Volksoper Wien

Foto: Ashley Taylor
Prometheus hat aus Lehm einen Menschen geformt und der Menschheit das Feuer und damit die Zivilisation gebracht. Für seine Rebellion gegen den Göttervater Zeus musste er – an einen Fels gefesselt, wo ein Adler regelmäßig von seiner Leber fraß – mit schrecklichen Qualen bezahlen. Prometheus ist eine Symbolfigur für die Befreiung aus Unwissenheit und Unterdrückung, steht als „der Vorausdenkende“ für Fortschritt, aber auch für die Herrschaft über die Natur und nicht zuletzt für den Größenwahn des sich gottähnlich gebarenden Menschen.
Paul Taylors Promethean Fire soll als direkte Reaktion auf die Anschläge von „Nine-Eleven“ entstanden sein. Wenn der Choreograph diese konkrete Assoziation später auch wieder zurückzog, so liegt doch eine katastrophische Grundstimmung im Raum: Konflikte brechen aus, Emotionen stoßen aufeinander – am Ende siegt jedoch die Hoffnung in diesem bewegenden Tanzdrama.
Mark Morris bringt dagegen mit seinem wunderbaren Humor neun Beaux auf die Bühne: schöne Männer, echte Kerle, aber auch Kumpel, Kavaliere und unschuldige Engel. Zugleich ist Beaux aber auch ein in seiner Leichtigkeit anspruchsvolles, luzides „Musizieren mit dem Körper“.
Der kräftigen Modern Dance-Sprache der beiden Amerikaner antwortet Ballettdirektor Martin Schläpfer mit zwei Miniaturen: subtile, in feinen Farben leuchtende Bewegungsstudien, Tänze wie „das Pulver auf den Schmetterlingsflügeln“.
Künstlerisches Team
- Choreograph
- Paul Taylor, Martin Schläpfer, Mark Morris
- Choreographie
- Paul Taylor
- Martin Schläpfer
- Mark Morris
- Musik
- Johann Sebastian Bach in der Orchestrierung von Leopold Stokowski
- György Ligeti
- Bohuslav Martinu
- Bühnenbild und Kostüme
- Santo Loquasto
- Isaac Mizrahi
- Licht
- Jennifer Tipton
- Stefan Bolliger
- Michael Chybowski
- Einstudierung
- Richard Chen See
- Julie Thirault
- Louisa Rachedi
- Elisa Clark
- Bühne und Kostüme
- Keso Dekker
- Bühnenbild und Kostüm
- Thomas Ziegler