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© Ritz Hotel Paris

Die Magie der großen Häuser: Grand Hotels als Interior-Vorbilder

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Von der Belle Époque über Art Déco bis zum zeitgenössischen Minimalismus – Grand Hotels prägen seit jeher die Geschichte des Interior Designs. Ihre opulenten Lobbys, ikonischen Möbelstücke und detailverliebten Suiten sind nicht nur Orte zum Übernachten, sondern auch Quellen der Inspiration für luxuriöse Wohnkultur.

Grand Hotels sind sorgfältig inszenierte Gesamtkunstwerke, in denen Architektur, Design und Atmosphäre zu einem unvergleichlichen Erlebnis verschmelzen. Schon beim Betreten einer Lobby wird die Handschrift spürbar: großzügige Raumproportionen, kostbare Materialien wie Marmor, Messing oder edle Hölzer, kunstvolle Deckenmalereien und Lichtkonzepte, die den Raum fast theatralisch in Szene setzen. Selbst die Möbel sind nicht bloß funktionale Sitzgelegenheiten, sondern bewusst gestaltete Designobjekte, die den Charakter des Hauses unterstreichen. In dieser Mischung aus Grandezza und Detailverliebtheit gelingt es Grand Hotels, den Geist ihrer Entstehungszeit einzufangen und dennoch eine zeitlose Beständigkeit auszustrahlen. Genau diese Balance macht sie für Interior-Designer:innen so faszinierend: Sie bieten Inspiration dafür, wie Räume Geschichten erzählen und gleichzeitig über Generationen hinweg relevant bleiben können.

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Stile, die Geschichte schreiben

  • Belle Époque & Klassizismus: Die Grand Hotels der Belle Époque und des Klassizismus, wie das legendäre Hôtel Ritz in Paris oder das Hotel Sacher in Wien, sind Sinnbilder von Luxus und Repräsentation. Ihre Lobbys gleichen prunkvollen Bühnen: funkelnde Kristalllüster hängen von reich stuckierten Decken, Marmorböden reflektieren das Licht, und vergoldete Spiegel lassen die Räume noch großzügiger erscheinen. In dieser Epoche ging es um das Zeigen von Grandezza – ein Ausdruck gesellschaftlichen Status’, der bis heute für zeitlose Eleganz steht.
  • Art Déco & Midcentury: Mit dem Aufkommen des Art Déco in den 1920er- und 1930er-Jahren hielt eine neue Ästhetik Einzug: glamourös, geometrisch und kosmopolitisch. Hotels wie das Claridge’s in London oder das Carlyle in New York demonstrieren bis heute, wie Samt, hochglanzpolierte Metalle und markante Muster das Bild prägten. Die Interieurs dieser Zeit verbinden luxuriöse Materialien mit einem Hauch von Modernität, der das Lebensgefühl einer Generation widerspiegelte, die nach Glamour, Geschwindigkeit und urbaner Energie verlangte.
  • Zeitgenössischer Minimalismus: Die jüngste Entwicklung zeigt einen radikalen Bruch mit den opulenten Stilen der Vergangenheit. Häuser wie das Aman Tokyo oder The Upper House in Hongkong definieren Luxus über Reduktion: klare Linien, offene Grundrisse und natürliche Materialien wie Holz, Stein oder Papier schaffen Räume der Stille. Statt prunkvoller Ornamentik tritt hier Zurückhaltung als neue Form der Eleganz auf – ein Stil, der das Bedürfnis nach Ruhe, Achtsamkeit und unaufdringlicher Exklusivität bedient.

Ikonen der Hotellerie als Designvorbilder

Ritz Paris
Kaum ein anderes Hotel symbolisiert die Belle Époque so sehr wie das legendäre Ritz am Place Vendôme. Goldene Spiegel, fein gearbeitete Möbel, Kristalllüster und üppige Stoffe definieren hier seit mehr als einem Jahrhundert den Begriff von Grandezza. Das Hotel zeigt, wie klassischer Luxus zeitlos bleiben kann.

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Claridge’s London
Ein Meisterwerk des Art Déco. Das Claridge’s ist bekannt für seine glamourösen Interieurs mit geometrischen Mustern, poliertem Metall und edlen Hölzern. Ikonisch ist die Lobby mit ihren Marmorsäulen und kunstvollen Kronleuchtern – ein Ort, der wie ein Bühnenbild wirkt und dabei dennoch wohnlich bleibt.

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The Carlyle, New York
Seit den 1930er-Jahren gilt das Carlyle als Inbegriff von New Yorker Eleganz. Seine Suiten sind reich ausgestattet mit klassischen Möbeln, kunstvollen Tapeten und dekorativen Details. Berühmt ist auch die Bemelmans Bar mit ihren handgemalten Wandillustrationen – ein Beispiel dafür, wie Kunst und Interior einander ergänzen.

Aman Tokyo
Ein moderner Gegenentwurf zu opulenten Grand Hotels: Das Aman Tokyo verbindet japanische Ästhetik mit minimalistischer Architektur. Naturstein, Holz und Papierstrukturen schaffen eine Atmosphäre der Ruhe und Kontemplation. Hier wird deutlich, dass auch Reduktion luxuriös sein kann – ein Konzept, das weltweit Nachahmer findet.

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Redaktion
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