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Foto: beigestellt

FRISCH AUFGETISCHT

Aufgetischt
Interior Design
Outdoor

Längst ist der Esstisch vom notwendigen Möbelstück zum trendigen Interior-Piece avanciert. Minimalistische Kombinationen aus Stein, Holz und Aluminium vermitteln dabei Leichtigkeit und Poesie. Manche Dining Tables bringen sogar eine neue Sitzordnung ins Haus und begeistern in- wie auch outdoor.

Der Esstisch ist nicht nur Ort für Mahlzeiten. Er ist das Herzstück jedes Zuhauses, an dem man sich trifft, diskutiert und gemeinsam Zeit verbringt. Umso schöner, dass der Alleskönner heute nicht nur multifunktional designt ist, sondern auch Statements setzt. Als Eyecatcher legt er mit ungewöhnlichen Kombinationen aus Material und Form endlich sein biophiles Design ab. Marken wie Draenert oder Casa Milano kombinieren Marmor mit Metall oder lackiertem Holz, abgerundeten Kanten und geschwungenen Linien. Die minimalistische Form, die Designer Wolfgang C. R. Mezger dem Esstisch »1550 KENT« für Draenert verlieh, verändert mit seiner asymmetrischen Tischplatte aus Natur­stein auch gleich die traditionelle Sitzordnung. Der Entwurf erinnert an Nierentische der 1950er-Jahre. Die Maserung der Platte und der Unterbau aus Alu-Halbschalen lassen den Tisch wie eine moderne Skulptur wirken: Das Esszimmer wird zur Galerie. Dafür wurde »KENT« mit dem German Design Award 2025 ausgezeichnet. Das schwedische Designstudio Färg Blanche wiederum serviert kräftige Farben in klarem Design. Das Stockholmer Designerduo stellte seine Tischserie »Lindy« auf der Stockholmer Möbelmesse vor. »Der Name Lindy ist eine An­spielung auf den Lindy Hop, einen Tanz, der uns als Inspi­ration für unsere früheren Entwürfe für Johanson diente«, so Emma Marga Blanche. Das zarte Metallgestell und eine Verbindung aus elo­xiertem Aluminium zeigen den Charakter der Serie. 

»Lindy«. Die Serie von Färg Blanche  für Johanson begeistert in verschiedenen Größen und Farben.
fargblanche.com
johansondesign.com

»Virgola«. Der Tisch von Casamilano ist mit einer Platte aus Marmor und Birkenmaser, wie auch mit glänzend lackiertem Sockel verfügbar.
casamilanohome.com

METALL, HOLZ UND GLAS 

Auf zarte Farbtöne und brutalistisch anmutende Materialien wie Beton setzt hingegen die italienische Designerin Francesca Lanzavecchia. Ihr Entwurf »Virgola« für Casamilano steht auf einem Betonsockel und hat eine strapazierfähige Platte aus Glas oder massivem Irokoholz für die Outdoor-Verwendung. Wie eine Skulptur wirkt auch der Esstisch »Molecola« von Massimo Castagna für Gallotti Radice. Mit einer Platte aus gehärtetem Glas und einer Basis aus handgebürsteten Holzzylindern, die unregelmäßig angeordnet sind, erinnert der Sockel an eine Abfolge von Molekülen. Auch Kelly Wearstlers »NUDO Ping Pong Tablee« ist multifunktional. Ursprünglich hatte die Amerikanerin die Serie »NUDO 2.0« in Kooperation mit der Natur­steinmarke ARCA für Tischtennis entworfen. Wird das Netz aber entfernt, verwandelt er sich im Handumdrehen in einen Esstisch. Wearstler verwendete Onyx, da es mehr Licht durchlässt als Marmor und optisch mehr Leichtigkeit mitbringt. 

KLEIN, aber fein 

Der runde Dining Table »Antilles« von Luca Nichetto für Wittmann tischt wiederum Retro-Optik auf. Inspiriert von den farben-frohen Broschen Josef Hoffmanns entwarf Nichetto eine Tischkollektion mit Platten aus seltenen Marmorsorten. Für kleinere Essplätze eignet sich auch der elegante Tisch »Baguette« von Ronan & Erwan Bouroullec für Magis. Die Neuauflage des Modells hat Beine aus Aluminiumdruckguss, eine Platte aus furniertem Fenix mit Kanten aus lackiertem ABS und ist für in- wie outdoor geeignet.

»Molecola«. Hier vereinen sich eine transparente Glasplatte und ein Zylindersockel aus handgebürstetem Holz. Die Basis gibt es in den Farben Ziegel, Seil, Anthrazit oder Elfenbein.
gallottiradice.it

»Antilles«. Die runde Dining-Table-Serie von Luca Nichetto setzt seltene Marmorsorten ein.
wittmann.at

Erschienen in
LIVING 02/2025

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Florentina Welley
Autor
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