Leben und Sterben in Wien

Uraufführung
Schauspiel von Thomas Arzt

Das war eine Produktion aus dem Jahr 2023.

Um’s Eck hinterm Rathaus
Das Pflaster voll Blut.
Und drin in dem Blut
Die Arbeiterwut.
Es ritt dort hinterm Rathaus
Die Staatspolizei.
Sie ritten mit Waffen
Und mit Kugeln aus Blei.
Und es schoss hinterm Rathaus
Die Staatspolizei
Auf die flüchtende Horde.
94 Morde.

In diesem Auftragswerk für das Theater in der Josefstadt entwirft der Dramatiker Thomas Arzt ein gleichermaßen blutiges wie poetisches Bild der österreichischen Zwischenkriegszeit.

Hauptfigur des Stückes ist die junge Magd Fanni, deren katholisch geprägtes Leben durch die Begegnung mit der rätselhaften Sara eine Wende nimmt. Begeistert von deren sozialistischen Ideen begibt sich Fanni in die Hauptstadt Wien, erlebt die Errungenschaften der Arbeiterbewegung und wird zugleich Zeugin, wie die Schattendorfer Urteile das Ende der Ersten Republik einläuten.

Eindringlich erzählt Thomas Arzt in Leben und Sterben in Wien von der Radikalisierung einer Gesellschaft, dem Zerbrechen jeglicher Solidarität und vom sprachlichen Nährboden für Faschismus und Nationalsozialismus. Über ein Dutzend Figuren ruft er dafür auf den Plan, lässt sie in Liedern aus der Handlung heraustreten und spinnt dennoch ein feinteiliges Netz rund um die „völlig frei erfundene“ Geschichte einer Frau, die sich von ihren Wurzeln emanzipiert.

SchauspielerInnen

Fanni
Katharina Klar
Sara, Schutzbündlerin
Johanna Mahaffy
Hans, Heimwehrler
Jakob Elsenwenger
Sepp, Großbauer / Der Priester
Robert Joseph Bartl
Die Alte, dessen Mutter
Lore Stefanek
Otto, Sozialist
Roman Schmelzer
Fritz, Student
Nils Arztmann
Rosl, Arbeiterin
Michaela Klamminger
Petrow, Kleinkrimineller
Thomas Frank
Direktor, Theaterunternehmer
Günter Franzmeier
Gräfin, Altmonarchistin
Ulli Maier
Inninger, Staatspolizei
Joseph Lorenz

Künstlerisches Team

Herbert Föttinger
Markus Schmidl, Bernhard Antl
Birgit Hutter
Matthias Jakisic
Daniela Mühlbauer
Matthias Asboth
Manfred Grohs

Inhalte zur Verfügung gestellt von Theater in der Josefstadt.