Under Cover: Sonnenschirme als Statement
Der Sonnenschirm ist ein schwebendes Stück Geschichte mit wechselnden Codes. Heute steht er mehr denn je für ein stilvolles Bekenntnis zu Luxus, Schutz, Vergnügen und einem Hauch von Grandezza.
Was heute über Daybeds an Ibizas Stränden schwingt, war einst der Elite vorbehalten: Vom alten Ägypten bis nach China galt der Schirm als repräsentatives Statussymbol und diente Personen von Rang. Bei den Griechen hieß er »skiadion«, bei den Römern »umbella«. Selbst Dichter Ovid erwähnte ihn als zierliches Accessoire feiner Damen. Im Renaissance-Europa boten hochrangige Schirmherren symbolischen Schutz – ein Begriff, der sich bis heute hält, wenn prominente Persönlichkeiten eine »Schirmherrschaft« übernehmen. Während der Prestigegedanke länger mit dem Schirm verknüpft blieb, demokratisierte sich sein Zweck mit der Zeit. Im 17. Jahrhundert fanden vor Sonne schützende Seiden- oder Leinengespanne als »parapluie« Eingang in die Garderoben der wohlhabenden Gesellschaft.
Mit Spitze und Stiel wurde er vor allem zum tragbaren Inbegriff weiblicher Eleganz, denn blasse Haut galt weithin als Schönheitsideal. Ein Jahrhundert später folgten zahlreiche Patente: Der Schirm wurde flächendeckend erschwinglich, klappbar, leicht und transportabel. Seit den 1920er-Jahren wandelte sich sein Status erstmals durch den Einfluss der modernen Freizeitkultur: Der amerikanische Trend zur gebräunten Haut schwappte nach Europa – Sonnenbaden, Sport- und Strandvergnügen inklusive. Ob gestreift oder geblümt, der Sonnenschirm wurde zu einem Lifestyle-Attribut und seine Funktion als Schattenspender trat zeitweise in den Hintergrund. »Ein modernes, offenes Bürgertum entstand«, erklärt Historikerin Elsa Devienne in einem ARTE-Interview. In Modestrecken stand der Schirm nicht länger für Schutz, sondern für eine neue Schönheit, Müßiggang und sommerlichen Flirt – eine Entwicklung, die bis heute gilt. Der Schatten erlebt ein Comeback, mit Stil und smarten Details.
MARKENWAHL
Von der singulären Insignie des Adels zum stilgeprägten Objekt dauerte es einige tausend Jahre. Heute ist es fest verankert im Designkanon, denn die neue Generation hochwertiger Sonnenschirme folgt nicht länger nur funktionalen Anforderungen. Vielmehr avancieren sie zum Statement mit technischem Anspruch. Modelle wie etwa der »Hulasol Faro« konzentrieren sich auf eine stringente Formsprache, was ihn für zeitgenössische Architekturumfelder prädestiniert. Die LED-Beleuchtung ist flächenbündig integriert und steuerbar, für ein Ambiente, das tagsüber Schatten bietet und abends atmosphärisch ausgeleuchtet ist. Royal Botanias »Anamon Parasol« sorgte mit einem Lichtring, seinem grafischen Design und der patentierten Top-down-Mechanik auf der Milan Design Week 2025 für Aufmerksamkeit. »Dieser Mechanismus ist bisher einzigartig«, erklärt Gründer und Designer Kris Van Puyvelde. »Neue Produkte müssen ein Problem lösen. Dieses spart Platz und schützt Oberflächen durch einen Gummirand am Fuß.« Italienisches Dolce Vita kommt von Paola Lenti, deren »Bistrò«-Serie auf modular und anpassbar setzt: Unterschiedliche Dachformen, Materialien und Farbtöne, eine pulverbeschichtete Aluminiumstruktur und Fiberglas-Streben bieten Flexibilität. Ergänzt mit kompatiblen Tisch- und Sitzelementen lässt sich ein homogener Außenbereich gestalten. Auf maximale Fläche ist der »Ocean Master MEGA MAX Voilare« von Tuuci ausgelegt.

»Anamon Parasol«
Prämiert mit dem Red Dot Award: Sonnenschirm mit patentierter Top-down-Mechanik und integrierter LED-Ringbeleuchtung mit Frisbee-Kappe von Royal Botania. Mehr dazu

»Ocean Master MEGA MAX Voilare« Sechs Meter Durchmesser misst der Sonnenschirm von Tuuci. Ein robustes Edelstahlgestell trägt die elegante
Pagodenform und sorgt für großzügige Schattenbereiche. Mehr dazu
Die Pagodenform mit Kontrastkedern ist ein Solitär, optional ergänzt durch Licht- und Heizmodule. Damit qualifiziert er sich für großzügige Außenbereiche, privat wie gewerblich, in denen der Schirm selbst Teil des Raumkonzepts wird. Optimal für den zunehmenden Instagram-Tourismus. Ruhe und Reputation Der Schattenspender ist geblieben, nur die Codes haben sich verfeinert. Wer es sich leisten kann, zahlt nicht nur für den Komfort, sondern für Privatheit. Resorts und Gastronomie setzen auf formale Einheit: ein Raster aus Farbe, Material und Anordnung, das klar signalisiert, wo der öffentliche Bereich endet und Exklusivität beginnt. Und der Schirm? Der wird erneut zum indirekten Statussymbol.

»Hulasol Faro«
Gartenschirm mit dimmbarer LED-Beleuchtung aus pulverbeschichtetem Edelstahl und wasserabweisendem Sunbrella-Stoff in Marinequalität fürs Tages- und Abendambiente.
Mehr dazu

»Bistrò«-Serie
Wahlweise mit flachem oder kuppelförmigem Dach. Kombinierbar mit Sitz- und Beistellelementen der »Clique«-Serie für abgestimmte Outdoor-Ensembles.
Mehr dazu
Die top aktuellen Sonnenschirm-Modelle
haben wir hier für sie zusammengestellt.