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Bei Thonet denkt die ganze Welt gleich an den Wiener Kaffeehaussessel.

Österreichische Designklassiker: Diese Namen sollte man kennen

Adria
Österreich

Von Josef Hoffmanns ikonischer Sitzmaschine bis zur Mutter der Einbauküche, Margarete Schütte-Lihotzky, – österreichisches Design kommt in der ganzen Welt zum Einsatz.

Radikale Küchenkonzepte, revolutionäre Stühle und minimalistische Meisterwerke: Österreich hat in Sachen Design seit jeher einiges zu bieten. Folgende ikonischen Stücke haben Zeitgeist und Stil geprägt – und ihre Relevanz ist bis heute ungebrochen.

Josef Hoffmann: Sitzmaschine und Besteck No. 135

Josef Hoffmann, einer der prägendsten Köpfe der Wiener Werkstätte (alles über die Frauen der Wiener Werkstätte lesen Sie hier), hat mit der Sitzmaschine (Sessel Nr. 670) einen echten Designklassiker geschaffen. Der voluminöse Stuhl mit seiner beweglichen Rückenlehne vereint die expressive Ästhetik des Secessionismus mit der Eleganz des Bugholzes. Hoffmann, ein Pionier des Wiener Designs, war außerdem für das berühmte Besteck No. 135 verantwortlich, das durch seine schlichte, funktionale Form besticht. Es war eine silberne Revolution und markierte die Abkehr vom überladenen Historismus zugunsten klarer Linien und purer Funktionalität – ein Design, das bis heute besticht.

 Thonet Nr. 14 und der legendäre B9 »Le Corbusier“

Die Gebrüder Thonet sind ziemlich sicher die Erfinder des ersten »Designstuhls« der Welt. Mit dem Modell Nr. 14, dem »Wiener Kaffeehausstuhl«, schufen sie ein Meisterwerk des Industrie-Designs. Sechs Bauteile, zusammengehalten von ein paar Schrauben und Muttern – und dennoch ein Statement in Sachen Form und Funktion. Der Stuhl wurde weltweit ausgeliefert, meist in Einzelteilen, um ihn vor Ort zusammenzubauen. Der Erfolg dieses Modells machte Thonet zum Pionier des modernen Möbels. Auch der B9 Le Corbusier, ein weiteres Thonet-Highlight, ist ein Paradebeispiel des frühen Möbeldesigns und ein Favorit der Bauhaus-Designer.

Margarete Schütte-Lihotzky und die Einbauküche

Margarete Schütte-Lihotzky revolutionierte das Küchendesign mit der Frankfurter Küche und ist heute als Mutter der Einbauküche bekannt. Sie schuf einen funktionalen Raum auf nur 6,5 Quadratmetern, in dem jedes Detail durchdacht und platzsparend konzipiert war. Die Frankfurter Küche war nicht nur ein architektonisches Konzept, sondern eine Designinnovation, die die Grundlage für moderne Küchendesigns legte. Heute würde man diese durchdachte Form wohl als  sehr smart bezeichnen.

Zu den Küchentrends 2024 geht es hier.

Fünf beeindruckende Tiny Houses finden Sie hier.

Walter Pichler und der Sessel Galaxy 1

Die Space-Age-Design-Periode brachte einige außergewöhnliche Werke hervor, darunter der »Galaxy 1-Sessel« von Walter Pichler. Gemeinsam mit Peter Noever initiierte Pichler das Galaxy-Projekt für das Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien. Der futuristische »Galaxy 1«-Sessel wurde 1966 erstmals im Rahmen der Ausstellung »Selection 66« vorgestellt und gilt bis heute als visionäres Meisterwerk der 60er Jahre. Ein Design, das noch heute durch seine avantgardistische Form und seine radikale Ästhetik fasziniert.

Carl Auböck: Vom Briefbeschwerer bis zur internationalen Sammlung

Die Werkstätte Carl Auböck ist seit vier Generationen für ihre handgefertigten Designobjekte berühmt, die in keiner modernen Sammlung fehlen sollten. Eines ihrer bekanntesten Stücke ist der Briefbeschwerer in Form eines Eis,  es wurde 1947 von Carl Auböck II entworfen und ist oft im Set mit weiteren ikonischen Formen wie Fuß und Hand erhältlich. Sogar Bauhaus-Gründer Walter Gropius besaß ein Set dieser Auböck-Objekte, das auf seinem Schreibtisch im amerikanischen Lincoln zu finden war. Heute sind diese Stücke weltweit begehrte Sammlerobjekte und finden sich in Museen wie dem MoMA in New York oder dem Victoria & Albert Museum in London. Das MAK widmete ihm ebenso eine eigene Ausstellung, die erst vor wenigen Tagen zu Ende ging.

Diese Auswahl umfasst nur ein paar Highlights – Österreichs Designwelt wäre nicht komplett ohne Namen wie Adolf Loos, Swarovski, das heuer beispielsweise für die Krönchen der Opernball-Debütantinnen verantwortlich zeichnete, und viele andere, die international Maßstäbe gesetzt haben.

Redaktion
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