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Flechtkunst: Strohkörbe

cozy
Dekoration
Kunsthandwerk

Dass nachhaltig erzeugte Wohnaccessoires chic sind und gleichzeitig auch Lebensfreude versprühen können, beweisen die Körbe der Baba Tree Basket Company aus Ghana. Die -Fair-Trade-Stücke sind nicht nur dekorativ, sondern zeigen, wie sich Erbe und Respekt vor einem alten Handwerk mit Natur und Contemporary Design verflechten lassen.

Wer einen Korb bekommt, sollte damit einkaufen gehen. Etwa mit den Einkaufskörben in bunten Ethno-Mustern der Baba Tree Basket Company aus Ghana. Deren handgefertigte »Bolga-Körbe« aus Elefantengras werden als Symbole für Nachhaltigkeit, Handwerkskunst und Design international geschätzt. Auch auf der  renommierten Kunsthandwerksmesse Homo Faber in Venedig wurden die Kunst- und Designobjekte bereits gewürdigt. Die fröhlichen Home-Accessoires, oft verwebt mit Fransen, Streifen oder wellenförmigen Strukturen, bringen Dynamik ins Wohnzimmer und dienen zugleich als praktische Aufbewahrungsboxen. Auf dem Produktionsplan der artsy Produktionsstätte in Ghana stehen weiters Fächer, Tischsets, Handtaschen und schicke Strohhüte – alles Unikate.

Falten und Muster werden beim Flechten von der Persönlichkeit der Kunsthand­werker:innen geprägt. Seit über 20 Jahren pflegt die Baba Tree Basket Company die Korbkultur der Gurunsi-Gemeinschaft in Bolgatanga. Gegründet wurde das Unter­nehmen vom Kanadier Gregory MacCarthy, der 1999 nach Ghana kam, um das Trommeln zu erlernen. Er finanzierte damals mit dem Verkauf von Perlen und Stoffen sein Leben und entdeckte so seine Liebe zu lokalen Produkten.

Heute flechten über 250 Handwerker:innen in alter Technik und verwenden dabei auch eine Kombination aus Stroh und recycelten Stoffen, die von Textilabfällen der lokalen Märkte stammen. Als Färbemittel nutzt man Naturfarben, als Inspiration dienen die Natur und traditionelle Muster des Landes.

»Pakurigo Wave«. Von den wellenförmigen Körben gibt es zahlreiche Modelle in unterschiedlichen Mustern, u. a. geflochten von Atiah Asoba.

»Pakurigo Wave«. Von den wellenförmigen Körben gibt es zahlreiche Modelle in unterschiedlichen Mustern, u. a. geflochten von Atiah Asoba.

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Unikate mit Seele

In jedem Stück steckt die Seele der Gurunsi-Kunsthandwerker:innen. So auch bei der »Art Basket«-Kollektion von Christiana Anaba, Mary Ayinbora oder Atule Abentara, die den großen spiralförmigen »Tua Tia«-Korb« webte. Dessen Namensgeber ist der Baobab-Baum. Die »Pakurigo Wave«-Kollektion ist wiederum jenen Männern gewidmet, die diese charakteristische Flechttechnik von Indien nach Ghana brachten: Palash Singh und John Akurigo.

Für manche der jungen Künstler:innen waren die Körbe ein regelrechtes Karrieresprungbrett: Sie wurden als Models entdeckt und liefen bereits für Gucci und Fendi über die Catwalks – der Stoff, aus dem die Träume sind.

Erschienen in
LIVING 02/2025

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Florentina Welley
Autor
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