Wiener Staatsoper

Der Rosenkavalier
Oper von Richard Strauss (Musik), Hugo von Hofmannsthal

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Der Rosenkavalier

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IN KÜRZE Die Marschallin hat eine Nacht mit ihrem jungen Geliebten Octavian verbracht. Das morgendliche Zusammensein wird durch Baron Ochs auf Lerchenau gestört. Dieser bittet die Marschallin um einen geeigneten Kandidaten, der seiner blutjungen Braut Sophie – Tochter des neugeadelten, reichen Herrn von Faninal – eine silberne Rose überbringen soll. Die Marschallin schlägt Octavian vor. Melancholisch sinniert sie über die Vergänglichkeit des Lebens. Mit »leichtem Herz und leichten Händen« will sie Octavian einst ziehen lassen… Als dieser Sophie begegnet, verliebt er sich in sie. Sophie, die den wenig anziehenden Ochs nicht heiraten will, empfindet gleiches für Octavian. Doch erst nachdem dem Baron Ochs eine Falle gestellt wurde und er als zukünftiger Ehemann untragbar geworden ist, scheint das Liebesglück von Sophie und Octavian gesichert. Zumal die Marschallin sich treu bleibt und, wenn auch schweren Herzens, Octavian ziehen lässt.
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INHALT Den sonnigen Morgen, nützen die Marschallin und Octavian, ihr Geliebter, um Zärtlichkeiten auszutauschen. Man nimmt die Frühstücksschokolade ein, als ein plötzliches Lärmen aus dem Vorraum dringt. Die erschrockene Marschallin, die ein verfrühtes Heimkehren ihres Gemahls befürchtet, gewinnt die frühere Unbefangenheit wieder zurück, als sich der Ankommende als ihr Cousin Ochs auf Lerchenau herausstellt. Da eine Flucht unmöglich ist, verkleidet sich Octavian, der die Geliebte nicht kompromittieren möchte, eilig als Kammermädchen. In dieser Kostümierung sucht er das Schlafzimmer der Marschallin zu verlassen, als er mit dem eben eintretenden Baron Ochs zusammenstößt, der an dem Kammermädchen spontan Gefallen findet. Der eigentliche Grund des Besuches gilt der Ankündigung seiner bevorstehenden Vermählung mit der einzigen Tochter des reichen, erst kurz zuvor in den Adelsstand versetzten Herrn von Faninal. Was den Baron nicht hindert, ganz nebenbei auch dem vermeintlichen Kammermädchen Mariandl schöne Augen zu machen. Ochs bittet die Marschallin, einen geeigneten Brautwerber zu suchen, der nach »hochadeliger Gepflogenheit« der Braut eine silberne Rose überreichen soll. Sie nennt ihm den Grafen Octavian Rofrano als den Geeigneten und zeigt ihm dessen Medaillonporträt. Der Baron verwundert sich über die Ähnlichkeit des Grafen mit dem Kammermädchen und vermutet dahinter einen Ausrutscher des Vaters von Rofrano. Als Octavian die im Vorraum wartenden Antichambrierer zum Einlass holen soll, gelingt ihm endlich die Flucht vor dem liebeshungrigen Baron. Eine bunte Gesellschaft – u.a. das intrigante Pärchen Valzacchi und Annina, das dem Baron Kupplerdienste anbietet – nimmt Besitz von dem Raum. Ochs übergibt der Marschallin die silberne Rose mit der Bitte, sie dem Grafen Rofrano weiterzureichen. Von dem zunehmenden Tumult im Raum gereizt, entlässt die Fürstin die Morgengesellschaft, um allein ihren – an diesem Morgen wehmütigen – Gedanken nachzuhängen. Der unerwartet zurückkehrende Geliebte wird von der Fürstin mit der Bemerkung fortgeschickt, dass er sie ohnehin binnen Kurzem einer Jüngeren wegen verlassen werde. Trotzig eilt Octavian davon. Als die Marschallin bemerkt, dass sie vergessen hat, den Geliebten zum Abschied zu küssen, schickt sie ihm eilig die Dienerschaft nach, die ihn aber nicht mehr erreicht. Herr von Faninal, glücklicher und stolzer Brautvater, verabschiedet sich feierlich von seiner Tochter Sophie, um ihr den »Herrn Zukünftigen« zuführen zu können. In der Zwischenzeit soll die Braut den Rosenkavalier erwarten. Ganz in Silber und Weiß gekleidet, erscheint – die silberne Rose in Händen – Octavian. Schüchtern nähert er sich Sophie, die vor Aufregung ganz blass geworden ist. In einer