolcegabbana.com
Integriertes Interieur
Aber nicht nur die Kleidung ist durchdesignt, sondern auch die Möbel. Denn wer etwas auf seinen Vierbeiner hält, der bettet ihn stilvoll. Dabei fällt die Wahl auf Edelfasern, Wolkengefühl oder Nuss- bis Eschenholzrahmen (Covo, MiaCara). Die Hermès-Hundehütte »Cavaletti« bringt textile Farbakzente ins Heim, und selbst der Napf wird luxuriös, etwa als Schale aus gravierbarem Sterlingsilber bei Tiffany & Co. Anspruchsvolle Samtpfoten klettern und kratzen an der Katzenwand »Alto« von MiaCara – ein kubisches Modulsystem, das sich nahtlos ins Quiet-Luxury-Interieur einfügt. Dazu noch das passende Katzenspielzeug? Selbstverständlich. Natürlich farblich abgestimmt von Beige bis Vanille.
Wellness für Bello und Kitty
Gleichfalls auf den Hund gekommen ist die Wellnessbranche, denn die vierbeinige Elite gönnt sich Therapeuten, Fitnesstrainer und Nahrung mit Algenpulver und Ölen.
Dadurch wächst der Markt für Futter: Laut Statista soll er 2025 auf 676,98 Mio. Euro steigen. Ebenso florieren Concept-Stores sowie Dog Spas. »Menschen verbinden mit den Wort Spa einen Ort des Wohlbefindens. Genau das möchten wir auch Hunden bieten«, so Schiebel. Und wie sieht es mit Hotels aus? Dogs only versteht sich. George Clooney vertraut seine Hündin Rosi dem »Country Dog Hotel« in Somerset an, mit Abholservice im Land Rover samt Boutique-Hotel-Flair. Denn, dass Hunde echte Wellness-Profis sein können, zeigt @elvisbatzthelab auf Instagram. Für seine »Spawdays« kommen Feuchttücher mit Aloe Vera, Edelstein-Massageroller und Pfötchencremes zum Einsatz. Dazu Aromatherapie, Smart-Home-Gadgets und automatische Futterspender.

Statement Celine
bietet mit seiner Hundeschale aus Lamm- und Kalbsleder mit Triomphe-Canvas-Print eine exquisite Alternative zur simplen Futterschüssel.
celine.com

The Pansage
Das »Grooming-Kit« für Hunde hebt die Fellpflege auf ein luxuriöses Niveau. Im Lederetui mit Wildlederfutter finden sich Kämme, Zangen und Bürsten aus Edelstahl und Walnussholz.
pagerie.com
Stil oder Zweckmäßigkeit?
Die Frage bleibt: Ist dieser Luxus notwendig? Tierschützer:innen sagen nein. Schiebel hingegen betont: »Es geht nicht darum, Geld auszugeben, sondern um Qualität und das Beste für unsere Tiere.« Nachhaltigkeit ist ihr Prinzip, Plastik wird vermieden, Qualität zählt mehr als Quantität. Ihre Devise: »Lieber weniger, dafür langlebiger.« Eines steht jedoch fest: All diese Dinge bringen Bling-Bling, meistens Stil und in der Regel ein tierisch gutes Leben.