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© Vladimir Sklyarov

Immobilien in Griechenland: Genial und günstig

Griechenland
Wohnen
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Nirgendwo in Europa sind Wohnungen so günstig wie in Griechenland. Es heißt aber schnell sein, denn die Preise steigen. Wer sein Haus auch vermieten will, sollte jetzt die attraktiven Konditionen nutzen, das geht auf manchen Inseln noch recht gut.

Also ehrlich, den emotionalen Einstieg in diese Geschichte können wir uns sparen. Sie kennen Griechenland, wir alle kennen es. Wir wissen um den goldenen Glanz, wenn die Sonne aufgeht, um die blühenden Orangenbäume und die salzige, mit Rosmarinessenzen durchmengte Luft, wenn sie sich vom türkisen Meer über die Sandstrände auf den Weg Richtung Berge macht. Weltklasse! Und das alles nur wenige Flugstunden von uns entfernt, bei vielen Verbindungen. Das ist uns bekannt, ja. Jetzt wollen wir aber wissen, wo es am besten ist, eine Immobilie zu kaufen.

Tipp: Kykladen und Kreta

Es ist natürlich immer sehr subjektiv, welche Ferienimmobilie wo am besten ist. Auch wenn man sie weitervermieten will – und das wollen die meisten Käufer:innen in Griechenland, wie man bei Engel & Völkers Athen bestätigt –, gibt es keine klaren Benchmarks. Zu unterschiedlich sind die Märkte und die Bauweisen. Die griechischen Inseln fallen aber besonders auf, sie bieten insgesamt sehr attraktive Renditen für Immobilieninvestments, wobei die Kykladen-Inseln und Kreta besonders hervorstechen. Die Kombination aus hohen Kapitalisierungs-, guten Ausbuchungsraten und teils noch moderaten Immo-Preisen macht diese Inseln zu attraktiven Investitions­zielen. Mykonos zeigt mit bis zu 8,5 Prozent Bruttorendite die höchsten Renditen für Ferienvermietungen, allerdings bei hohen Immobilienpreisen (Villen oft über eine Million Euro). Ähnlich ist es in Santorini, günstiger kauft man auf den Kykladen ein. Die Inselgruppe, zu der Naxos, Paros, Milos, Ios und Sifnos zählen, kann noch dazu auf die höchste Ausbuchungsrate (72 Prozent) und eine ­sehenswerte Kapitalisierungsrate (26 Prozent) verweisen. Bei Letzterer handelt es sich um das Verhältnis von Jahresgewinn zu Immobilienkaufpreis. Wem das am wichtigsten ist, der schaut sich am besten in Kreta um, wo sie bei 34 Prozent liegt. Aber wie immer gilt: Statistik bleibt nur Zahlenwerk, die Mikrolage kann überall entzückend sein, und so bleibt nun mal jeder Immobilienkauf individuell.

Kreta: Luxus hat seinen Preis, auch wenn der Markt gerade günstig ist: Dieses Anwesen mit fünf Schlafzimmern und einem wunderschönen Gartenareal, 80 Meter vom Meer entfernt, wird um 4,85 Millionen Euro angeboten.
kmrealestate.gr

Kreta: Luxus hat seinen Preis, auch wenn der Markt gerade günstig ist: Dieses Anwesen mit fünf Schlafzimmern und einem wunderschönen Gartenareal, 80 Meter vom Meer entfernt, wird um 4,85 Millionen Euro angeboten.
kmrealestate.gr

© KM Realestates

Unterbewerteter Markt

Ganz allgemein ist Griechenland derzeit jedenfalls ein heißer Tipp für Immobilieninteressierte. Lewis Probst, Geschäftsführer P.B.E. Immobilien GmbH und selbst Entwickler eines Steinhauses mit Luftwärmepumpe in der Provinz Magnesia, meint: »Der Luxusimmobilienmarkt in Griechenland hat sich bemerkenswert entwickelt und profitiert von mehreren Trends und Faktoren: Es gibt eine steigende Nachfrage durch ausländische Investor:innen, die zuletzt vor allem aus Europa, den USA und dem Nahen Osten kamen. Weiters halten die Preissteigerungen an, besonders bemerkbar in den stark gefragten Regionen. Viele Bauträger:innen entwickeln daher und es gibt zahlreiche neue Projekte.« Im Deloitte Property Index 2024 wird die Diskrepanz zwischen österreichischen und griechischen Wohnimmobilien besonders deutlich: Während die Alpenrepublik mit bei 4.920 Euro pro Quadratmeter den höchsten Durchschnittstransaktionspreis aller europäischen Wohnimmobilienmärkte hat, liegt Griechenland genau am anderen Ende der Skala. Mit 1.463 Euro pro Quadratmeter ist es am billigsten! Zum Vergleich die anderen Urlaubsländer: Italien liegt bei 2.118, Kroatien bei 2.246 und Spanien bei 2.745 Euro pro Quadratmeter. Aber die Preise ziehen in Griechenland an: Im Jahr 2023 stiegen sie um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg ist wiederum einer der höchsten in Europa und zeigt eine aktuelle starke Dynamik.

»In einem Umfeld mit extrem hohen Immobilienpreisen sollten Sie sehr vorsichtig und strategisch vorgehen«, warnt daher auch Probst. Es könnte sein, dass die Preise kurzfristig weiter steigen, aber das Risiko besteht, dass der Markt sich korrigiert und die Werte sinken. »Kaufen Sie nicht, wenn die Preise unrealistisch erscheinen. In stark nachgefragten Gegenden wie z. B. Athen, Mykonos oder Santorini können spekulative Blasen entstehen«, so Probst. Die allgemeine Entwicklung im nächsten Jahr schätzt Ioannis Vezakiadis, Operations Manager von Santorini Invest, allerdings wie Probst auch positiv ein: »Auch 2025 werden ausländische Investor:innen eine Schlüsselrolle spielen. Neben dem Golden-Visa-Programm werden institutionelle Investoren und Fonds ­weiterhin in griechische Immobilien­projekte investieren, vor allem im Bereich der Luxushotels und Ferienanlagen.« Neu in Griechenland ist der bei uns schon gewöhnliche Trend der gemanagten Ferienwohnungen, weiß Georg Petras von Engel & Völkers Athen. Hier könnte sich noch ein ganz ­eigener Markt auftun.

Lefkada: Slow Living in herausragender Architektur – wobei sich dieses Refugium wunderbar in die Landschaft von Lefkada einfügt. Das zentrale Entwurfsprinzip der 1,95 Millionen Euro teuren Villa bestand darin, von allen Wohnräumen aus einen Panoramablick zu haben.
elxis.com

© Petra Salis

Erschienen in
Ausgabe 02/2024

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Heimo Rollett
Heimo Rollett
Print-Redakteur
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