BLACK FLAME – A NOISE ESSAY

Uraufführung
Schauspiel von Manuela Infante

VT//Volkstheater

BLACK FLAME – A NOISE ESSAY

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„Öl ist da, wo die Dinge sich unserem Verständnis entziehen: im Dunkeln. Wir suchen Schwarzes mitten im Schwarzen.“ (BLACK FLAME – A NOISE ESSAY)

Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts macht Öl die Welt aus, wie wir sie kennen. Es ist überall, seine rohe Gestalt dennoch unsichtbar. Der als schwarze Flüssigkeit bekannte fossile Energieträger ist ein Produkt von Millionen von Jahren unter der Erde kochenden toten Pflanzen und Plankton. Extrahiert und verarbeitet, dient es nicht nur als Treibstoff und Elektrizität, sondern versteckt sich in zahlreichen Alltagsmitteln wie Kunststoff, Kosmetik, Arzneimitteln und Farben. Öl kann also viele Gesichter und Stimmen annehmen – von Männlichkeit, Geschwindigkeit, Fortschritt, Wissenschaft, Kapitalismus und Vergänglichkeit –, die sich in dieser Inszenierung in unterschiedlichsten Facetten offenbaren. Da die Petromoderne sich offensichtlich dem Ende zuneigt, führt es uns zu großen Fragen: Was passiert, wenn die schwarze Flamme erlischt? Wo geht all diese Energie hin? Und wie geht das eigentlich mit dem Sterben?
Die chilenische Regisseurin, Dramatikerin und Musikerin Manuela Infante wird diese Themen und Fragestellungen zum Rohstoff Öl in einen klanggewaltig-essayistischen Theaterabend für die große Bühne übersetzen. International gilt sie als eine der interessantesten Theaterstimmen, die bekannt dafür ist, komplexe Themen in einem sinnlichen Sound-Kosmos erfahrbar zu machen. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich durchgehend mit dem Ausbeutungsverhältnis zwischen Menschlichem und Nichtmenschlichem – und wie dieses im Glauben, der Mensch sei das Maß aller Dinge ständig politisiert wird, vor allem im Sinne einer männlichen, weißen Vormachtstellung. Die Regisseurin will in einer Art Dekolonialisierung der gängigen Theaterpraktiken neue Perspektiven entgegen dem Narzissmus des Anthropozäns schaffen. Zum Beispiel, indem sie polyphone Räume schafft, in welchen nicht gelehrt, sondern erforscht wird, wie Narrative fossil oder flüssig sein können. In Manuela Infantes essayistischer und choreographischer Auffassung von Theater wird sie jedenfalls einen Raum für Obskurität und Mysterium schaffen.

„Wenn Öl nicht von Menschen extrahiert wird, findet es dennoch seinen Weg an die Oberfläche.“

SchauspielerInnen

Anna Rieser

Künstlerisches Team

Manuela Infante
Diego Noguera
Michael Sieberock-Serafimowitsch
Mona Ulrich
Voxi Bärenklau
Max Hammel
Michael Sturm
Jennifer Weiss
Camila Valladares

Fotos zur Verfügung gestellt von VT//Volkstheater.

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