Richard Branson's »Son Bunyola«: Neues Luxus-Boutiquehotel auf Mallorca
Mit der Renovierung des »Son Bunyola« hat Virgin-Group-Gründer Sir Richard Branson eine Finca mit jahrhundertealter Historie behutsam in die Gegenwart versetzt. Ein Ort, an dem Geschichte und mallorquinisch-nahbare Eleganz zueinander gefunden haben.
Titelbild: Das Haupthaus des »Son Bunyola« wurde im 16. Jahrhundert errichtet – heute ist es Herzstück des stilvollen Luxushotels zwischen Küste und Gebirge. virginlimitededition.com
Fast drei Jahrzehnte ist es her, seit Sir Richard Bransons Blick erstmals auf die denkmalgeschützte Finca fiel. Diese stand zu diesem Zeitpunkt bereits seit dem 16. Jahrhundert auf ihrem über 500 Hektar großen Anwesen, ein charmantes, aber damals schon in die Jahr(hundert)e gekommenes Landgut am Fuß des Tramuntana-Gebirges. Dass die Finca von dem britischen Unternehmer und Gründer der Virgin Group entdeckt wurde, war ein Glücksfall – nicht nur für das Gut selbst. Denn was vor rund 29 Jahren mit einer Idee begann, ist heute als Teil der Virgin Limited Edition eines der besten Hotels der Baleareninsel. Das Interview mit Richard Branson lesen Sie hier >>>
Anwesen mit Historie
Dass die Eröffnung des Hotels so lange auf sich warten ließ, hat gute Gründe. Denn die von Branson erwählte Finca steht als eines der ältesten Gebäude Mallorcas unter Denkmalschutz, ihre Landwirtschaft liegt zudem inmitten des UNESCO-Welterbes der Serra de Tramuntana. Das Warten machte sich jedoch belohnt, wie das »Son Bunyola« heute beweist. Realisiert wurde Bransons Herzensprojekt von GRAS Reynés Architects aus Palma de Mallorca; im Mittelpunkt ihrer Arbeit, die 2021 begann, stand die Bewahrung des historischen Erbes. Es war ein »akribisches historisches Rekonstruktionsprojekt«, wie GRAS-Gründer Guillermo Reynés es selbst betitelt. »Das ›Son Bunyola Hotel‹ hat als eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler der Insel den höchsten Schutzstatus, was den Design- und Bauprozess zu einem langen, schwierigen und sehr detaillierten Prozess voller Herausforderungen macht«, so der Architekt zu LIVING. Daneben mussten auch die landwirtschaftlichen Flächen, wie die Tafona, die eine alte Ölpresse beherbergt, wiederhergestellt werden. »Der Schlüssel zum Restaurierungsprojekt bestand darin, die historischen Anknüpfungspunkte und traditionellen mallorquinischen Designelemente mit modernem Komfort und Luxus zu kombinieren, um eine zeitgemäße Interpretation eines so historischen mallorquinischen Gebäudes zu schaffen«, beschreibt Guillermo Reynés den Prozess, bei dem die historischen Werte in Einklang mit den Anforderungen der Virgin Limited Edition gebracht wurden. GRAS setzte hierfür auf traditionelle und lokale Materialien, kombinierte moderne Designs mit historischen Elementen wie Holzarbeiten, Steinbögen, Schmiedeeisen und Kalkputz. So finden Gäste des Hotels noch originale Merkmale wie die Treppe im Noucentismus-Stil, den Tabernakel in der ehemaligen Kapelle oder sorgfältig restaurierte Wand- und Bodenfliesen vor, die an die lange Historie der Finca und der umliegenden Region erinnern.
Finca mit Feingefühl
Die Innenräume von »Son Bunyola« tragen die Handschrift von Rialto Living: In enger Zusammenarbeit mit GRAS verwandelten Klas Käll und Barbara Bergman die Finca in ein Hotel, das der nahbar-luxuriösen Designsprache der Virgin Limited Edition entspricht. »Viele der Einrichtungsgegenstände stammen von mallorquinischen Marken«, verrät RL-Miteigentümerin Barbara Bergman. So entdeckt man in den Zimmern von Klas Käll kreierte Stoffe, die mit subtilen Mustern und warmen Nuancen eine wohnliche Eleganz in das Hotel einbringen. Neben sorgfältig ausgewähltem Mobiliar – darunter Lampen, Teppiche oder lokal geschmiedete Bänke und Spiegel – beherbergt das Hotel eine große Auswahl an Werken mallorquinischer oder mit der Insel in Verbindung stehender Kunstschaffender, darunter Joan Bennàssar, Luis Maraver oder Dolors Comas. Ziel des Designerduos war es, »ein einzigartiges, persönliches Zuhause zu schaffen«, erzählt Barbara Bergman. Wer das Privileg genießen darf, ein paar Tage in dem historischen Hotel verbringen zu dürfen, wird schnell bemerken: Dieses Ziel ist durchaus gelungen.