Theater in der Josefstadt
Onkel Wanja
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Deutsch von Angela Schanelec
Nach einer Übersetzung von Arina Nestieva
Wenn man kein wirkliches Leben hat, dann nimmt man eben die Illusion.
“Man muss ein Werk schaffen!" Müßiggang als Grundübel – in Onkel Wanja treffen gescheiterte Existenzen aufeinander, die zwar zur Selbstreflexion fähig sind, sich aber dennoch nur in ihrer Ausweglosigkeit gefangen sehen: Wanja muss erkennen, dass er sein Leben einem falschen Ideal geopfert hat. Der vermeintlich geniale Professor, der Mann seiner verstorbenen Schwester, deren Gut er gemeinsam mit seiner Nichte Sonja seit Jahren bewirtschaftet, offenbart sich als bedeutungsloser Theoretiker. Elena, die junge Frau des Professors, weiß längst, dass ihre Liebe nicht von Bestand war. Sonja leidet unter ihren unerwiderten Gefühlen für Astrow; der wiederum ist unglücklich in Elena verliebt. Zudem fordert er ein Umdenken der Gesellschaft, versteckt sich aber hinter seinen Ansichten. Inmitten dieser resignativen Stimmung verkündet der Professor, dass das Gut verkauft werden soll – Wanja reagiert mit Vehemenz.
Aber gerade eben in dieser Stimmung der Desillusion und Resignation erkennt Tschechow komisches Potenzial und entspinnt wunderbare, absurd-lächerliche Situationen. Dabei zeigt uns der Meister der Darstellung des menschlichen Seelenzustands Figuren, die das Wesentliche hinter vordergründig Gesagtem und Trivialem verbergen. Tschechows Arzt Astrow, der energisch das Abholzen der Wälder problematisiert, ist zudem einer der ersten Vertreter des ökologischen Gedankens in der Literaturgeschichte.
Nach einer Übersetzung von Arina Nestieva
Wenn man kein wirkliches Leben hat, dann nimmt man eben die Illusion.
“Man muss ein Werk schaffen!" Müßiggang als Grundübel – in Onkel Wanja treffen gescheiterte Existenzen aufeinander, die zwar zur Selbstreflexion fähig sind, sich aber dennoch nur in ihrer Ausweglosigkeit gefangen sehen: Wanja muss erkennen, dass er sein Leben einem falschen Ideal geopfert hat. Der vermeintlich geniale Professor, der Mann seiner verstorbenen Schwester, deren Gut er gemeinsam mit seiner Nichte Sonja seit Jahren bewirtschaftet, offenbart sich als bedeutungsloser Theoretiker. Elena, die junge Frau des Professors, weiß längst, dass ihre Liebe nicht von Bestand war. Sonja leidet unter ihren unerwiderten Gefühlen für Astrow; der wiederum ist unglücklich in Elena verliebt. Zudem fordert er ein Umdenken der Gesellschaft, versteckt sich aber hinter seinen Ansichten. Inmitten dieser resignativen Stimmung verkündet der Professor, dass das Gut verkauft werden soll – Wanja reagiert mit Vehemenz.
Aber gerade eben in dieser Stimmung der Desillusion und Resignation erkennt Tschechow komisches Potenzial und entspinnt wunderbare, absurd-lächerliche Situationen. Dabei zeigt uns der Meister der Darstellung des menschlichen Seelenzustands Figuren, die das Wesentliche hinter vordergründig Gesagtem und Trivialem verbergen. Tschechows Arzt Astrow, der energisch das Abholzen der Wälder problematisiert, ist zudem einer der ersten Vertreter des ökologischen Gedankens in der Literaturgeschichte.
SchauspielerInnen
- Serebrjakow, Alexander Wladimirowitsch, Professor a. D.
- Joseph Lorenz
- Helena Andrejewna, seine Gattin in zweiter Ehe, 27 Jahre alt
- Alma Hasun
- Sonja, seine Tochter aus erster Ehe
- Johanna Mahaffy
- Wojnizki, Iwan Petrowitsch, ihr Sohn
- Raphael von Bargen
- Astrow, Michail Lwowitsch, Arzt
- Alexander Absenger
- Teljegin, Ilja Iljitsch, verarmter Gutsbesitzer
- Thomas Frank
- Marina, eine alte Kinderfrau
- Marianne Nentwich
Künstlerisches Team
- Regie
- Amélie Niermeyer
- Bühnenbild
- Christian Schmidt
- Kostüme
- Stefanie Seitz
- Musikalische Leitung
- Imre Lichtenberger Bozoki
- Video
- Janosch Abel
- Dramaturgie
- Silke Ofner
- Licht
- Emmerich Steigberger