angeregten Unterhaltung kommen die beiden jungen Leute einander näher, bis ihr zartes Gespräch durch das Erscheinen des Bräutigams und des Brautvaters unterbrochen wird. Sophie ist entsetzt über die schlechten Manieren des Bräutigams, der sich plumpe Vertraulichkeiten herausnimmt. Faninal zieht sich mit dem künftigen Schwiegersohn zur Unterzeichnung des Ehevertrages zurück. Die im allgemeinen Eifer allein Zurückgelassenen, Sophie und Octavian, gestehen einander die aufkeimende Liebe. Valzacchi und Annina, das immer zu Intrigen bereite Pärchen, haben das Liebesgestammel belauscht und rufen Bräutigam und Brautvater als Zeugen herbei. Ochs nimmt den Zwischenfall zunächst nicht ernst. Als Sophie zur Unterzeichnung des Ehekontraktes mehr gedrängt als gebeten wird, tritt Octavian mit gezogenem Degen dazwischen. Bei einer ungeschickten Bewegung wird Ochs leicht am Oberarm verwundet. Über sein polterndes Benehmen zutiefst entsetzt, erklärt Sophie ihrem Vater, dass sie den ihr zugedachten Bräutigam auf keinen Fall zum Gemahl nehmen werde. Dem durch die Ereignisse unbeirrt gebliebenen Baron Ochs wird von Annina ein Briefchen übermittelt, das ihm für den nächsten Abend ein zärtliches Beisammensein mit Mariandl in Aussicht stellt. Im Extrazimmer eines Gasthauses treffen Valzacchi, Annina und der Wirt Vorbereitungen für das galante Abenteuer des Barons mit Mariandl. Ochs betritt freudig erregt, Octavian-Mariandl am Arm, den Raum. Als Ochs versucht, Mariandls Mieder aufzuschnüren, und sich Stück für Stück seiner eigenen Kleider entledigt, tauchen einige versteckte Gestalten auf und beginnen einen Mummenschanz. Eine Dame in Schwarz, Annina, erscheint und bezeichnet Ochs als den Vater ihrer Kinder, die auch sogleich, laut »Papa! Papa!« rufend, in den Raum stürmen. Ochs reißt ein Fenster auf und ruft nach der Polizei. Von Octavian heimlich verständigt, finden sich binnen kurzem auch Sophie und Faninal ein. Faninal entsetzt sich über das Benehmen des künftigen Schwiegersohnes, als er erfährt, dass dieser dem herbeigerufenen Kommissär Mariandl als Fräulein von Faninal ausgegeben hat. Zuletzt erscheint über die Vermittlung des Barons die Marschallin, die alles für eine Farce erklärt. Ochs erkennt im Verlauf des folgenden Gesprächs, dass die Mariandl-Geschichte in der Not des Augenblicks entstanden war, und erlaubt sich der Fürstin gegenüber eindeutige Bemerkungen. Die Marschallin erinnert ihn an sein Kavalierswort und empfiehlt ihm, Wien schleunigst zu verlassen. Unter dem Gejohle der ihm folgenden Menschenmenge verlässt Ochs das Gasthaus. Verlegen bleiben Octavian und Sophie mit der Marschallin zurück. Als sie sich der neuen Neigung Octavians gewiss ist, führt sie ihn – ganz Herrin der Szene – der jüngeren Sophie zu und überantwortet das junge Paar seinem Schicksal.
HINTERGRUNDINFORMATION
Mit dem 1911 uraufgeführten »Rosenkavalier« ge­lang Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal die Gestaltung einzigartiger Momente der Operngeschichte: von den Monologen der Marschallin über die Rosenüberreichung bis zum verklärten Schlussterzett. Dabei sollte das Kolorit eines erfundenen theresianischen Wiens weniger zur sentimentalen Rückschau einladen, als einen Blick ins Kaleidoskop menschlicher, auch gebrochener, Empfindungswelten gestatten. In Wien zählt der »Rosenkavalier« zum zentralen Repertoirebestand, dem sich stets auch die großen Interpreten am Dirigentenpult widmeten. Das zeigt sich etwa an der aktuellen Produktion, die im Jahr 1968 unter Leonard Bernstein zur Premiere kam. 

SchauspielerInnen

Feldmarschallin
Julia Kleiter
Baron Ochs auf Lerchenau
Christof Fischesser
Octavian
Angela Brower
Herr von Faninal
Adrian Eröd
Sophie
Slávka Zámečníková
Ein Sänger
Angel Romero

Künstlerisches Team

Musikalische Leitung
Axel Kober
Inszenierung
Otto Schenk
Bühne
Rudolf Heinrich
Kostüme
Erni Kniepert

Fotos zur Verfügung gestellt von Wiener Staatsoper.

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