Sightseeing & Abkühlung: Cityhotels mit Infinitypool

Infinitypools sind die »Kelly Bags« im Hoteldesign: Sie stehen für High-End-Luxus, der in perfektem Zustand schwer zu finden ist. Als Statussymbol sind sie mittlerweile eine harte Währung. Hat man früher ein Zimmer wegen der schicken Rooftop-Bar oder eines privaten Balkons gebucht, muss es mittlerweile ein Pool mit Weitblickgarantie sein. Ein Haar in der Suppe gibt es allerdings: Zum Schwimmen sind die Minipools in den seltensten Fällen geeignet. Und ein striktes Handyverbot im Pool würde den Sonnen­untergang noch romantischer machen, weil nicht alle im Selfie-Wahn wären.

BLICK AUF DEN DOM
Die heißeste neue Adresse in Wien ist das »The Hoxton« am Wiener Stadtpark. Direkt neben der Rooftop-Bar, die kubanisches Feeling verströmt, ist ein kleines Becken mit Blick auf den Stephansdom. Der Pool ist eher seicht und heizt sich deshalb im Sommer schnell auf. Für eine Abkühlung sorgen also eher die kühlen Drinks, aber die Aussicht ist kaum zu überbieten. Ebenfalls beeindruckend: Der österreichische Kurort Bad Gastein wurde einst das »Manhattan der Alpen« genannt, so kühn und hoch wurden die Häuser in den Berghang gebaut. Imposant wirkt der verschlafene Ort nach wie vor – und in den letzten Jahren ist erfreulicherweise auch wieder neues Leben eingekehrt. Mit der Eröffnung des »Grand Hotels Straubinger«, eines kleinen Fünf-Sterne-Hotels mit elegantem Infinitypool, und direkt vis-à-vis dem hippen »Badeschloss« mit fantastischem Pool auf dem Dach sind zwei innovative Projekte entstanden. Der Pool vom »Badeschloss« im 13. Stock erlaubt einen Cinemascope-Blick ins Tal. Neue Boutiquehotels wie das »Skylark« in Athen haben erkannt, dass ein junges Publikum die Kombination aus Rooftop-Bar und kleinem Pool sehr schätzt. Da kann das Zimmer dann ruhig kompakte 15 Quadrat­meter haben, man entspannt ohnehin am Dach und zieht sich nur zum Schlafen zurück.

Unschlagbar ist aber auch die Kombination aus Meer und Pool, die man in Malta im »St. Julian’s« findet: Viele der Zimmer haben Balkone mit Meerblick, im achten Stock ist der Beach-Club, in dem sich auch direkt am Pool dinieren lässt. Auch das »Aguas de Ibiza« bietet die perfekte Meer-Pool-Kombination. Vom Pool sieht man den Yachthafen, die Dachterrasse ist ausschließlich Erwachsenen vorbehalten. Ruhiger ist es im Innenpool, falls die Sonne gerade zu stark ist.

FITNESS-OPTION
Es geht aber auch sportlicher. Die »SIRO«-Hotelkette setzt auf eine Kombination aus Fitness, Biohacking und Schlafoptimierung. Um nicht nur am Pool abzuhängen und Aperol zu schlürfen, locken hochmoderne Gyms mit Trainer:innen, die gern helfen, am Traumbody zu arbeiten. Das »SIRO One Za’abeel« im Herzen von Dubai hat wahrscheinlich die spektakulärste Citypool-Neueröffnung der letzten Jahre aufzuweisen: 25 Meter ist der Pool lang – und scheint futuristisch über der Stadt zu schweben. Da muss man sich zum Schwimmen nicht groß überwinden. So macht Sport tatsächlich Spaß. Manchmal möchte man in einer Stadt sein und trotzdem in einer grünen Oase wohnen. Das »Hôtel du Couvent« in Nizza erfüllt genau diese Ansprüche. Es liegt über den Hügeln der Altstadt und war ursprünglich ein ­Klarissinnen-Kloster aus dem Jahr 1604. Es wurde luxuriös renoviert, 88 Gästezimmer und Appartements stehen zur Verfügung. ­Erdige Farben sorgen für Entspannung, man schwimmt umgeben von üppiger Natur. Die mediterrane Anlage liegt in einem 2,5 Hektar großen Garten, der voller Feigen-, Organen-, Zitronen- und Olivenbäume ist. Der Pool ist schmal, aber 20 Meter lang, das reicht, um seine Morgenrunden zu absolvieren, wenn die südfranzösische Sonne noch angenehm mild ist.

URBANE SKYLINE
Infinitypools zeigen die Welt von oben, man sieht, dass Metropolen oft zu Unrecht auf ihre touristische Altstadt reduziert werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das »Tembo Barcelona«, das auf hippe, minimalistische Architektur setzt. Im Pool mit fantastischer Aussicht kann man die urbanen Seiten der Stadt erkunden. Und natürlich einen perfekten Sonnenuntergang genießen. Aber, bitte: Ein Selfie reicht!