Inhalt
Charity ist Tänzerin und Animiermädchen in einem Nachtclub. Sie lässt sich nicht so schnell von ihrer positiven Einstellung abbringen, obwohl es ihr das Leben gar nicht leicht macht. Gleich zu Beginn stößt sie jener, den sie für die große Liebe hält, ins Wasser und türmt mit ihrer Handtasche und all ihren Ersparnissen. Sie nimmt sich vor, nie wieder auf einen Mann hereinzufallen, der nicht gut für sie ist – und träumt vom Richtigen. Vor einem Lokal wird sie Zeugin eines Streits zwischen dem Filmstar Vittorio Vidal und seiner Freundin Ursula. Als diese ihn stehen lässt, nimmt Vittorio prompt Charity mit ins Lokal – und später sogar in seine Wohnung. Charity schwebt im siebenten Himmel: Wenn ihre Freundinnen sie doch jetzt sehen könnten… Als Ursula überraschend zurückkommt, schlüpft Charity geistesgegenwärtig in den Kasten und beobachtet von hier aus die Versöhnung.
Als nächstes lernt sie Oscar kennen, mit dem sie im Fahrstuhl stecken bleibt und dem sie hilft, seine Angstzustände unter Kontrolle zu bringen. Er lädt sie zur Rhythm-of-Life-Church ein, wo ein Prediger zu seinen Anhängern spricht. Oscar hält Charity für eine Bankangestellte – und es fällt ihr schwer, reinen Tisch zu machen. Als sie es doch tut, gesteht er ihr, sie schon auf dem Weg zum Club beobachtet zu haben. Zuerst gibt er vor, mit ihrer Vergangenheit keine Probleme zu haben, doch dann verlässt er sie mit der Begründung, seine Vorgänger nicht vergessen zu können. Am Ende ist sie ein ebenso einsames und liebessuchendes Mädchen wie zu Beginn.
Werkgeschichte
Broadway-Ikone Bob Fosse hatte die Idee, aus Federico Fellinis Film „Die Nächte von Cabiria“ von 1957 ein Musical zu machen. Fosse war damals mit dem Musical-Star Gwen Verdon verheiratet, auch für sie wurde die schillernde Figur der Charity geschaffen. Man holte den populären Dramatiker Neil Simon ebenso ins Boot wie die Gesangstexterin Dorothy Fields und den bis dahin relativ ungekannten Komponisten Cy Coleman, die Hits wie „Hey, Big Spender, spend a little time with me“ und „If my friends could see me now“ schufen.
Aufführungsgeschichte
Die Uraufführung von „Sweet Charity“ fand 1966 am Broadway statt, Fosse führte selbst Regie und schuf die Choreografie. Sowohl die damalige Produktion als auch die Wiederaufnahme 1986 wurden Tony-gekrönt. Die erste deutschsprachige Aufführung fand 1970 in Wiesbaden statt.
Prominente Namen
Zu Berühmtheit kam „Sweet Charity“ auch durch die Verfilmung des Stoffes mit Shirley MacLaine von 1969. Auch hier führte Bob Fosse Regie, Sammy Davis Jr. war Teil der Besetzung.

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