Claus Peymann inszeniert „Warten auf Godot“ und scherzt über das verstärkte mediale Interesse an ihm: „Die bereiten meinen Nachruf vor.“ Unser Interview hat er in einen Monolog verwandelt. Zwischenfragen hätten ohnehin nur gestört.
… außen rosa, innen braun, durchtränkt von Alkohol. Sind wir Österreicher so? Fritz Hochwälder hat 1965 darüber eine große, böse Komödie geschrieben– quasi ein Spin-off des „Herrn Karl“. Jetzt wird das Stück in den Kammerspielen neu entdeckt.
Peter Turrini hat ein großes Stück zur Zeit geschrieben, Erwin Steinhauer und Herbert Föttinger werden die Hauptrollen spielen. Ersterer war lange weg von den großen Theaterbühnen – einer von vielen Gründen, den Publikumsmagnet zu treffen.
Wer heuer Chancen auf den NESTROY-Preis hat und wer die Statue am 5. November bei der Gala im Volkstheater ganz sicher in Händen halten wird:
Rund 20 Jahre arbeitete Frank Wedekind an dem einst von Skandalen umwitterten Stück „Lulu“. Der Theatertext, aus dem Alban Berg eine Oper machte, brach formal wie auch inhaltlich zahlreiche Tabus.
Radikaler Rollenwechsel: Schauspieler Marcello De Nardo legt ein dreiteiliges Romandebüt vor, das auf 1.200 Seiten auch tief in sein eigenes Leben blicken lässt. Nicht immer rosig. Phasenweise traumatisch. Erstaunlich ehrlich. Aus Erfahrung optimistisch.
Grenzen ausloten. Visionen umsetzen. Konsequenzen bemessen. Was für die Hauptfigur in „Die Stützen der Gesellschaft“ gilt, treibt auch Regisseur David Bösch und Schauspieler Raphael von Bargen um. Ein Saisonauftakt mit diskursiver Sprengkraft.
Erfolg und Ansehen – gebaut auf Lebenslüge und Betrug. In „Stützen der Gesellschaft“ seziert Henrik Ibsen anhand geschäftlicher Machenschaften und privater Verfehlungen die Diskrepanz zwischen Sein und Schein.
Maria Köstlinger nennt er „Theatermama“. Schach prägte seine Merkfähigkeit. Nils Arztmann – neu im Ensemble der Josefstadt – wird eine große Karriere prophezeit. Demnächst in drei Produktionen auf der Bühne. Und als legendärer Bundeskanzler im Kino.
Die Kurzinhalte der beiden Turrini-Premieren „Bis nächsten Freitag“ und „Es muss geschieden sein“. Beide Stücke sind in der kommenden Spielzeit im Theater in der Josefstadt zu sehen.
Föttinger ist nicht gekommen, um zu bleiben, sondern um zu bewegen. Aus Josefstadt und Kammerspielen macht der Direktor eine Verzauberungsanstalt. Und Turrini, Peymann, Steinhauer und viele andere helfen ihm in der kommenden Saison dabei.
Elf Premieren – darunter drei Uraufführungen und eine österreichische Erstaufführung – stehen im Haupthaus und in den Kammerspielen auf dem Programm. Direktor Herbert Föttinger holte bei der Spielplanpräsentation für die kommende Saison politisch weit aus und kam zum Schluss: „Wir müssen es miteinander aushalten.“