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(c) Rosewood

Das neue Rosewood Schloss Fuschl: Beach-Feeling am See

Hotel
Reisetipps
Salzburg

Die Luxushotelkette »Rosewood Hotels & Resorts « hat das ikonische Schloss Fuschl zu neuem Leben erweckt und in den altehrwürdigen Gemäuern mit Bedacht Neues geschaffen: Der See sowie die reiche Historie des Hauses und der Region bestimmen das edle Design-Konzept. 

Titelbild: Der See mit seinem türkis- bis tiefblauen Wasser bleibt der zentrale Blickfang im »Rosewood Schloss Fuschl«. rosewoodhotels.com

Die Vision lässt aufhorchen – und macht neugierig: Echtes Beach-Club-Feeling wolle man für die Gäste schaffen. Und das inmitten der Salzburger Seen- und Berglandschaft. Den majestätisch glitzernden, tiefblauen Fuschlsee vor Augen, umgeben von Lounges und Cabanas. Dazu Musik vom Live-DJ, in der Hand ein Glas Champagner. Viel stilvoller kann man den Sundowner nicht genießen.  Erstes Fazit: Das im Sommer neu eröffnete »Rosewood Schloss Fuschl« kommt den eigenen Ansprüchen schon sehr nahe. Seit die Luxus-hotelkette in den altehrwürdigen Gemäuern aus dem 15. Jahrhundert eingezogen ist, ist am ansonsten fast unverbauten See (sogar Motorboote sind hier verboten!) ein wahres Refugium für Erholungssuchende entstanden.  Bemerkenswert ist vor allem das umfassende Designkonzept, mit dem »Rosewood« sich an das Projekt gewagt hat. Das Credo: Man wolle Historisches mit Modernem verbinden, Internationales mit lokalem Flair. »A Sense of Place« ist das Zauberwort. Im einstigen Jagdschloss, das seit den 1950ern als Hotel genutzt wird und als Filmkulisse der »Sissi«-Trilogie Kultstatus erlangte, hat man so »einiges auf den Kopf gestellt und neu gedacht«. Das spürt man quer durch das Haus.

Der See im Zentrum

Impulsgeber für das luxuriöse Design des Hotels – es umfasst 98 Zimmer und Suiten sowie sechs Chalets – waren sowohl der See als auch die historische Kunst, die in dem Schloss seit jeher eine Rolle spielt. Die Münchner Familie Schörghuber, zu deren Unternehmensgruppe das denkmalgeschützte Gebäude gehört, beherbergt hier eine beeindruckende Sammlung alter Meister und historischen Mobiliars. Gemeinsam mit Architektenteams setzt der Hotelbetreiber »Rosewood« beides in Szene. Die insgesamt sechs gastronomischen Bereiche – vom Schloss Restaurant über die See­terrasse bis zur Bar – entstanden unter der kreativen Leitung des Münchner Innenarchitekturbüros DiPPOLD. Die Pracht des Sees, dessen »Farbe von Hellblau zu grünlichen Nuancen wechselt«, ist Ausgangspunkt für die Materialien und Farbpalette der Innenräume, die »die Ruhe und Schönheit der Landschaft widerspiegeln« sollen. Die alten Meister an den Wänden, die historischen Gewölbe und die Kronleuchter wurden von Anfang an in die Gestaltung miteinbezogen. Nicht ohne darauf zu achten, dass jeder Raum gemäß seiner Bestimmung auch seine eigene Stimmung bewahrt – vom dunkel-maskulinen Whiskey Room bis zum Sisi Teesalon, der (natürlich wieder mit Blick auf den See) mit hellem, femininem Ambiente zur nachmittäg­lichen Tea Time samt süßer Begleitung lädt. Einer der Design-Höhepunkte: die »Schloss Bar«, deren Wände sich in den vergangenen Monaten kurzerhand selbst in riesige Kunstwerke verwandelten. Die österreichische Künstlerin Marie Hartig, deren Arbeiten man bereits im »Rosewood Wien« bestaunen kann, hat ihre Wandmalereien beigesteuert und der Bar edles und zugleich schummriges-warmes Ambiente verliehen. Als Inspiration dienten Hartig die umliegenden Wälder, die sie abstrahiert und doch detailreich auf die Wände gebracht hat. Und wer sich in den handgefertigten Möbeln niederlässt und (mit Blick auf den obligatorischen Hirschkopf über dem Kamin) dem Knistern des Feuers lauscht, der kann sich allzu leicht darin verlieren.

Im 15. Jahrhundert als Jagdschloss für den Klerus erbaut, ist das Schloss Fuschl seit den 1950ern ein Hotel. Und war Kulisse für die »Sissi«-Filme.

Der Blickfang der Lobby, die mehr an ein Wohnzimmer als an einen Empfangsbereich erinnert, ist eines der berühmten Topdown-Motive des deutschen Malers Georg Baselitz.

Regionales Handwerk

Österreichische Künstler:innen und regionales Handwerk – vom Untersberger Marmor über den Findling aus einem Steinbruch bis zu Holzstühlen aus dem Salzburger Land und Loden für die Sofabezüge – sind aus dem Resort generell nicht wegzudenken. Sie finden neben großen Namen wie dem Deutschen Georg Baselitz (eines seiner Kopfüber-Motive dominiert die Lobby) prominent Platz. Die österreichische Malerin Bianca Tschaikner etwa ermalte sich die Fuschler Naturlandschaft in 83 Bildern – Gouache auf handgemachtem Druckgrafikpapier –, die die Zimmer des Hotels zieren: Steinböcke, Jäger, Reiterinnen mit wehendem Haar, inspiriert von Kaiserin Sisi. Jedes Bild ein Unikat. Auch auf Hartig trifft man in den Zimmern wieder: Die Minibars sind der besondere Stolz der Hotelbetreiber. Sie sind in historische Möbelstücke eingearbeitet und von Hartig bemalt. Wahrlich Geschichte atmen die Suiten im Schlossturm. Architektin Eva-Maria Bauer brachte gemeinsam mit einem Restaurator aus der Region die tiefgründige Struktur der Wände aus 1461 wieder zum Vorschein, indem die Farbe der Jahrhunderte Schicht für Schicht abgetragen wurde. In Pastelltöne getaucht, zeugen sie zwischen zeitgemäßem, luxuriösem Wohndesign nun von der Vergangenheit.  Apropos Luxus: Atemberaubend sind die Chalets, die an die Salzkammergut-typischen Bootshäuser erinnern, und direkt am See liegen. Und: Von hier aus ist nicht nur der kurze Abstecher zur angrenzenden Fischerei, bei der es herrlich Geräuchertes gibt, quasi ein Muss – auch zum Sundowner am See Club ist es nicht weit.

Farbschicht um Farbschicht wurde abgetragen, um die Struktur der historischen Gemäuer im Schloss-turm zum Vorschein zu bringen.

(c) Rosewood

Auch der Asaya Spa ist großzügig bemessen – mit Innen- und Außenpools, drei Saunen und einem Dampfbad.

(c) Rosewood

Erschienen in
LIVING 06-07/2024

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Christoph Schwarz
Christoph Schwarz
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